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Artikel veröffentlicht am 10.03.2018 um 16:32 Uhr
Bezirkstag Mittelfranken: Neue Führungsriege steht
Alte und neue BFV-Bezirks-Funktionäre, Fazit der vergangenen Amtsperiode sowie Neuausrichtung und Meinungsaustausch zu möglichen Reformen des Spielbetriebs: Der Bezirk Mittelfranken hat sich am Samstag, den 10. März beim Bezirkstag mit 195 Delegierten im Novina Hotel in Herzogenaurach für die kommenden vier Jahre neu aufgestellt.
Von Marco Galuska und PM BFV

Innenminister betont die Bedeutung des Amateurfußballs

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann ließ es sich nicht nehmen und demonstrierte mit einer kurzweiligen Rede seine Verbundenheit zum Amateurfußball. Seine beiden Söhne spielten bei der SpVgg Erlangen, so dass der Staatsminister auch aus der Perspektive der Fußballeltern an der Basis sprechen konnte. "Der Sport, und besonders der Amateurfußball, schafft es zu integrieren. Die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Tätigkeit in den Vereinen lässt sich gar nicht genug betonen." Unter der Moderation von Gerard Monin stand Herrmann auch in einer Talkrunde mit der „Amateurin des Jahres 2017“ Nina Hirsch und Herzogenaurachs Bürgermeister Dr. German Hacker Rede und Antwort.

BFV-Sozialstiftung mit gutem Beispiel

Im Rahmen des Bezirkstags überreichte die BFV-Sozialstiftung einen Scheck in Höhe von 4000 Euro an Jakob Conrads vom ASV Niederndorf. Der elf Jahre alte Jugendspieler ist an Leukämie erkrankt und benötigt dringend eine Stammzellentransplantation. Die beste Nachricht dabei: ein geeigneter Spender wurde mittlerweile gefunden! Um Jakob bei den Krankenhausaufenthalten zu unterstützen und ihn generell zu betreuen, kann seine Mutter nicht ganztags arbeiten. Darüber hinaus muss die Familie noch ein Haus abbezahlen.

Ehrentitel für Beer und Zimmermann 

Noch ehe im Wahlgang die Weichen für die Zukunft gestellt wurden, erhielten Ludwig Beer und Manfred Zimmermann vom Bezirksvorsitzenden eine besondere Würdigung ihrer jahrzehntelangen Funkltionärstätigkeit: Beer wurde per Urkunde zum "Ehren-Bezirksspielleiter" erklärt, Zimmermann verdiente sich den Titel des "Ehrenvorsitzenden des Bezirkssportgericht". Obendrein gab es die obligatorischen "Fresskörber", die von Anton Pfahler bestückt wurden. "Ich hoffe, dass ihr uns weiter mit Rat und Tat zur Seite steht, denn wir wollen nicht auf 40 Jahre Erfahrung verzichten", so Habermann im Rahmen der Verabschiedung an die scheidenden Funktionäre.

Vom Bezirksvorsitzenden Dieter Habermann bekamen Ludwig Beer (links) und Manfred Zimmermann (Mitte) für ihre jahrzehntelange Funktionärstätigkeit die Ehrenurkunden überreicht.
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Klares Wahlergebnis ohne Überraschungen

Als Bezirks-Vorsitzender wurde Dieter Habermann einstimmig von den Delegierten gewählt. Habermann hatte das Amt im Januar 2016 nach dem plötzlichen Tod von Peter Bursy interimsweise übernommen. Neue Bezirks-Spielleiterin ist Sandra Hofmann, Kornelia Bayer übernimmt den Vorsitz des Bezirks-Frauen- und Mädchenausschusses. Erneut gewählt wurde Thomas Zankl als Bezirks-Jugendleiter, Felix Böck beerbt Michael Meier als U30-Mitglied im Bezirksausschuss. Von den Delegierten ist zudem der bereits gewählte Bezirks-Schiedsrichterobmann Siegmar Seiferlein bestätigt worden.

Thomas Zöllner als Bezirks-Sportgerichtsvorsitzender, Stefan Merkel als Bezirks-Ehrenamtsreferent, Thomas Jäger als Bezirks-Seniorenspielleiter sowie Uwe Mauckner als Bezirks-Onlinebeauftragter sollen vom BFV-Präsidium berufen werden und den Bezirksausschuss komplettieren.

Ich erwarte mir von unserem neuen Team auch neue Ideen. Wir wissen, dass viele Themen und Neuerungen immer auch sehr kontrovers diskutiert werden. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass es für die Zukunftssicherung der Vereine notwendig ist, sich den Herausforderungen der Digitalisierung, des demographischen Wandels, der Veränderungen im Freizeitverhalten und des immer komplexer werdenden Ehrenamts zu stellen. Ich möchte mich bei allen ehrenamtlichen Funktionären und Mitarbeitern in unseren Vereinen für die immer sehr konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den vergangenen vier Jahren bedanken. Ich freue mich sehr, dass mir die Delegierten des Bezirkstags ihr Vertrauen für die kommenden vier Jahre ausgesprochen haben“, bedankte sich der alte und neue Bezirks-Vorsitzende Dieter Habermann.

Meinungsbilder zu zwei möglichen Reformen im Spielbetrieb


Beim Bezirkstag waren die Teilnehmer zudem wie schon in den Jahren 2010 und 2014 aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. Zur Diskussion standen:

1. „Spielrecht von A-Junioren in Herren-Mannschaften“
Für die Möglichkeit, künftig wieder A-Junioren mit Vollendung des 18. Lebensjahres in Herren-Mannschaften einsetzen zu dürfen, sprachen sich 70 Prozent aus, dagegen 30 Prozent.

2. „Einführung einer Sperre von einem Meisterschaftsspiel nach einer Gelb-Roten Karte auf Bezirksebene“
Für die Einführung einer Sperre von einem Meisterschaftsspiel nach einer Gelb-Roten Karte auf Bezirksebene sprachen sich 47 Prozent aus, dagegen 53 Prozent.

Breite Zustimmung für Initiativantrag des BFV-Präsidiums zu „Montagsspielen“

In Herzogenaurach war zudem die Meinung der wahlberechtigten Delegierten zu einem aktuellen Initiativantrag des Präsidiums des Bayerischen Fußball-Verbandes gefragt: Das Gremium hat sich mit der Thematik "Montagsspiele in der Bundesliga" befasst und dabei klar Position bezogen – mit Rücksicht auf die vielen Millionen Menschen, die an jedem Wochenende in Deutschland als Spieler, Trainer, Vereinsverantwortliche oder Zuschauer auf Amateurfußballplätzen anzutreffen sind, darf es zu keinen weiteren Bundesliga-Ansetzungen am Sonntagnachmittag kommen. Gleichzeitig berücksichtigt der Initiativantrag auch die sportlich berechtigten Interessen der Europa-League-Teams, die mit Spielen am Donnerstagabend nicht gleich wieder am Samstag antreten können. Deren Spiele sollen nach Auffassung des BFV-Spitzengremiums entweder am Sonntagabend oder am Montagabend, aber mit Blick auf die Millionen Amateurfußballfans nicht auch noch am Sonntagnachmittag ausgetragen werden! Diesen Antrag unterstützen 76 Prozent der Delegierten.

Die Delegierten haben sich auch mit zwei Vereinsanträgen beschäftigt. Der Antrag des TSV Fichte Ansbach zur Änderung des §34 Jugendordnung wurde mit 26 Gegenstimmen angenommen. Der Antrag der DJK Fiegenstall zur Änderung der Richtlinie für Seniorenfußball im Absatz 6, wonach Freundschaftsspiele auch ohne Passzwang ausgetragen werden können, wurde mit 19 Gegenstimmen ebenfalls angenommen. Beide Anträge werden beim Verbandstag am 4./5. Mai 2018 in Bad Gögging behandelt.

Rede von BFV-Präsident Rainer Koch zu aktuellen Herausforderungen im Amateurfußball

In seiner Rede ging BFV-Präsident und 1. DFB-Vizepräsident Rainer Koch insbesondere auf die nötige Modernisierung und Digitalisierung des Amateurfußballs in Bayern ein. Am Beispiel des „FC Digital“ zeigte er die Möglichkeiten und Potenziale der technischen Entwicklungen für die Vereine und den Verband auf.

„Es gibt nun zwar keine Bedienungsanleitung, die Ihr nur abarbeiten braucht, und am Ende wärt Ihr der Idealverein – ich nenne ihn exemplarisch den „FC Digital“; es gibt auch nicht den einen richtigen Weg, sondern es gibt ganz viele richtige Wege, die nur Ihr in Eurem Verein selbst entwickeln könnt. Denn schon jetzt ist das digitale Angebot des BFV so breit aufgestellt, dass Ihr aus dem Vollen schöpfen könnt. Nutzt unsere Services! Aber es gibt Erfolgsfaktoren, wie Ihr an Eurem Ort oder in Eurer Stadt mithilfe der Digitalisierung auch in Zukunft eine wichtige Adresse und Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche sein und bleiben werdet“, erklärte Koch.

Verbandsfinanzen: Zukunftspläne transparent dargestellt

Auch die Pläne und die künftige Ausrichtung bei den Verbandsfinanzen wurden den Teilnehmern wie schon bei den kürzlich veranstalteten 24 Runden Tischen in ganz Bayern und den Kreistagen von BFV-Präsident Rainer Koch ausführlich dargelegt. Die „AG Finanzen“, mehrheitlich bestehend aus Vereinsvertretern von Klubs aller Größen und aus den verschiedensten Spielklassen sowie den Fachleuten des BFV, hatten in den letzten Monaten bei drei Terminen intensiv am künftigen Finanzierungskonzept gearbeitet. Der herausgearbeitete jährliche Mehrbedarf des BFV in Höhe von 1,5 Millionen Euro für verschiedenste Projekte soll dabei zu einem Drittel vom BFV selbst erbracht werden, ein Drittel soll aus Gebührenanpassungen bei den Trainerlizenzen erwirtschaftet werden und ein Drittel soll wie beim BFV-Gesamthaushalt von den Vereinen geschultert werden. Konkret sind das 10 Euro pro Monat je Verein.

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