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Artikel veröffentlicht am 28.12.2017 um 12:00 Uhr
"Durchwachsene Bilanz": Jahresabschluss der SR-Gruppe Erlangen
Im Rahmen der diesjährigen Jahresabschlussfeier der Schiedsrichtergruppe Erlangen, zog Gruppenschiedsrichterobmann Manfred Kettler eine „durchwachsene Bilanz“ über das abgelaufene Jahr. Sorgen bereitet dem Schiedsrichterfunktionär vor allem die wachsende Gewalt auf den Fußballplätzen und speziell auch gegen Schiedsrichter. Hier hofft Kettler auf eine harte Bestrafung der Übeltäter durch die Sportgerichtsbarkeit.
Von Alexander Hitschfel
Die Geehrten für 50-jährige 40-jährige und 45-jährige Mitgliedschaft sowie Albin Bauer als neues Ehrenmitglied gemeinsam mit Gruppenobm
privat
Die Schiedsrichtergruppe Erlangen, der Schiedsrichter aus der Stadt Erlangen, aber auch aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt angehören, veranstaltete ihre diesjährige Jahresabschlussfeier im Saal des SC Uttenreuth. Im vollbesetzten Saal nutzte Gruppenschiedsrichter Manfred Kettler die Gelegenheit auf das abgelaufene Jahr zurückzublicken. Kettler selbst sprach, von einer „durchwachsenen Bilanz“. „Einiges konnten wir erreichen, einiges steht aber auch noch aus“, so Kettler eingangs seines Rückblicks.

3000 Spiele im Jahr 2017


Sehr positiv sei die Tatsache, dass die Schiedsrichtergruppe Erlangen in 2017 über 3000 Spiele besetzen konnten, wobei die zwei Schiedsrichtereinteiler Norbert Göbel und Walter Kunkel einen hervorragenden Job machen würden, lobte Kettler. Ein Lob von Kettler gab es auch für den Gruppenlehrwart Michael Schmidt, der dafür sorgt, dass die Unparteiischen immer auf dem neuesten Regelstand seien. Bezüglich der Auf- und Abstiege in den einzelnen Fußballklassen habe es im letzten Jahr „Licht und Schatten“, so Kettler wörtlich, gegeben. Erwähnenswert sei, dass Peter Frank den Aufstieg in die Regionalliga als Schiedsrichter-Assistent geschafft habe, außerdem habe er ein Fußballländerspiel im Jugendbereich leiten dürfen. Darauf könne man stolz sein, so Kettler. Positiv sei auch, dass man in der Bezirksliga momentan mit Sebastian Diesel, Florian Leschka und Holger Fenner gleich mit drei Schiedsrichtern vertreten sei und man in der Kreisliga 14 Schiedsrichter stellen könne. Erfreulicherweise gebe es noch fünf junge Schiedsrichter, die auf einem sehr guten Weg seien um auch höherklassig zu pfeifen. Bedauerlich sei, dass Schiedsrichterin Julia Kahler in Folge einer Erkrankung längere Zeit pausieren musste und in der Juniorinnen-Bundesliga kaum Spiele übernehmen konnte. Kettler zeigte sich aber zuversichtlich, dass sie schon bald wieder voll angreife.

Obmann Manfred Kettler
anpfiff.info

Viele Schattenseiten

Leider habe es 2017 auch viele Schattenseiten im Schiedsrichtersport gegeben. Viele Unparteiische seien durch Zuschauer und Spieler beschimpft und beleidigt worden. „Vorfälle wie der vor einigen Wochen, als ein Zuschauer einem Schiedsrichter absichtlich ein Bein stellte, machen einen einfach sprachlos“, schimpfte Kettler. „Schiedsrichter sind kein Freiwild“, wurde Kettler deutlich. Die immer mehr häufiger werdenden Übergriffe auf Schiedsrichter, egal ob verbaler oder körperlicher Art, würden dazu führen, dass immer weniger Sportkameradinnen und -kameraden bereit seien ein solches Ehrenamt zu übernehmen. Den Vorfall in einer anderen Schiedsrichter-Gruppe in der Region, wo ein Schiedsrichter bewusstlos geschlagen wurde, verurteilte Kettler auf das Schärfste. Hier seien die Sportgerichte gefordert keine Gnade walten zu lassen, sondern solche Vergehen mit härtesten Strafen zu ahnden. Problematisch – gerade im Hinblick auf die älteren Schiedsrichter – sieht Kettler das Vorhaben des Bayerischen Fußballverbandes (BFV), dass das Smartphone ein zentraler Bestandteil eines jeden Fußballspieles werden soll.

Schiedsrichter sollen "mittickern"

Der Schiedsrichter soll quasi gleich „mit tickern“. Dies möge für jüngere Schiedsrichter die mit dem Smartphone aufgewachsen seien, die richtige Maßnahme sein, für ältere Schiedsrichter hingegen, könnte das ein Grund sein, die Schiedsrichterei an den Nagel zu hängen. Des Weiteren gebe es zu viele Vorgaben, die zu kurzfristig und schon beschlossen an die Schiedsrichtergruppen weitergegeben würden ohne die Machbarkeit und die damit verbundenen Risiken an der Basis zu bedenken. Hier wünsche er sich eine bessere Abstimmung zwischen den Entscheidungsgremien und den Schiedsrichtergruppen vor Ort. Im Rahmen der Jahresabschlussfeier standen auch die Ehrungen verdienter Schiedsrichter auf dem Programm. Für 25jähriges aktives Pfeifen wurden Armin Eich (TSV 1891 Frauenaurach) und Wolfgang Hußnätter (SC Aurachtal-Münchaurach) geehrt. Seit 30 Jahren steht Salem Fahre (SC Herzogenaurach-Nord) bereits auf den Fußballplätzen in der Region. Ehrungen für 35jJährige aktive Mitgliedschaft gingen an Manfred Batz (TSV Hemhofen), Erwin Kotzer (SC Hertha Aisch), Christian Kunstmann (FSV Erlangen-Bruck) und Alfons Mönius (SC Hertha Aisch). Auf die stolze Anzahl von 40 Jahren aktiver Schiedsrichtertätigkeit kann Friedrich Hormeß (Baiersdorfer SV) zurückblicken. Für 45jähriges Pfeifen wurden Horst Hanschmann (ATSV Erlangen) und Hermann Messerle (Hammerbacher SV) geehrt. Für 50jährige aktive Mitgliedschaft wurde Josef Schlegel (DJK-/TSV Kersbach) geehrt Mit Alwin Bauer (TSV 1862 Höchstadt/Aisch) hat die Gruppe Erlangen nun ein weiteres Ehrenmitglied. Bauer wurde für seine großen Verdienste um die Gruppe mit dieser außergewöhnlichen Ehrung bedacht.

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