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Artikel veröffentlicht am 20.07.2018 um 09:56 Uhr
SC Germania: Riesenumbruch mit Zuversicht
Es ist ein Riesenumbruch, den der SC Germania Nürnberg aktuell zu bewältigen hat: 14 Abgängen stehen acht Neuzugänge gegenüber. In Schniegling hat man sich auf eine anspruchsvolle Saison eingestellt und ist trotzdem nicht ohne Zuversicht.
Von Marco Galuska
Serdar Dinc
fussballn.de / Strauch
Ohne die Zuhilfenahme eines Zettels würde man die Transferaktivitäten rund um die 1. Mannschaft beim SC Germania sicher nicht mehr komplett zusammentragen können. "Es ist eine enorme Verjüngung, ein gewaltiger Umbruch", sagte Spielleiter Martin Knispel schon vor Wochen. Während Knispel aktuell im Urlaub weilt, haben die Germanen nun schon die dritte Woche der Vorbereitung auf sich genommen.

Dinc: Beste Vorbereitung, die wir je hatten!

"Es ist die beste Vorbereitung, die wir je hatten", sagt Coach Serdar Dinc und liefert auch die Erklärung für eine Aussage, die ob des Männleinlaufens eigentlich verwundern mag: "Wir haben zwar keinen großen Kader, aber die Jungs sind alle da und ziehen sehr gut mit. Es ist für einen Trainer immer schwer, wenn man Schichtarbeiter dabei hat, die unregelmäßig trainieren können. Aktuell kann ich mich da nicht beschweren, die Truppe ist voll bei der Sache, das macht Spaß."

Dennoch ordnen die Verantwortlichen des SCG die Lage absolut nüchtern und realistisch ein: "Wir haben auch jede Menge Qualität verloren. Es wird eine ganz schwere Saison und das Ziel kann nur der Klassenerhalt sein", sagen Dinc und Abteilungsleiter Klaus Jansen unisono am Rande des Knoblauchland-Cups, bei dem die Schnieglinger mit dem Gruppensieg am Donnerstag schon ein wenig Selbstvertrauen tanken konnten, nachdem man in den Testspielen zuvor (1:1 gegen Niederndorf, 1:3 gegen Eyüp Sultan) sieglos geblieben war.

Liste der Abgänge ist lang

Dass Germania dabei nun nicht alles in Grund und Boden spielt, verwundert kaum. Die Liste der Abgänge ist gewaltig: Enes Arici (Cagrispor), Dennis Bratek (RB Fortuna Fürth), Anthony Janin (Post SV), Tanju Tekin (Turnerschaft Fürth), Ilja Zarkov, Niko Laiker (beide SV Wacker), Koray Kul (TSV Ammerndorf) und zuletzt auch noch Kapitän Taso Kartalis (Türkspor Nürnberg) haben neue Vereine, Kuno Kessler ist nach Bremen gezogen und bei einigen Spielern ist das Ziel noch unbekannt.

BKuno Kessler ist nach Bremen gezogen und nur noch unregelmäßig zu Gast in Nürnberg.
Detlef Knispel

"Kohle" und "Geld" - jene Wörter können die Verantwortlichen beim SC Germania derzeit nicht mehr hören. "Es ist teilweise krank, was da abgeht. Aber was sollen wir machen? Als Trainer würde ich sagen, mache es nicht. Als Freund muss ich sagen, nimm es mit, wenn sie es dir geben wollen", wirkt Dinc reichlich desillusioniert ob mancher Transfers.

Tarik Toksöz macht noch ein Jahr weiter

Tarik Toksöz (links) zeigte auch beim Knoblauchsland-Cup keinerlei Ermüdungserscheinungen und war wieder einmal schwer zu bremsen.
fussballn.de / Strauch

"Ich möchte niemanden schlecht nachreden", betont Dinc, der in seine siebte Saison als Chefcoach geht. Vielmehr freut er sich beispielsweise auch darüber, dass Tarik Toksöz, der eigentlich zum Saisonende schon verabschiedet wurde, sich aufgrund der vielen Abgänge dazu entschlossen hat, die Karriere eben noch nicht abzuschließen und vor Spiel- und Lauffreude sprühte. Bezeichnenderweise war es der 38-jährige Routinier dann auch, der Germania am Donnerstagabend zum Gruppensieg schoss.

Ali Alhassan kam vom FC Bayern Kickers.
fussballn.de

Ein weiterer Hoffnungsträger fehlte beim Knobi-Cup: Stürmer Ali Alhassan, der vom Bezirksligisten FC Bayern Kickers kam, musste nach einer Verletzung im Training noch passen. Dafür konnten sich beispielsweise die beiden Neuen vom ASV Zirndorf Oliver Schindzielorz und Marcos Mayer präsentieren, auch Flügelspieler Elias Goldinger (TV Dietenhofen), Kostas Liontos (Megas Alexandros) oder Tolga Gürler (Türkspor Nürnberg) durften ran.

Am Sonntag spielen die Germanen um die Krone im Knoblauchsland, die man 2016 für sich beanspruchen konnte. Der Saisonsauftakt in der Kreisliga schickt die Dinc-Elf zweimal auswärts: Zunächst zum Post SV, dann zum Kärwaspiel nach Roßtal.

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