Tieftraurig mögen sie in Erlach zwar sein, aber überrascht wohl eher nicht. Die glorreichen Tage nach dem Doppelmeister-Jahr 2003 von Erster und Zweiter Mannschaft sind vorbei und der Alltag nach drei Jahren Kreisklasse ist trist und grau in der untersten Liga. Es war wie ein kleiner Neubeginn zu Anfang der Saison. „Fast die komplette Mannschaft ging weg“, sagt Trainer Fehn rückblickend. Auch er ist neu in Erlach und im Trainergeschäft. Nach dem er für ein halbes Jahr in seinem Stammverein, den Bamberger 12ern, das Training übernahm, unterschrieb er Anfang der Saison bei der Eintracht. Mit dem Torso, einigen Neuzugängen, der Zweiten Mannschaft und der AH musste Rudi Fehn eine Truppe stellen. Zum Saisonauftakt erwiesen sich die 30er als dankbarer Aufbaugegner. Schwarz-Gelb hatte nach dem 8:1 allen Grund zum Jubeln. Dann nahm die Misere ihren Lauf.
Die guten gehen weg
Rudi Fehn, der 40-jährige Spielertrainer, hatte es während der Vorrunde schwer ein vernünftiges Training zu leiten. „Es waren nicht immer genügend Spieler da, um ein gutes Training halten zu können.“ Die Kondition der Schichtarbeiter und Trainingsschwänzer ließ dann am Sonntag dementsprechend auch zu wünschen übrig. „Mittlerweile ist die Trainingsbeteiligung schon besser geworden“, blickt der Coach zuversichtlich nach vorne. In so einer Situation kamen noch Ausfälle wichtiger Spieler hinzu (Holger Lengenfelder und Marco Starklauf verletzt), so dass die Mannschaft auf die Qualitäten ihres Rene Lamm (mit acht Treffern bester Eintracht-Torschütze) hoffen musste. Und genau diese drei haben jetzt den Verein verlassen Richtung Sassanfahrt (Kreisklasse 3). In ihrer Sandwich-Lage zwischen Sassanfahrt und Hirschaid ist es schwierig gute Spieler in Erlach zu halten. Das weiß auch der neue Trainer.
Wieder ein Erfolgserlebnis!
Aber trotzdem: „Der Haufen passt!“ Wer an Auflösungserscheinungen denkt, hat weit gefehlt. Der Trainer hat sich mit der Mannschaft vor der Winterpause an einen Tisch gesetzt: Die Spieler ziehen weiter mit. Da es allen klar war, dass diese Saison eine schwere wird, hält sich die Enttäuschung in Grenzen. Ganz im Gegenteil. Trainer Fehn führt als Beispiel die beiden Spiele gegen Wernsdorf an. In der Hinrunde setzte es nach der 1:0-Führung eine 1:8-Niederlage. In der Rückrunde verloren die Erlacher nur noch 3:0 und Trainer Fehn holt seine Zuversicht aus den guten Phasen im letzten Spiel. „Wenn wieder mehr Spieler regelmäßiger zum Training kommen und die beiden Neuzugänge Weinkamm und Lage da sind, ist ein versöhnlicher Abschluss der Saison möglich.“ Auch als Drittletzter hat man noch Saisonziele: „Wir wollen wieder ein Erfolgserlebnis“, sagt der Trainer und hofft im nächsten Jahr dann auf einen besseren Tabellenplatz.
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