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Artikel veröffentlicht am 12.11.2018 um 12:00 Uhr

Wieder steigt ein Drittel ab: Gath: "Einige spielen reinen Ergebnisfußball"

Die Ligen im Jugendbereich wurden auf Verbandsebene von 12 auf 14 Mannschaften aufgestockt. Dadurch sollte unter anderem der Abstiegskampf entschärft werden, um die Spieler ohne den dauerhaften Abstiegsdruck ausbilden zu können. Marco Gath, Trainer der Burcker U19, sieht dennoch viele Teams reinen Ergebnisfußball spielen, anstatt ihre Spieler weiterzubilden.

Von Uwe Kellner

Guten Tag Herr Gath, sind Sie mit dem bisherigen Abschneiden Ihrer Mannschaft in der U19-Landesliga zufrieden, oder haben sie sich mehr erwartet?
Marco Gath: Größtenteils lief die aktuelle Spielzeit für uns wie erwartet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, konnten wir zwischenzeitlich eine Siegesserie starten, wodurch wir in das obere Tabellendrittel vordringen konnten. Hierbei zeigten wir häufig unsere spielerische Klasse und überzeugten mit gepflegtem Kurzpassspiel. Ärgerlicherweise verloren wir zuletzt zweimal in Folge und rutschten etwas ab. Nach dem 5:0 gegen den Würzburger FV vom Wochenende stehen wir jedoch wieder im Mittelfeld der Landesliga.

Was lief bisher noch nicht nach Wunsch und woran arbeiten Sie mit ihren Jungs aktuell?
Marco Gath: Trotz der höheren Spielanteile in nahezu jedem Spiel, fehlte uns bisher im Ballbesitzspiel häufig die Zielstrebigkeit in Richtung gegnerisches Tor. Hieran wurde zuletzt intensiv gearbeitet. Des Weiteren versuchen wir durchgehend unsere Spieler durch gute Trainingsarbeit im spielerischen, taktischen und auch athletischen Bereich weiterzuentwickeln und bestmöglich auf die Anforderungen im Herrenbereich vorzubereiten.

Marco Gath ist seit dieser Saison Headcoach der A-Jugend des FSV Erlangen-Bruck. In den Jahren zuvor war er bereits als Co-Trainer unter anderem bei Tomas Galasek in der Brucker Jugendarbeit aktiv.

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Zuletzt hatte Ihre Mannschaft das Stadtderby gegen den TV 48 Erlangen mit 1:3 verloren. Auch in der Tabelle stehen Ihre Brucker hinter dem Aufsteiger vom Turnverein. Ist das ein großer Wermutstropfen?
Marco Gath: Ein Stadtderby zu verlieren, schmerzt im ersten Augenblick sicherlich sehr. Letztlich war es eine ausgeglichene Partie, die der TV 48 Erlangen durch den optimalen Spielverlauf ihrerseits und der starken kämpferischen Leistung zwar etwas glücklich aber nicht vollends unverdient für sich entscheiden konnte. Im Rückspiel möchten wir uns natürlich für die Niederlage revanchieren und auch in der Endabrechnung vor dem Stadtrivalen landen.

Die Landesliga umfasst seit dieser Saison 14 Mannschaften, nicht mehr nur 12 wie in den letzten Jahren. Ist dadurch die Qualität der Liga gesunken? Bzw. spürt Ihre Mannschaft die Belastung von vier zusätzlichen Spielen?
Marco Gath: Über die Qualität der Mannschaften und Jahrgänge lässt es sich immer diskutieren. Bislang konnten wir noch keinen Qualitätsverlust durch die Ligaaufstockung erkennen. Und auch im Hinblick auf die zusätzlichen Spiele gibt es unsererseits keinerlei Probleme. Sicherlich auch durch eine ordentliche Belastungssteuerung hatten wir bisher in dieser Saison noch keine muskulären Verletzungen.

Wurde durch die Aufstockung der Liga erreicht, dass der Abstiegskampf entschärft wurde, oder sehen Sie das nicht so?
Marco Gath: Leider überhaupt nicht. Aufgrund der verschärften Abstiegsregelung mit vier Direktabsteigern und einem Releganten, werden am Saisonende ein Drittel der Landesligamannschaften absteigen müssen. Dies wiederum führt dazu, dass einige Teams reinen Ergebnisfußball spielen, um relativ zügig die nötigen Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Hierunter leidet unserer Meinung nach häufig die fußballerische Ausbildung der Spieler. Nur durch kompaktes Verteidigen, lang geschlagene Bälle und viel Kampf, werden sich einige Jungs nur bedingt weiterentwickeln können.

Welche Ziele haben Sie mit Ihrem Team bis zur Winterpause?
Marco Gath: Oberste Priorität in den letzten Wochen bis zur Winterpause hat weiterhin die Ausbildung der Spieler. Optimal wäre es natürlich, noch den ein oder anderen Sieg einzufahren, damit der Abstand zu den Abstiegsrängen weiter vergrößert werden kann.

Vielen Dank für das Interview!

Ein Archivbild aus der Saison 2013/14 als Marco Gath (li.) das Trikot des 1. FC Nürnberg trug und dort für die A-Jugend am Ball war. Mit 23 Jahren ist er nun selbst Trainer einer U19 in der Landesliga.

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