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Artikel veröffentlicht am 30.06.2018 um 12:00 Uhr

Ex-Co der Ersten coacht U17: Stefan Braungardt weiter ein „Schnüdel“

Eigentlich war Stefan Braungardt nach zwei Jahren als Co-Trainer der ersten Mannschaft beim FC 05 Schweinfurt am Ende der Regionalliga-Saison verabschiedet worden. Doch jetzt ist der 49-Jährige bei den „Schnüdeln“ wieder da. Er übernimmt die U17, die in der Bayernliga spielt, als Coach und freut sich auf die neue Herausforderung.

Von Marco Heumann

TSV 1860 München, SpVgg Greuther Fürth, Jahn Regensburg, aber auch die jüngeren Jahrgänge des FC Bayern, der SpVgg Unterhaching, des 1. FC Nürnberg oder des FC Augsburg – es sind illustre Kontrahenten, gegen die Stefan Braungardt als Trainer künftig antreten wird.

"Wird richtig knackig"

„Das wird ganz sicher richtig knackig“, blickt er auf die Teams der U17-Bayernliga. Die Klasse, in der der 49-Jährige in der neuen Saison auf der Bank sitzen wird. Als Trainer der U17 beim FC 05 Schweinfurt. Eine überraschende Personalie. Schließlich war „Brauni“ erst vor wenigen Wochen nach zwei Jahren als Co des Regionalliga-Teams verabschiedet worden. Kurz danach stellte ihn der DFB-Stützpunktkoordinator Michael Urbansky als neuer Trainer der Regionalauswahl-Teams beim Bayerischen Fußball Verband (BFV) vor.
Eine Tätigkeit, auf die sich Stefan Braungardt nach vielen Jahren im höherklassigen Herrenbereich richtig freut. Und die er jetzt um die Aufgabe bei der „Schnüdel“-U17 ergänzt. „Vor 14 Tagen kam die Anfrage“, berichtet er im Gespräch mit anpfiff.info. Da hatte Jannik Feidel, der den Nachwuchs in der vergangenen Saison betreut hatte, den Schweinfurtern für die neue Runde abgesagt, da eine Doppelfunktion als Trainer der U17 und Spieler der U23 nach deren Rückzug nicht mehr möglich ist. „Er ist 22 Jahre alt und wollte weiter kicken. Das ist absolut nachvollziehbar“, kann Stefan Braungardt den Schritt verstehen.
Nach der ersten Nachfrage, die sein Ex-Chef Gerd Klaus an ihn richtete, erbat sich der erfahrene Coach ein wenig Bedenkzeit. Tage, die er nutzte, um sein mögliches künftiges Team auch einmal unter die Lupe zu nehmen. Beim letzten Saisonspiel der U16, bei dem mit einem 1:1 gegen Aschaffenburg der Aufstieg in die Landesliga geschafft wurde, war er vor Ort. Was er gesehen hat, hat ihm offenbar gefallen. Wenig später sagte er nämlich zu und übernimmt die in die U17 aufrückenden Jungs als Trainer.

Da standen die Zeichen noch auf Abschied: Stefan Braungardt (li.) mit Markus Wolf.

anpfiff.info

Vorstellung am Sonntag

„Das sah richtig gut aus. Die Jungs können alle echt gut kicken und haben auch den nötigen Willen“, lobt er seine künftigen Spieler. Am Sonntag, beim Jugendtag des FC 05 wird der 49-Jährige vorgestellt. Am kommenden Freitag geht es dann auch schon mit der Vorbereitung los. Die bietet nach nur zwei Einheiten gleich einen echten Prüfstein. Die U17 fährt dann nach Mainz, um dort gegen die U17 des FSV anzutreten. „Das ist natürlich ein dicker Brocken, aber auch eine echte Herausforderung für die Jungs.“
Aber auch für den Trainer. Schließlich wird es die erste Partie überhaupt sein, die er als Coach einer Jugendmannschaft auf der Bank erlebt. „Klar ist das noch einmal was anderes als bei den Herren“, sagt Stefan Braungardt. „Wobei der Sprung für mich gar nicht so groß ist.“ Schließlich spielt auch sein neues Team auf Verbandsebene, in der Bayernliga. „Die Jungs haben schon einen guten Leistungsstand, sind ausnahmslos gute Fußballer und wollen später alle einmal höherklassig kicken.“ Was sie aber nicht sind: Fertige Fußballer. „Klar wollen und müssen sie noch einiges lernen, aber das will ich ihnen gerne mitgeben.“ Aus dem gesamten fränkischen Bereich – unter anderem auch aus Coburg oder Pettstadt – kommen die Spieler der U17. Sie alle eint, die Chance sich in der Bayernliga zu zeigen und sich zu profilieren.
„Ziel muss zuallererst der Klassenerhalt sein, aber der ist machbar, davon bin ich überzeugt“, zeigt sich Stefan Braungardt zuversichtlich, auch wenn es in der Bayernliga mit wenigen Ausnahmen gegen Nachwuchsteams geht, deren Erste in der Bundes-, Zweiten oder Dritten Liga zu Hause sind.

Auch BFV-Auswahlcoach

Berührungspunkte mit seinem Amt als BFV-Regionalauswahl-Coach gibt es übrigens keine. Die U17 ist nicht mehr Teil des Fördersystems. Dennoch hat Stefan Braungardt natürlich beim Verband nachgefragt, ob etwas gegen eine Trainertätigkeit in Schweinfurt als zusätzliche Aufgabe spricht. Erst als das Ja aus München kam, sagte er bei den „Schnüdeln“ zu.
„Irgendwie schließt sich der Kreis“, meint der 49-Jährige mit Blick auf das Nachwuchs-Doppel, das er künftig als Trainer anleiten wird. Welches der Regionalauswahl-Teams von der U13 bis zur U15 er betreuen wird, steht aktuell noch nicht fest. Im August gibt es ein Treffen des Trainerteams, in dem es ums Kennenlernen und um die Verteilung der Mannschaften gehen wird. „Ich freue mich unheimlich auf die Aufgabe beim Verband“, erklärt Stefan Braungardt. Für ihn wäre es gut vorstellbar gewesen, auch nur als Trainer der Regionalauswahl zu agieren.
„Da spielen die Besten der einzelnen Jahrgänge aus Nordbayern. Spieler, die an den Stützpunkten und in den Nachwuchsleistungszentren noch einmal herausstechen“, blickt er auf diese neue Aufgabe. „Es macht natürlich richtig Spaß mit den Top-Jungs eines Jahrgangs zusammenzuarbeiten.“ Wie es laufen kann, hat er bei einem Schnuppertraining mit der aktuellen U14, die von Markus Fischer, dessen Nachfolger er wird, erlebt. „Das war schon toll. Die Jungs sind willig, richtig gute Kicker und einfach nicht klein zu kriegen. Es ist eine echte Herausforderung, aber auch ein Ansporn, sie noch weiter zu bringen.“

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Steckbrief S. Braungardt

Stefan Braungardt

Spitzname

Brauni

Alter

Geburtsort

Coburg

Wohnort

Coburg

Familie

in Beziehung, 1 Kind

Nation

Deutschland

Beruf

Stadt Coburg - Hochbauamt

Erfolge

Aufstieg in die Regionalliga mit dem SC Weismain, viele Jahre Bayernliga mit dem VfL Frohnlach

Stationen als Spieler

SV Hut Coburg, VfB Coburg, VfL Frohnlach, FC Kronach, SC Weismain

Stationen als Trainer

DVV Coburg, VfL Frohnlach 2, VfL Frohnlach, Co-Trainer FC 05 Schweinfurt