Die Hallenkreismeisterschaft 1998: Landesligisten im Finale, Aytekin in der Kritik - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 21.02.2021 um 10:30 Uhr
Die Hallenkreismeisterschaft 1998: Landesligisten im Finale, Aytekin in der Kritik
Wir blicken wieder einmal zurück in die Historie. Diesmal in die der Hallenkreismeisterschaft von 1998. Die Außenseiter verkauften sich lange Zeit teuer, am Ende waren aber doch die Schwergewichte im Finale. Bei der Hallenrunde 1997/98 tummelten sich vor allem auch einige noch heute bekannte Namen...
Von Marco Galuska
Rangers-Stürmer Michael Nißler zieht ab und prüft Uwe Neunsinger im Tor des ASV Vach.
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Die Saison 1997/98 war eine besondere: Zum letzten Mal wurde in A-, B- und C-Klasse gespielt, eine große Fusion stand an und viele Vereine, die mittlerweile mehr oder minder von der Bildfläche verschwunden sind, mischten noch groß mit. Wir blicken in mehreren Teilen zurück auf den hiesigen Amateurfußball vor 20 Jahren und beginnen mit der Hallenrunde im Januar 1998.

Mehr als ernüchternd war das Zwischenfazit in der Landesliga Mitte Ende 1997 für die Vertreter aus Nürnberg und Fürth - abgesehen von den Club-Amateuren, die bei den vorderen Plätzen mitmischten. Der ASV Vach und der ESV Rangierbahnhof zierten dagegen das Tabellenende. Die Weihnachtszeit kam zur rechten Zeit - zumindest für die Vacher, um eine "Horror-Hinrunde" vergessen zu machen. Dies sollte am Ende auch mit einem doch sehr souveränen Klassenerhalt gelingen, während die Rangers nicht mehr auf die Beine kamen und in die BOL absteigen mussten.

Tuspo Nürnberg setzte sich in der Vorrunde Anfang 1998 auch gegen Cagrispor durch.
privat

16 Vorrundengruppen am Berliner Platz


Zunächst aber brachte der Jahresstart 1998 den Abschluss der Vorrundengruppen in der Hallenkreismeisterschaft am Berliner Platz. In der Gruppe 11 gab am 3. Januar 1998 Tuspo Nürnberg dem Bezirksligisten TSV Südwest Schwaben das Nachsehen, der ASV Vach holte in Gruppe 12 die volle Punktzahl, ebenso am Folgetag der FSV Gostenhof in Gruppe 13 vor dem KSD Hajduk mit Ausnahme-Kicker Zdravko Beslic. Auch der Post SV gewann seine Gruppe, ehe am Dreikönigstag der ESV Rangierbahnhof und der SC Concordia mit ihren Gruppensiegen die Zwischenrunde komplettierten. Neben den 16 Gruppensieger qualifizierten sich auch der beste Gruppenzweite sowie die drei besten Teams aus dem Fürther Landkreis (SV Großweismannsdorf, Tuspo Roßtal und ASV Veitsbronn-Siegelsdorf).

Zwischenrunde: Überragender Fastl, kritisierter Aytekin


Am 10. und 11. Januar 1998 ging es in vier Gruppen um den Einzug in die Endrunde. In Gruppe A hatte es der TSV Altenfurt in erster Linie Goalgetter Thomas Meier (sieben Treffer) zu verdanken, dass der Bezirksligist im Gegensatz zum Ligarivalen Türkischer FK Nürnberg das Ticket für die Endrunde buchen konnte. Stattdessen holte sich Tuspo Nürnberg um den schussgewaltigen Markus Gmelch den zweiten Platz.

Der TSV Altenfurt um Dennis Haan (rechts) kam wie auch Tuspo Nürnberg um Metin Kett in die Endrunde 1998.
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Die Gruppe B leitete der junge Referee Deniz Aytekin (ASV Zirndorf), der dabei alle Hände voll zu tun hatte und an jenem Samstagabend vor rund 350 Zuschauern mit seinem Kollegen Schindler (TSV Altenberg) durchaus in der Kritik stand. Gerade der TSV Johannis 83 kassierte beim 3:7 gegen Großweismannsdorf zwei Platzverweise und ließ die entscheidenden Zähler liegen, obwohl man am Ende noch gegen die Amateure der SpVgg Greuther Fürth mit 3:2 gewinnen konnte. Die Kleeblatt-Reserve kam somit auf sieben Punkte und zog mit dem TV Jahn 63, der mit Thomas Fastl einen der wohl besten Hallenspieler überhaupt in seinen Reihen hatte, ins Finalturnier ein.

Weitaus ruhiger ging es da in Gruppe C zu. Der überragende FC Bosna, bei dem Jasmin Halilic und Esmir Djutovic hervorstachen, holte volle zwölf Punkte und den Gruppensieg. Dahinter entschied das bessere Torverhältnis für den ESV Rangierbahnhof gegen die SpVgg Ost um Torjäger Tobias Mäder.

Zum Abschluss der Zwischenrunde gab es in Gruppe D hochklassigen Hallenfußball zu sehen. Unter der Leitung von Schiri-Boss Hans Rößlein, dessen Kollege Bürkel (SV Weiherhof) zwei Rote Karten verhängen musste, setzte sich der ASV Vach mit zehn Punkten durch. Günther Müller war mit fünf Treffern bester Torschütze. Nur gegen den SV 73 Süd musste das Team um Uwe Neunsinger die Punkte teilen (3:3). Dahinter behauptete sich Dergahspor knapp vor dem SV 73 Süd und dem starken SC Concordia Nürnberg.

Kreisfinale: Landesligisten blieben cool, Vach triumphiert


700 Zuschauer lockten die besten Acht aus dem Kreis Nürnberg/Fürth am 17. Januar 1998 in die Halle am Berliner Platz. Die schon in den Runden zuvor überzeugenden Teams aus dem Kreisoberhaus (damals noch als A-Klasse geführt) vom FC Bosna, Tuspo Nürnberg und Dergahspor, wie auch B-Klassist TV Jahn 63 konnten überzeugen, aber als es darauf ankam, spielten doch die Favoriten ihre Klasse aus. Mit je einer Ausnahme: Denn die SpVgg Greuther Fürth Amateure enttäuschten auf ganzer Linie und schieden mit nur einem Zähler aus. In positiver Sicht gelang hingegen dem von Adi Ruff trainierten Dergah-Team hinter dem ASV Vach der Sprung ins Halbfinale. In der anderen Gruppe setzten sich Altenfurt und Rangierbahnhof knapp vor Jahn und Bosna durch.

Hallenkreismeisterschaft 1998: Die SpVgg Greuther Fürth Amateure enttäuschten, stattdessen durfte der ASV Vach um Uwe Neunsinger die Glückwünsche von Gerhard Zuber beim VGN-Cup 1998 entgegen nehmen.
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Im ersten Halbfinale nahm der ASV Vach den Fuß etwas verfrüht vom Gas: Eine 4:0-Führung gegen Altenfurt um Doppeltorschütze Markus Heuberger reichte am Ende gerade noch zu einem 5:4-Sieg. Noch spannender war das zweite Semifinale: Dergahspor hielt gegen Rangierbahnhof stark dagegen und verlor erst im damals ausgespielten "Sudden Death" mit 1:2.

Somit gab es im Endspiel ein Wiedersehen der beiden Kellerkinder der Landesliga Mitte. Ein Eigentor von Schweitzer brachte die Pausenführung für die Rangers, doch Murr, Schweitzer und Mussgiller drehten das Match zum 3:1-Sieg des ASV Vach. Dieser stellte mit Günther Müller, gemeinsam mit Dergahs Umut Akgül, auch den besten Torschützen. Zum besten Keeper wurde Altenfurts Torwart Andreas Speer gekürt, der beste Spieler war Hallenzauberer Thomas Fastl vom TV Jahn 63, der nach der Saison zum ASV Zirndorf wechselte.

Hallenkreismeister 1998 ASV Vach.
ASV Vach

Bezirksmeisterschaft in Baiersdorf: Bonnis großer Auftritt

Da die Kreise noch nicht vereint waren, durften nur die jeweiligen Sieger zur Bezirksmeisterschaft nach Baiersdorf fahren. Bayernligist Jahn Forchheim und Titelverteidiger SC 04 Schwabach waren bereits gesetzt. In Gruppe 2 bekamen es die Vacher, die den Titel bereits 1996 geholt hatten, mit jenen Schwabacher sowie dem Landesliga-Konkurrenten BSC Erlangen und dem A-Klassisten TSV Röttenbach zu tun.

Hallenbezirksmeisterschaft 1998: ASV Vach - SC 04 Schwabach. Eine Bruchlandung für Vachs Marco Brungs gegen die Erlanger Dalibor Ciric (links) und Roland Frey (Mitte).
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Die Schwabacher waren mit Achim Beierlorzer, Thomas Zwingel, Andreas Sendner oder Torjäger Stefan Hampl, der im Sommer zum SC Freiburg wechselte, wieder ein heißer Kandidat auf den Titel, scheiterten aber schon vor dem Halbfinale. Das buchte hingegen Vach und der BSC Erlangen. In Gruppe 1 schafften dies die SpVgg Ansbach und Jahn Forchheim. Was kam, waren zwei Hallenkrimis in der Vorschlussrunde: Der BSC Erlangen um Kapitän Roland "Landi" Frey besiegte Ansbach, das dreimal ausgleichen konnte, letztlich mit 4:3. Im zweiten Halbfinale kam dann der große Auftritt von Thomas Bonni, der eigentlich in der Vacher Zweiten auf Torejagd ging: Drei Tore steuerte der Stürmer beim 4:3 nach Verlängerung gegen Forchheim bei.
Die komplette Krönung einer unverhofft erfolgreichen Hallensaison blieb den Vachern im Endspiel verwehrt: Dimitriou Evangelou und Klaus Hermann brachten den BSC mit 2:0 in Führung, Vach kam durch Emin Türkmen nur noch zum Anschlusstreffer. "Im Endspiel hätten wir mehr für die Offensive machen müssen, aber insgesamt bin ich mit der Leistung sehr zufrieden", gab Uwe Neunsinger, der im Tor der Vacher herausragte, als Spielertrainer zu Protokoll. Derweil musste sich BSC-Kapitän Frey schicken. Der eingefleischte Ice-Tigers-Fan eilte verspätet ins Nürnberger Linde-Stadion.

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Kreisfinale 1998

ASV Vach - ESV Rangierbahnhof 3:1 (0:1)

Vach: Neunsinger - Schweitzer, Theil, Mussgiller, Murr, Dietz, Türkmen, Müller, Brungs, Angermüller.

Rangierbahnhof:
Fuchs - Hagn, Eichinger, Ulrich, Büttner, Schädel, Tiefel, Habel, Povataj, Nißler

Tore:
0:1 Schweiter (6., Eigentor), 1:1 Murr (10.), 2:1 Schweitzer (15.), 3:1 Mussgiller (16.).


Bezirksfinale 1998

BSC Erlangen - ASV Vach 2:1 (1:0)

BSC Erlangen: Mage - Schirm, Frey, Hertlein, Peridis, Ciric, Hermann, Meyerhofer, Evangelou

Vach:
Neunsinger - Schweitzer, Kraus, Mussgiller, Murr, Türkmen, Dietz, Brungs, Angermüller, Bonni, Theil.

Tore: 1:0 Evangelou (7.), 2:0 Hermann (12.), 2:1 Türkmen (18.).

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Landesliga Mitte 1997/98

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
34
82:32
72
4
34
90:57
62
5
34
53:49
53
6
34
50:38
48
7
34
65:61
44
8
34
69:69
44
9
34
60:63
44
10
34
52:59
44
11
34
48:68
44
12
34
63:68
43
13
34
52:67
38
14
34
55:67
38
15
34
43:59
38
17
34
46:66
32
18
34
42:106
26
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