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Artikel veröffentlicht am 17.08.2009 um 11:29 Uhr
Dietersdorf ist zurück: Nach Meisterschaft folgt Meisterstück
Eindrucksvoller hätte die SpVgg Dietersdorf nicht zurückkehren können. Nach dem Vorjahresabstieg in die Kreisliga dominierten die Blau-Weißen Frauen ihre neue, ungeliebte Heimat nach Belieben. Verlustpunktfrei feierte die Elf von Trainer Dietmar Ötter den Titelgewinn. Nun gilt es die starken Leistungen im Oberhaus zu bestätigen.
Von Bernd Riemke

Lisa Koch, Spielleiterin der SpVgg Dietersdorf hat nach dem direkten Wiederaufstieg allen Grund zum Strahlen.
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183:11 Tore und die Maximalausbeute von 60 Punkten aus zwanzig Partien in der Kreisliga sprechen nicht nur eine eindeutige Sprache, sondern bringen auch eine gehörige Portion Aufstiegs-Euphorie mit sich. „Das letzte Jahr war easy“, bringt es Spielleiterin Lisa Koch kurz und bündig auf den Punkt, weiß jedoch auch um den qualitativen Sprung, den ein Aufstieg in die Bezirksliga mit sich bringt. „Eigentlich gehört zwischen beide Ligen eine weitere Gruppe geschaltet, da sich nur die letzten drei bis vier Teams aus der Bezirksliga und die ersten zwei bis drei Mannschaften aus der Kreisliga in etwa auf einem Niveau befinden“, weiß Koch auch, dass der Klassenerhalt nach dem fulminanten Aufstieg kein Selbstläufer werden wird.

Lösbare Aufgaben zu Beginn

Vielversprechend sieht auf den ersten Blick jedoch das Auftaktprogramm der SpVgg aus, das es zumindest möglich erscheinen lässt, den Enthusiasmus über die ersten Wochen zu retten und erste Siege einzufahren. Wernsdorf, Zückshut, Einberg und Hollfeld heißen die Auftaktgegner – allesamt Mannschaften, die im Vorjahr jene Tabellenregionen belegten, die laut Koch in Reichweite für die SpVgg Dietersdorf liegen. „Natürlich wollen wir so viele Siege wie möglich feiern. In erster Linie zählt für uns aber nur der Ligaverbleib“, bremst die erfahrene Spielleiterin all jene Optimisten aus, die nach der Vorzeigesaison im letzten Jahr die Bäume allzu schnell in den Himmel wachsen sehen. „Es war unser erklärtes Ziel, ungeschlagen zu bleiben“, freut sich Koch zwar über die Meisterschaft, gibt aber zu Bedenken, dass die Leistungsdichte in der Kreisliga noch nicht das Niveau erreicht hat, das man in Dietersdorf über lange Jahre spielte. Da gehörte man nämlich zum Inventar der Bezirksliga und schaffte sportlich sogar dort noch einmal den Aufstieg, um diesen jedoch aus organisatorischen Gründen anschließend abzulehnen.  

Ein "Koch" soll schmackhaften Fußball servieren

Das ist viele Jahre her. Inzwischen steht eine neue Generation junger Damen auf dem Fußballplatz, die sich im Wesentlichen auf drei tragende Säulen verlassen kann. Da wäre zum einen Melanie Koch, die in jüngeren Jahren auch schon in der Bayernauswal auflief und mit ihrer Erfahrung sowohl im Sturmzentrum, als auch im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden kann. Die technisch versierte und sprintschnelle 29-Jährige gilt auch in der Bezirksliga als eine der großen Hoffnungsträgerinnen.  Neben ihr ist Nadine Schlund, die auch schon für die SpVg Eicha auf Torejagd ging, im offensiven Mittelfeld nicht nur die zweitbeste Torjägerin des Teams, sondern ohne Zweifel der Kopf der Mannschaft. Technisch äußerst bewandt, kampfstark und mit einer exzellenten Schusskraft ausgezeichnet, wird sie erneut wichtige Akzente setzen können. Dritte Führungsspielerin im Bunde ist Nina Estenfelder, technisch ebenfalls bestens beschlagen, soll sie voraussichtlich als Libero vor allem der Defensive den nötigen Halt geben.

Das Meisterteam aus der vergangenen Kreisliga-Saison:
hinten links: Trainer Dietmar Ötter, Anna Burgsmüller, Sandra Jahrsdörfer, Nadine Schlund, Susanne Ötter, Yasmina Dötschel, Sandra Fischer, Michaela Schubarth, Torwarttrainer Harald Koch
Mitte links: Nina Cervenka, Melanie Koch, Nina Estenfelder, Lena Kreisel, Lisa Koch, Jasmin Bauer.
Vorne links: Ann-Marie Kreisler, Katrin Heubner
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Erfahrener Trainer, aber kein Nachwuchs

Genau auf die wird es in der Bezirksliga vermutlich auch ankommen. „Natürlich werden wir versuchen, einen Spielfluss aufzubauen, doch wir werden wohl vermehrt über das Kämpferische zum Erfolg kommen müssen“, weiß Koch um die Eigenschaften, die nötig sind, um in der Bezirksliga zu bestehen. Verantwortlich dafür zeichnet mit Dietmar Ötter ein erfahrener Coach, der in seinem vierten Jahr bei der SpVgg tätig ist und schon in der Vergangenheit mehrfach eindrucksvoll bewiesen hat, wie gut er die Spielerinnen motivieren kann. „Er behandelt alle gleich, ist insgesamt ein lockerer Typ und dürfte manchmal sogar etwas mehr Strenge zeigen“, urteilt Koch über den Aufstiegs-Trainer, der das vollste Vertrauen der Vereinsführung genießt. Mit ihm soll dauerhaft der Klassenerhalt gesichert werden, so dass sich die SpVgg Dietersdorf in der Bezirksliga etablieren kann. Als Unterbau fehlt eigentlich nur noch eine gut funktionierende Nachwuchsarbeit, auf die man derzeit noch nicht zurückgreifen kann. „Interessierte Mädchen dürfen sich sehr gerne bei uns melden“, hofft Lisa Koch eine Jugendabteilung gründen zu können, die auf Jahre hinaus junge Spielerinnen an die eigene 1. Mannschaft heranführt.

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