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Artikel veröffentlicht am 06.11.2018 um 14:26 Uhr
Nach Sieg in Ammerthal: Wie geht's in Vach weiter?
Richtig unter Druck stand der ASV Vach nach der Trennung von Norbert Hofmann, verbunden mit den Ergebnissen des Vortags: Doch was das Schlusslicht in Ammerthal am Sonntag auch anpackte, es klappte! (Interims-)Trainer Norbert Nein bewies in mehrere Hinsicht ein glückliches Händchen und gab damit zugleich auch ein eigenes Bewerbungsschreiben für den Posten des Cheftrainers ab.
Von Marco Galuska
Wird Norbert Nein zum Cheftrainer befördert?
Robert Krapfenbauer
Die Glückwünsche für den 4:2-Sieg bei der DJK Ammerthal will Norbert Nein nicht pauschal hinnehmen und gibt sich bescheiden: "Die Mannschaft war auf dem Platz - nicht ich!" Für Nein, der seit 2010 in Vach als Co- und Torwart-Trainer tätig ist, war es ohnehin "eine reine Kopfsache", dass die Erfolgserlebnisse beim Aufsteiger immer seltener wurden.

"Freilich redet es sich jetzt leicht, wenn die Pläne, die man vorgibt, dermaßen umgesetzt werden", sagt der 48-Jähriger frühere Torwart. Es hat alles gepasst an jenem schicksalsträchtigen Sonntag in der Oberpfalz, an dem die Vacher Gefahr liefen, den Anschluss doch entscheidend zu verlieren. "Das hat mich richtig gewurmt im Vorfeld, dass wir durch die Ergebnisse noch mehr unter Zugzwang geraten waren", gesteht Nein.

Neins Karriereschicksal in der Bayernliga A-Jugend

Mit nahezu kompletter Besetzung konnte der Interimstrainer, drei Tage nach der Trennung von Norbert Hofmann, nach Ammerthal fahren und erzählte seinen Jungs im Vorfeld von einem persönlichen Schlüsselerlebnis. Rund 30 Jahre ist es her. Als Torhüter in der A-Jugend-Bayernliga hatte er mit dem BSC Erlangen am letzten Spieltag eigentlich die höchste Spielklasse schon gehalten, doch in der 89. Minute kam ein langer Ball, der tückisch über den sonst so zuverlässigen Nein hinweg sprang und slapstickartig zum 2:2-Ausgleich für Aschaffenburg im Tor landete. "Ich habe mitbekommen, wie dann hektisch in der Sprecherkabine telefoniert wurde, dann war auch klar, dass wir abgestiegen waren. Ich bin bestimmt 17 mal aufgestiegen, aber dieser eine Abstieg hat mich die komplette Karriere begleitet. Ich konnte diesen einen Fehler nicht mehr gutmachen!"

Alle Stellschrauben greifen

Die Maßnahmen, die Norbert Nein, vor und während des Spiels in Ammerthal getätigt hatte, fruchteten.
Robert Krapfenbauer

Ob es die persönliche Geschichte war, die Nein seinen Vacher Jungs erzählte, ihnen damit vermitteln wollte, dass es für sie dagegen eben noch 48 Punkte zu holen gibt? Ob es die Nominierung war von Jonas Dirr, der stark hielt, oder Daniel Krapfenbauer, der sich prompt mit dem Führungstor bedankte? Ob es der taktische Schachzug war, Daniel Geißler auf dessen Lieblingsposition als Zehner mit veränderter Ausrichtung nach der Pause war, was dieser mit einem Tor belohnte? Ob es der mit Ansage versenkte Freistoß von Burc Takmak war? Oder der als Joker stechende Patrick Schwesinger? Es war sicher eine Verbindung von einigen Faktoren. "Da hat schon viel zusammengepasst. Es war sicherlich auch glücklich, dass alles so aufgegangen ist", macht sich Nein auch keine Illusionen darüber, dass nicht immer jede Maßnahme gleich dermaßen greifen wird.

Schwesinger, Geißler, Krapfenbauer - jeder der Vacher Spieler hatte neben dem Sieg auch ein persönliches Erfolgserblebnis.
Robert Krapfenbauer

Lange hatte man beim ASV Vach nicht mehr so viele strahlende Gesichter bei der Rückfahrt im Bus gesehen. Doch wie geht es nun weiter mit der Trainerpersonalie in Mannhof? "Ursprünglich habe ich mich nicht als Trainerkandidat gesehen, aber natürlich macht man sich auch so seine Gedanken, ob es nicht einmal an der Zeit wäre, den nächsten Schritt zu machen, ob man nicht doch einiges mehr bewirken kann", verrät Nein, der in Vach seit acht Jahren aus der zweiten Reihe gearbeitet hat und sich dabei große Anerkennung verdienen konnte.

Darf keine Eintagsfliege bleiben

"Andererseits habe ich auch kein Problem damit, wieder ins zweite Glied zu rücken, wenn der Verein einen guten Trainer findet", zeigt sich Nein gewohnt loyal und ergänzt: "Mir geht es in erster Linie um den Verein, denn wir alle wollen nicht absteigen. Wichtig ist nur, dass wir am Ball bleiben, wir es nicht zu einer Eintagsfliege werden lassen. Die Euphorie ist groß!" Für den heutigen Dienstag hat Nein eine leichte Laufeinheit anberaumt, danach gibt es eine Brotzeit und vor allem sollen Gespräche mit den Spielern geführt werden, um deren Befinden auf den Tisch zu bringen.

Wird nun aus dem stets erfolgreichen Interimstrainer möglicherweise auch langfristig ein Cheftrainer in Vach? Abteilungsleiter Jürgen Walthier sagt klar: "Norbert Nein hat es ja immer bewiesen, dass er nicht nur ein überragender Torwart-Trainer ist, sondern auch als Interimstrainer die Aufgaben immer super gelöst hat. Er ist definitiv eine Option und wir werden als erstes mit ihm darüber sprechen!"

Vernommen haben die Verantwortlichen freilich nicht nur das blanke Ergebnis in Ammerthal, sondern auch die "absolut positive Stimmung von der Bank aus." Walthier spricht von "mutigen Entscheidungen", die beiden bisher als Stürmer gesetzten Schwesinger und Geißler zunächst auf die Bank zu hocken. "Das hat Norbert mit den Spielern im Vorfeld aber abgestimmt und sie haben das absolut akzeptiert."

Immens wichtige Spiel vor der Winterpause

Jene Akzeptanz sei nun auch bei den "immens wichtigen Spielen" vor der Winterpause gefragt. Auch wenn sich "einige Trainerkandidaten gemeldet" haben, und man "gemeinsam mit der Vorstandschaft nun genauer sondieren" wird, so habe man sich beim ASV Vach fest vorgenommen, keinen Schnellschuss zu wagen, sondern möchte wieder eine langfristige Lösung finden.

Nach aktuellem Stand deutet alles darauf hin, dass Norbert Nein auch gegen Abtswind am Sonntag (14 Uhr in Vach) die Mannschaft coachen wird - die Option auf Verlängerung ist nicht ausgeschlossen.

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Team
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19
51:29
41
3
18
38:18
37
5
19
31:27
32
7
19
35:26
30
8
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32:26
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27:36
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