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Artikel veröffentlicht am 10.07.2018 um 13:00 Uhr
Necati Güler wehrt sich: "Ich sehe es nicht ein, der Sündenbock zu sein!"
Nicht ohne Nebengeräusche verlief der Wechsel des langjährigen Führungsspielers und Kapitän von Cagrispor Nürnberg Necati Güler zum Ligarivalen Türkspor Nürnberg. Cagri hatte in der vergangenen Woche im Zuge der Bekanntgabe der Transfers öffentlich über das "Fehlverhalten"von Güler und Mehmet Bilici geschrieben. Dies wiederum wollte Necati Güler nicht unkommentiert lassen.
Von Marco Galuska
Necati Güler
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"Vorweg: Ich habe mündlich zugesagt und verstehe auch absolut, dass man bei Cagrispor sauer auf mich ist", eröffnet Necati Güler das Telefonat, das ihm wichtig war, weil er aufgrund des Artikels in Verbindung der Bekanntgabe der Zu- und Abgänge immer wieder angesprochen wurde.

Sportliche Perspektive ausschlaggebend

"Dass ich Cagri verlassen habe, ist nicht allein eine Sache des Geldes. Ich verdiene bei Türkspor etwas mehr, aber das wäre für mich nicht entscheidend für einen Wechsel gewesen", so der 28-Jährige gegenüber fussballn.de. "Trainer Serdar Kuygun hat sich sehr um mich bemüht und hat mir die sportliche Perspektive aufgezeigt, die es bei Türkspor gibt. Ich habe noch drei, vielleicht vier Jahre als Spieler, dabei will ich Ziele erreichen und die Ziele haben mir bei Cagri gefehlt."

Güler akzeptiert die Rolle als Buhmann bei seinem Ex-Verein daher auch nicht, verweist auf die Abgänge von Ismail Yüce, Burc Takmak und Mehmet Bilici, die schon vor ihm Cagri verlassen hatten, und stört sich stattdessen am fehlenden sportlichen Anreiz: "Ich kann die Jungs verstehen. Wir spielen Jahr für Jahr immer so, dass wir in der Liga bleiben, wenn es keinen Reiz, keine neuen Ziele gibt, verlierst du eben gute Spieler. Da sollten sich die Verantwortlichen auch mal Gedanken machen, warum das so gekommen ist. Bei Türkspor sind die Leistungsträger alle geblieben, da gibt es auch Jugendarbeit. Ich habe insgesamt sieben Jahre für den Verein gespielt, die letzten fünf Jahre am Stück. Ich sehe mich nicht als Sündenbock!"

Familiäre Verbindung im Verein

Pikant ist der Wechsel von Necati Güler freilich schon aufgrund der familiären Situation. Sein Vater ist einer der Gründer des Vereins, sein Bruder ist seit Jahren in der Sportlichen Leitung. "Dass die Vorstandschaft nun nicht mehr mit mir spricht, zeigt mir aber auch, dass es im Verein wohl nur um Fußball geht und Freundschaften mit dem Wechsel wohl weg sind. Das stört mich sehr, denn Wechsel gehören auch zum Fußball dazu! Und noch mal: Dass man auf mich sauer ist, das kann ich absolut verstehen, aber persönlich sollte so etwas nie werden!"

Türkische Vereine müssten sich zusammentun

Überhaupt würde sich Necati Güler ein besseres Miteinander gerade unter den türkischen Klubs wünschen: "Es ist nicht nur schade, dass es bei meinem Wechsel keine saubere Einigung gab. Die Vereine müssten viel besser zusammen- und nicht gegeneinander arbeiten. Anstatt zehn Vereine zu haben, wären zwei, drei sinnvoller, dann kann man auch leistungsorientiert spielen, von der Jugend bis zu den Herren."

Das beste Konzept sieht Güler für sich aus aktueller Perspektive bei Türkspor. "Das ist für die Spieler reizvoll, wenn klare Ziele vorgegeben werden und alle mitziehen." Dass der Makel der nicht eingehaltenen mündlichen Zusage im Fußball nun nicht ungewöhnlich ist, dafür liefert er auch gleich ein Beispiel und nennt den Transfer von Okcan Tekdemir zu Cagrispor, obwohl dieser dem Henger SV als Spielertrainer zugesagt hatte: "Und das ist dann umgekehrt kein Problem für den Verein...?"

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