Kreistag Erlangen-Pegnitzgrund: Die Kreis-Funktionäre wurden alle bestätigt - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 24.02.2018 um 19:00 Uhr
Kreistag Erlangen-Pegnitzgrund: Die Kreis-Funktionäre wurden alle bestätigt
Keine Veränderung wird es in der Führungsriege im Kreis Erlangen.-Pegnitzgrund in den kommenden vier Jahren geben. Denn die komplette Mannschaft um Kreisvorsitzenden- und spielleiter Max Habermann macht weiter und wurde auch fast einstimmig wiedergewählt. Spannender war dann auch die Meinungsumfrage um drei Regeländerungen.
Von Sebastian Baumann

Im Amt bestätigt wurden Max Habermann als Kreis-Vorsitzender und Kreis-Spielleiter, Tobias Körner als Kreis-Jugendleiter und Viktoria Rodrigues Pais als Kreisbeauftragte für den Frauen- und Mädchenfußball. Erneut bestätigt wurde auch der bereits gewählte Stefan Stadelmann als Kreis-Schiedsrichterobmann. Manfred Weiher als Kreis-Sportgerichtsvorsitzender und Alexander Männlein als Kreis-Ehrenamtsbeauftragter sollen den Kreisausschuss komplettieren. Sie sollen vom BFV-Präsidium berufen werden. Manfred Weiher ist dabei neu im Team, denn Weiher, der bisher Beisitzer im Kreissportgericht in Nürnberg/Frankenhöhe war, wird Nachfolger von Kurt Leonhard Vogl. „Anlässlich des Kreistages möchte ich mich bei allen Vereinen sowie allen Vereinsfunktionären recht herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit in den letzten vier Jahren bedanken. Alle Vereine haben sehr gut mitgearbeitet und es gab trotz einiger Neuerungen bzw. Änderungen keinerlei Probleme zwischen den Funktionären des Kreises und den Vereinen“, erklärte der alte und neue Kreisvorsitzende Max Habermann im Rahmen der Veranstaltung.

Die neue, alte Führungsmannschaft des Kreis Erlangen-Pegnutzgrund.
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DFB-Verdienstnadel für Max Habermann

Der Kreisvorsitzende wurde bei der Veranstaltung von Dr. Rainer Koch überrascht und bekam nach der Rede des BFV-Präsidenten die DFB Ehrennadel verliehen. Der Chef-Funktionär des Verbandes ging in seiner Rede auf die Probleme der Zukunft ein und auf seine Vision, dass es in jedem Dorf einen Fußballverein geben sollte. Dabei appellierte Koch an die Vereine auch neue Ideen zur Mitgliederfindung zu gehen und ein angenehmes Arbeitsklima im Verein zu schaffen, um so neue Mitstreiter zu gewinnen. „Als Verein bringt ihr Menschen zusammen, die gemeinsam etwas leisten und Erfolg haben wollen. Was euch einzigartig macht, ist eure menschliche Seite. Wenn im Verein ein Klima herrscht, in dem sich alle wohlfühlen, wenn Menschen für ihre Arbeit gelobt werden, wenn das Motto ‚Fußball füreinander miteinander‘ aktiv gelebt wird – dann entstehen auch persönliche Beziehungen. Und dann tut man sich auch leichter, Personen für ein Ehrenamt zu begeistern. Man muss sie dann nur fragen“, sagte der Präsident in seiner Grundsatzrede.

Max Habermann (rechts) bekam von Dr. Rainer Koch die DFB Ehrennadel.
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Drei Meinungsbildungen


Beim Kreistag waren die Teilnehmer zudem wie schon in den Jahren 2010 und 2014 aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. Zur Diskussion standen:  

1. "Abschaffung der Sonderregelung auf Kreisebene im § 34 SpO (Einsatz in verschiedenen Mannschaften)"
2. "Spielrecht von A-Junioren in Herren-Mannschaften"
3. "Erhöhung der Anzahl an Auswechslungen auf Kreisebene"  

Die drei Fragestellungen finden Sie in der rechten Spalte.

Für die Abschaffung der Sonderregelung auf Kreisebene im §34 SpO sprachen sich 26 Prozent aus, dagegen 74 Prozent.  Für die Möglichkeit, künftig wieder A-Junioren mit Vollendung des 18. Lebensjahres in Herren-Mannschaften einsetzen zu dürfen, sprachen sich 76 Prozent aus, dagegen 24 Prozent.  Für die Erhöhung der Anzahl an möglichen Auswechslungen auf Kreisebene auf fünf Auswechslungen sprachen sich 40 Prozent aus, dagegen 60 Prozent.

Lars Förster bekam von der Sozialstiftung einen Scheck über 5000 Euro.
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Der Verband benötigt mehr Geld

Auch ums Thema Finanzen ging es beim Kreistag. Denn rund 1.500000 Euro benötigt der Verband pro Jahr für angedachte Maßnahmen. Um die Kosten gerecht zu verteilen und auch um die Vereine mit ins Boot zu holen, hatte der Verband eine Arbeitsgruppe “AG Finanzen” ins Leben gerufen an der gleich drei Vertreter aus dem Kreis Erlangen-Pegnitzgrund teilgenommen haben.  Die "AG Finanzen", mehrheitlich bestehend aus Vereinsvertretern von Klubs aller Größen und aus den verschiedensten Spielklassen sowie den Fachleuten des BFV, hatten in den letzten Monaten bei drei Terminen intensiv am künftigen Finanzierungskonzept gearbeitet. Der herausgearbeitete jährliche Mehrbedarf des BFV in Höhe von 1,5 Millionen Euro für verschiedenste Projekte soll dabei zu einem Drittel vom BFV selbst erbracht werden, ein Drittel soll aus Gebührenanpassungen bei den Trainerlizenzen erwirtschaftet werden und ein Drittel soll wie beim BFV-Gesamthaushalt von den Vereinen geschultert werden. Konkret sind das 120 Euro je Verein. BFV-Präsident Rainer Koch legte dem Kreistag detailliert die Ergebnisse der AG Finanzen dar.

Max Habermann wurde einstimmig wiedergewählt.
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Talkrunde und Scheckübergabe der BFV-Sozialstiftung


Eine Talkrunde mit Armin Kroder (Landrat Nürnberger Land), Marlene Mortler (Mitglied des Bundestags) und Röthenbachs Bürgermeister Klaus Hacker zum gesellschaftlichen Stellenwert des Amateurfußballs rundete das Kreistags-Programm ab. Zudem übergab die BFV-Sozialstiftung einen Scheck in Höhe von 5000 Euro an Lars Förster vom SK Lauf. Nach einem schweren Verkehrsunfall musste dem 16-Jährigen das linke Bein amputiert werden. Mit der Spende soll ihm die Erstellung einer speziellen Prothese erleichtert werden, damit er wieder mit seinen Freunden Fußball spielen kann.

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Leser-Kommentare

Thema 1

"Abschaffung der Sonderregelung auf Kreisebene im § 34 SpO (Einsatz in verschiedenen Mannschaften":

Der §34 der Spielordnung ist sehr komplex. Er regelt den Einsatz von Spielern in verschiedenen Mannschaften des Vereins:

Nach einem Einsatz eines Spielers in der 1. Halbzeit der höheren Mannschaft darf der Spieler in der unteren Mannschaft erst eingesetzt werden, wenn er zwei Meisterschaftsspiele in dieser unteren Mannschaft ausgesetzt hat. Die Einsatzbeschränkung endet in jedem Fall nach Ablauf von 10 Tagen.

Allerdings gibt es eine Sonderregelung für Vereine, deren 1. Mannschaft maximal Kreisliga spielt und deren 2. Mannschaft in einer der untersten beiden Ligen spielt. Dann können sogar bis zu drei weitere beliebige Spieler aus der 1. Mannschaft eingesetzt werden - ohne Sperrfrist. Und diese Sonderregelung steht nun zur Diskussion.

Aktuelle Pro und Contra-Argumente der betroffenen Vereine: Der §34 SpO ist bereits sehr komplex, die Sonderregelung macht die korrekte Anwendung für Vereine noch kniffeliger. Bei falscher Anwendung und dem Einsatz von nicht-spielberechtigten Spielern kommt es allerdings zu Sportgerichtsverfahren und Spielwertungen gegen den Verein. Eine Abschaffung der Sonderregelung würde den Paragraphen vereinfachen und die Wahrscheinlichkeit von Anwendungsfehlern und somit auch von Sportgerichtverfahren mit entsprechenden Spielwertungen verringern. Eine Abschaffung der Sonderregelung verringert allerdings auch die Flexibilität beim Einsatz der Spieler. Das trifft insbesondere Mannschaften mit kleinerem Kader und kann im Extremfall auch zu Mannschaftsabmeldungen führen, da Vereine sich nicht mehr in der Lage sehen könnten, genügend Spieler zu stellen, wenn der Spieleraustausch eingeschränkt wird.


Thema 2

"Spielrecht von A-Junioren in Herren-Mannschaften":

Seit dem Verbandstagsbeschluss 2014 ist es nicht mehr gestattet, A-Junioren des jüngeren Jahrgangs nach Vollendung ihres 18. Lebensjahres bei den Herren einzusetzen. Ein Beispiel: Ein Spieler hat am 1.1.2000 Geburtstag, er gehört damit in der laufenden Saison 2017/18 dem jüngeren A-Junioren-Jahrgang an. Am 1.1.2018 wird er volljährig, darf aber erst in der Saison 2018/19 bei den Herren eingesetzt werden. Ohne die Einschränkung im Spielrecht, könnte er ab dem 1.1.2018 auch in der Herrenmannschaft des Vereins eingesetzt werden. Diese Einschränkung steht nun wieder zur Diskussion. Vor allem ist es ein Thema, zu dem es auch vereinsintern zwischen Herren- und Jugendabteilung unterschiedliche Auffassungen gibt.

Aktuelle Pro und Contra-Argumente der betroffenen Vereine: Eine Aufhebung der Einschränkung würde es ermöglichen, mehr talentierte Spieler früher an den Herren-Spielbetrieb heranzuführen. Die Vereine hätten also eine höhere Flexibilität. Zum ist ein Spieler mit 18 Jahren volljährig und kann in nahezu allen Lebensbereichen eigenständig entscheiden, was für ihn das Beste ist. Dem sollte auch im Fußballspielbetrieb entsprechend Rechnung getragen werden. Befürworter der Einschränkung befürchten, dass die betroffenen Nachwuchsspieler dauerhaft bei den Herren zum Einsatz kommen und ab diesem Zeitpunkt der A-Junioren-Mannschaft fehlen. Das kann neben Spielermangel auch zu einem Qualitätsverlust der Mannschaft führen und am Ende sogar zu Wettbewerbsverzerrungen. Bei den bayernweiten "BFV-Junior-Talks" hat sich die Mehrheit der Teilnehmer für die Beibehaltung der Regelung ausgesprochen. Mannschaftsverantwortliche im Herrenbereich sind in der Regel eher gegen die aktuelle Regelung, Mannschaftsverantwortliche im Jugendbereich eher für die aktuelle Regelung.

Thema 3

"Erhöhung der Anzahl an Auswechselungen auf Kreisebene":

Das International Football Association Board (IFAB) hat den Verbänden mehr Spielraum eingeräumt und beschlossen, dass es künftig möglich ist, bis zu fünf Auswechslungen pro Team vorzunehmen. Für Bayern steht diese Erweiterung auf Kreisebene zur Diskussion. Wichtig: Diese Regelung hätte keinen Einfluss auf das bereits praktizierte Rückwechseln auf Kreisebene.

Aktuelle Pro und Contra-Argumente der betroffenen Vereine: Befürworter der Erhöhung betonen die höhere Flexibilität und die Möglichkeiten, noch besser auf Spielverläufe reagieren zu können. Ebenso könnten durch die Erhöhung noch mehr Spieler zum Einsatz gebracht werden und sich durch diese Einsatzzeiten die Zufriedenheit der Spieler erhöhen, die regelmäßig auf der Bank sitzen bzw. kaum zum Einsatz kommen. Kritiker dieser möglichen Erhöhung betonen, dass sich der Vorteil von Mannschaften mit großem Kader gegenüber Teams mit kleinem Kader nochmal verstärkt und der Spielfluss durch weitere Wechselmöglichkeiten gestört wird. Ebenso wäre es ein weiterer Regelunterschied zwischen dem Fußball auf Kreis- und Bezirks-/Verbandsebene.

Nun sind die Vereinsvertreter gefragt. Bei den Kreis- und Bezirkstagen können die Delegierten ihr Votum zu diesen drei Themen abgeben. Auf Basis dieser Meinungsbilder werden dann beim BFV-Verbandstag 2018 (4./5. Mai) entsprechende Anträge gestellt und mögliche Änderungen beschlossen.

Hintergründe & Fakten

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