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Artikel veröffentlicht am 18.01.2018 um 09:23 Uhr

SG-Junioren unter neuer Führung: Uwe Will: "Wir werden das durchziehen"

Trainerwechsel bei der SG Kirchenlaibach/Seybothenreuth/St. Johannis. Uwe Will ist nach schwerer Verletzung beim U19-Kreisligisten zurückgekehrt und hat Carina Opel abgelöst. Doch die Situation ist schwierig. Eine dünne Personaldecke, akute Abstiegsgefahr und der möglicher Rückzug nach zwei abgesagten Partien sorgen für eine heikle Gemengelage. Doch der Jugendcoach ist zuversichtlich.

Von Hans-Jürgen Wunder

An eine Trainingseinheit im letzten Jahr erinnert sich Uwe Will sehr ungern zurück. "Ich wollte eine Übung vormachen und sprinten. Doch plötzlich spüre ich einen starken Schmerz und es geht überhaupt nichts mehr." Die niederschmetternde Diagnose: Achillessehnenriss. Danach war die Trainerlaufbahn erst einmal beendet. "Ich habe mir vorgenommen, nach 12 Wochen, in denen ich überhaupt nichts machen konnte, als Trainer aufzuhören und die ganze Sache erst einmal ausheilen zu lassen. Von der neuen SG und dem Zusammenschluss mit dem TSV St. Johannis habe ich überhaupt nichts mitbekommen." Wohl aber, dass es nicht besonders gut lief. Immer wieder plagten die Mannschaft und Trainerin Carina Opel große Personalprobleme und oft war ein geregelter Trainingsbetrieb mangels Beteiligung nicht möglich. Das Ergebnis davon war auch, dass zwei Partien abgesagt werden mussten - bekanntlich muss man nach dem dritten Nichtantritt ja seine Mannschaft zurückziehen. "Das zweite Mal lag der Termin schon sehr unglücklich, weil die B-Jugend parallel im Einsatz und zusätzlich eine Schulveranstaltung anberaumt war." Und auch rein sportlich blieben viele Wünsche offen: Mit nur sechs Zählern in neun Partien rangieren die SG-Kicker derzeit auf dem vorletzten Tabellenplatz und sind in höchster Abstiegsgefahr.

Wieder zurück: Detlef Schmidt (vorne) hilft erneut mit, den Laden zusammenzuhalten.

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Trainerwechsel im Oktober

"Ich hatte mir das eine oder andere Spiel angesehen - schon aus Verbundenheit mit meinen ehemaligen Schützlingen. Und irgendwann wurde ich von den Verantwortlichen angesprochen, ob ich mir nicht vorstellen könnte, die Mannschaft wieder zu übernehmen." Denn da hatte sich bereits abgezeichnet, dass Trainerin Carina Opel wegen einer Fortbildung nicht weiter zur Verfügung steht. "Dass die Situation sich so zugespitzt hatte, lag sicherlich nicht an Carina, die eine gute Trainerin ist und mit der ich hervorragend zusammengearbeitet hatte. Allerdings haben die Jungs eben mittlerweile sehr viele Interessen und es wird immer schwieriger, sie für den Fußball zu begeistern. Außerdem sind mehrere Spieler bei der Bundeswehr oder der Polizei, so dass sie unter der Woche nicht zur Verfügung stehen", bricht der Rückkehrer eine Lanze für seine Vorgängerin. Unter seiner Führung schaffte die Spielgemeinschaft dann zumindest den eminent wichtigen 5:2-Auswärtssieg bei Schlusslicht Neudrossenfeld. "Rein fußballerisch gehört die Mannschaft sicherlich nicht in die Abstiegszone. Aber es fehlt eben die Kondition und durch das fehlende Training ist es fast nicht möglich, Abläufe einzustudieren", benennt Will, der die Truppe bereits bei den letzten drei Partien der Vorrunde unter seinen Fittichen hatte, die Schwachpunkte des Kreisligisten. Oft musste er deshalb unmittelbar vor Spielbeginn seine taktischen Vorstellungen vermitteln.

Lukas Tischhöfer ist einer der erfahrenen Akteure und hilft bereits bei der Kirchenlaibacher Zweiten mit aus.

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Kräfte bündeln

Die Situation der Jugendmannschaft dürfte sich auch in der Rückrunde nicht entspannen. Dennoch gibt es Anlass zu verhaltenem Optimismus. "Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit der B-Jugend. Wir trainieren gemeinsam und sind uns einig, dass wir die U19-Serie durchziehen wollen. Da treten wir auch zu neunt an, wenn es sein muss", zeigt sich Will entschlossen. Denn mit elf reinen A-Jugendlichen ist man weiter sehr dünn besetzt. Und vom neuen Kooperationspartner TSV St. Johannis sind nur noch zwei Mann übrig - sofern die noch mitmachen. "Das ist natürlich zu wenig, um durch eine Saison zu kommen, weil es immer Krankheiten und Verletzungen gibt." Zudem ist Noah Engelhardt, ein "toller Spieler und Mensch", in der Winterpause zum FSV Bayreuth gewechselt. Umso wichtiger ist es, dass mit Detlef Schmidt wieder ein Mann zurückgewonnen werden konnte, der die Abstimmung zwischen Team, Trainer und Vereinen koordiniert. Da muss beispielsweise noch abgeklärt werden, wo in der Rückrunde trainiert und gespielt wird, auch wenn derzeit, rein personell bedingt, das Schwergewicht wohl auf Kirchenlaibach und Seybothenreuth liegt. Mit einer ordentlichen Vorbereitung will man hier den Grundstein für den Klassenerhalt legen. Denn Uwe Will denkt bereits einen Schritt weiter. "Nächstes Jahr kommt ja mein Sohn in die A-Jugend. Da will ich natürlich weiter in der Kreisliga trainieren."