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Artikel veröffentlicht am 17.10.2018 um 08:00 Uhr

Neuaufbau bei der Eintracht: Nachhaltigkeit ist das oberste Ziel!

Nach drei starken Jahren in der Bezirksoberliga hat die Eintracht aus Bayreuth einen sehr großen Umbruch zu bewältigen. Thomas Kühn, der neue Trainer beim Frauenteam aus der Wagnerstadt, muss dabei aus einer völlig neuen und jungen Mannschaft eine Einheit formen. Auch wenn die Ergebnisse das noch nicht widerspiegeln, sieht Kühn die Mannschaft und den Verein auf dem richtigen Weg, um Nachhaltigkeit zu schaffen.

Von Florian Maedler

Glücklicher Zufall und ehrliche Gespräche!

Gegenüber anpfiff.info berichtet der neue Trainer der Frauen des FC Eintracht Bayreuth von einen glücklichen Zufall, dass er bei der Eintracht gelandet ist. „Ich wollte nach meiner Tätigkeit bei der SpVgg 2 keine Trainerarbeit mehr verrichten und mich zurückziehen. Als der Anruf der Eintracht kam, hatte ich mich auf ein Gespräch eingelassen und es sollte eine weise Entscheidung sein.“ Vor allem die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit überzeugte Thomas Kühn seine Entscheidung zu überdenken. „In den Gesprächen mit den Verantwortlichen wurde mein Ehrgeiz geweckt.“ Vor allem das Standing der Damen im Verein kannte der ehemalige Jugendtrainer der Preuschwitzer nicht und auch die Ehrlichkeit fand Kühn einzigartig. „Mir liegt ein gesundes Vereinsleben sehr am Herzen und ich hatte ab der ersten Minute das Gefühl, dies hier zu erleben.“ Dass die neue Tätigkeit eine schwere Aufgabe wird, wurde Thomas Kühn schnell klar, aber dennoch wollte er die Herausforderung annehmen, zumal nach seiner Zeit bei der Altstadt immer wieder Spielerinnen auf ihn zugekommen sind, ob er nicht doch nochmal bei einen Verein als Trainer arbeiten will. Zudem wollte Kühn die verbliebenen Eintrachtlerinnen nicht im Regen stehen lassen, nachdem Raimund Philbert seinen Rücktritt und verdienten Ruhestand angekündigt hat.

Thomas Kühn ist der neue Trainer der Damenmannschaft des FC Eintracht Bayreuth. Er leitet den Umbruch auf der Oberen Röth ein und versucht ein junges Team zu formen.

anpfiff.info

Viele Abgänge, viele Zugänge!

Nach den ersten Gesprächen mit der Mannschaft war in der Eintracht schnell klar, dass die neue Saison ein schwieriges Unterfangen darstellt. Phasenweise musste man sogar um eine Meldung der Mannschaft fürchten. Doch die Verantwortlichen konnten eine Mannschaft formen, die den Umbruch mitgestalten soll. Das junge Team weist zwar nicht die große Erfahrung im höherklassigen Frauenfußball auf, doch hat Thomas Kühn eine Mannschaft vor sich, die sehr jung und auch sehr lernwillig ist. „Natürlich ist es schwer, derart viele Abgänge zu verkraften. Ich finde es dennoch gut, dass Spielerinnen, wie Susanne Rangosch und Jessica Marx in Hof eine höherklassige Erfahrung mitnehmen und die Eintracht auch keine Steine in den Weg gelegt hat.“ Sicherlich fehlen auch andere Namen der vergangenen Jahre im Kader der Wagnerstädterinnen, die mitunter aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen das Fußballspielen beendeten. Doch Thomas Kühn geht die Sache mit viel Elan und Ehrgeiz an. „Auf der anderen Seite haben wir auch jede Menge Neuzugänge. Die Mädels müssen sich klar an die Bezirksoberliga gewöhnen und auch noch miteinander wachsen. Aber ich denke, dass wir auf einen sehr guten Weg sind.“ Dass der Verein ihn und den reaktivierten Co-Trainer Thomas Knauer in Ruhe arbeiten lässt, kommt dem Betreuerteam natürlich Recht. „Wir sind in der Kürze der Zeit sehr schnell im Verein angekommen. Schon nach der ersten Trainingseinheit fühlten sich alle heimisch und wohl.“

Isabella Zopf (orange) ist eine der übrig gebliebenen Spielerinnen der vergangenen Jahre. Sie versucht in der Defensive Stabilität zu verleihen und geht auch als Spielführerin voran.

anpfiff.info

Weitere Neuzugänge willkommen

Mit 18 Spielerinnen ist der Kader noch recht klein. Aber die Mädels halten sehr gut zusammen und arbeiten stets miteinander. Hätte sich die Liason zwischen der Eintracht und Thomas Kühn schon früher ergeben, wären doch vielleicht noch ein paar weitere Spielerinnen in der Oberen Röth gelandet. „ Viele Spielerinnen standen zu diesem Zeitpunkt bei ihren aktuellen Vereinen im Wort und ich habe sie auch bekräftigt, sich daran zu halten, denn Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit finde ich sehr wichtig. Trotz des kleinen Kaders haben wir eine sehr ordentliche Trainingsbeteiligung und können vieles im Training erlernen. Dennoch würde es uns natürlich freuen, wenn sich unserer Mannschaft noch Spielerinnen anschließen würden.“ Wichtig ist dabei die Teamfähigkeit. Potentielle Neuzugänge sollen den angestrebten Umbruch mittragen können, um in Zukunft den Frauenfußball bei der Eintracht weiter zu etabllieren. Aktuell versucht man sich, durch die Ligaspiele zu finden. Die Vorbereitung hat in der Eintracht aufgrund der späten Zusammenkunft und der Kaderzusammenstellung spät begonnen und Vorbereitungspiele konnten nicht durchgeführt werden. „Der Saisonstart kam für unsere Situation deutlich zu früh, aber wir versuchen uns durch die Ligaspiele immer weiter zu finden.“

Sabrina Baumgartner (orange) ist eine von vielen jungen Neuzugängen bei der Eintracht aus Bayreuth, die sich nach wenigen Monaten schon prächtig in den Verein integriert fühlen.

anpfiff.info

Das Ziel der Nachhaltigkeit

Natürlich will Thomas Kühn mit der Mannschaft den Klassenerhalt schaffen, doch sowohl für ihn als auch für die Eintracht stehen andere Ziele im Vordergrund. „Wir wollen es schaffen, die junge Truppe zu festigen und zu entwickeln. Das Ziel muss die Nachhaltigkeit sein, so dass man in den nächsten Jahren keine personellen Probleme hat. Wenn es in dieser Serie mit den Klassenerhalt reicht, wäre das ein riesiger Erfolg.“ Die Voraussetzungen, die beim Verein vorliegen, erachtet der „Neue Mann“ an der Außenlinie als bestens.