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Artikel veröffentlicht am 22.08.2018 um 12:00 Uhr

SV Poppenreuth II: Ein Holländer trifft wie am Fließband

Mit einem 4:2-Sieg gegen Aufsteiger SV Wacker II ist der SV Poppenreuth II in die Saison gut gestartet. Als Tabellenvierter des Vorjahres gehört das Team von Ralf Meinel wieder zum Kreis der Kandidaten für die vorderen Plätze. Dabei lag die Mannschaft vor Jahren noch brach, nun trifft ein ehemaliger Jugendspieler von Feyenoord Rotterdam wie am Fließband.

Von Marco Galuska

Auftakt geglückt: Mit einem 4:2-Erfolg gegen Aufsteiger Wacker II startete der SV Poppenreuth Ii in die Saison 2018/19.

Jasmin Stark

Es war echte Aufbauarbeit, die Ralf Meinel in Poppenreuth zu leisten hatte. Die 1. Mannschaft hatte sich unter der Regie von Kurt Heininger gerade erst aufgerappelt, die Zweite lag aber praktisch noch brach. "Ich musste viel telefonieren. Wir brauchten Spieler, die zudem ablösefrei waren, weil der Verein kein Geld für Spielerpässe, vor allem nicht für eine 2. Mannschaft, hatte", denkt Meinel einige Jahre zurück.

Aus seiner Zeit als Jugendtrainer beim TSV Johannis 83 und später bei der 2. Mannschaft des ASV Fürth hatte der 48-Jährige freilich einige Kontakte, die er erfolgreich aktivieren konnte, damit der Spielbetrieb in der B-Klasse vernünftig gestaltet wurde. In der Saison 2016/17 konnte man dann die ersten Früchte jener Aufbauarbeit bei der Zweiten ernten. Souverän gelang der Aufstieg als Meister der B-Klasse 7.

Ralf Meinel will den Poppenreuther Unterbau wieder ins obere Tabellendrittel führen.

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Im vergangenen Jahr hatten die Poppenreuther somit erstmals eine 2. Mannschaft, die nicht mehr in der untersten Klasse kickte. Der als Aufsteiger angepeilte Klassenerhalt war schnell in der Tasche, vielmehr lagen die Meinel-Schützlinge auf Kurs in Richtung Kreisklassen-Relegation. "Da haben wir den Sack leider nicht zugemacht. Einige Verletzungen von Leistungsträgern kamen hinzu, außerdem haben wir auch Spiele unnötig verloren", erinnert sich der Trainer beispielhaft an das 1:3 gegen den späteren Absteiger SC Germania II, das man aufgrund der Terminnot durch die vielen Spielabsagen auf dem Hartplatz ausgetragen hatte. Ein Beinbruch war die verpasste Relegation für die "Poppenreuther Edel-Reserve", wie man sich auf der eigenen Facebook-Seite nennt, rückblickend freilich nicht, dennoch will man wieder im oberen Drittel angreifen: "Wir möchten die Truppe weiterentwickeln - nur fordern ist fördern!"

Aus der Feyenoord-Jugend in die Poppenreuther Zweite

Drei Treffer zum Auftakt: Bedirhan Arikan ist ein echter Sturmtank mit eingebauter Torgarantie beim SV Poppenreuth II.

Jasmin Stark

Dabei kann Meinel weiter auf seine Leistungsträger bauen. Ein gutes Beispiel liefert Bedirhan Arikan (31), der gegen Wacker gleich dreimal traf und ohnehin eine bemerkenswerte Torquote aufweist. 40 Tore in 36 Partien stehen für den niederländischen Angreifer zu Buche. "Er hat in der Jugend bei Feyenoord Rotterdam gespielt, ist schon ein richtig Guter, aber durch Arbeit und Familie gibt es da andere Prioritäten", erklärt der Trainer die Vita seines körperlich starken Goalgetters (Spitzname: "the tank").

Wozu reicht es für den SV Poppenreuth II in dieser Saison? Meinel "würde zur Relegation sicher nicht nein sagen", verweist aber zugleich auf eine "Hammer-Liga" mit vielen ambitionierten 1. Mannschaften. Teams wie den kommenden Gegner TSV Azzurri Südwest sieht er in der Favoritenrolle. "Wir hätten die Liga ja wechseln können, doch das wollten wir bewusst nicht. Ich sehe das als Herausforderung an. Wir wollen uns mit den stärksten Teams messen", blickt Meinel voraus auf das Match bei Azzurri Südwest.

Weil der Türk FK Gostenhof, der wie Azzurri mit einem 7:0-Sieg gestartet ist, am Wochenende spielfrei ist, geht es im Duell an der Jägerstraße auch um die Tabellenführung: "Wir werden wieder bis in die Haarspitzen motiviert sein", verspricht Meinel.