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Artikel veröffentlicht am 03.12.2018 um 12:00 Uhr

Halbzeitbilanz SG TSV Steinberg U17: "Wer weiß was am Ende möglich ist..."

HALBZEIT-BILANZ "Ziel ist, den Klassenerhalt zu schaffen", so lautete die Überschrift über dem Interview mit Christian "Mücke" Engelhardt vor der Saison. Nach der absolvierten Hinrunde stehen seine U17-Junioren der SG TSV Steinberg auf Platz 1 der Kreisliga Coburg-Kronach mit einem Punkt Vorsprung auf den Verfolger TV Ebern und zwei Punkte vor dem FC Coburg II und der JFG GW Frankenwald. anpfiff.info sprach erneut mit dem Trainer.

Von Alexander Grober

Herr Engelhardt, die SG Steinberg ist seit vier Spielen ohne Punktverlust – erst einmal musste ihre Mannschaft gegen Heubach das Spielfeld als Verlierer verlassen. Worauf führen Sie diese starken Leistungen zurück?
Christian Engelhardt: Ich denke, dass wir schon von Saisonbeginn an gut trainieren und die komplette Saison unsere Leistungen sehr konstant sind, bis auf eben den oben genannten „Ausrutscher“ gegen Heubach. Ehrlich gesagt hatten wir gerade in den letzten vier Spielen auch das nötige Glück, um den Platz als Sieger zu verlassen. Außerdem muss ich generell sagen, dass in der Liga nahezu jede Mannschaft jede schlagen kann und alle Mannschaften sehr eng beieinander liegen.

Hat die SG Steinberg schon das Zeug, am Ende vielleicht sogar auf dem ersten Platz zu bleiben?
Christian Engelhardt: Puh, das ist eine schwierige Frage. Meiner Meinung nach gibt es einige Mannschaften, die spielerisch stärker sind und eher in der Favoritenrolle sind als wir, aber wir stehen als Team gut zusammen und wer weiß, was am Ende möglich ist. Wir werden jedenfalls in der Winterpause alles dafür tun, um so lange wie möglich oben dabei zu bleiben. Dies ist aber kein Muss – ich will da auch keinen unnötigen Druck aufbauen!

Auf einer Skala von 10 (Top) bis 0 (Flop) – wie schätzen sie ihre Halbserie ein?
Christian Engelhardt: Hier nehm ich mal die 9, da die Tabellenplatzierung für uns überragend ist. Aber für eine 10 hätte es höchstens gereicht, wenn wir unser Spiel gegen die SG Heubach auch noch gewonnen hätten. Aber das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau.

Christian "Mücke" Engelhardt hat gut Lachen, aktuell aufgrund starker Leistungen seiner U17 - auf Tabellenplatz 1 überwintert die (SG) TSV Steinberg.

anpfiff.info

Welches Spiel war das beste und warum?
Christian Engelhardt: Da muss ich ganz klar das erste Saisonspiel gegen Ebern nennen. Damals war dies zwar noch nicht klar, aber wir haben hier bei der wohl spielstärksten Mannschaft verdient mit 6:3 gewonnen, wobei wir uns in diesem Spiel noch weitere Chancen erspielen konnten und erst in den letzten Minuten noch etwas ins Schwimmen gerieten, aber über 70 Minuten eine herausragende Leistung boten.

Und welches das schlechteste?
Christian Engelhardt: Das ist schnell gefunden. Unsere einzige Niederlage gegen Heubach. Nicht nur aufgrund des Ergebnisses, sondern wir kamen an diesem Tag nie in die Zweikämpfe und haben es auch nicht geschafft, unsere glückliche 3:1-Führung nach Hause zu bringen. Alles in allem ein verdienter Sieg für die SG Heubach.

Was machen ihre Jungs schon richtig gut?
Christian Engelhardt: Wir stehen mittlerweile defensiv richtig gut. Manchmal kommen zwar noch Phasen, in denen wir mit Pauken und Trompete nach vorne wollen. Aaber die Phasen werden weniger und die Jungs sind auch mittlerweile schneller eingefangen. Außerdem zeichnet uns der mannschaftliche Zusammenhalt aus. Wenn einer einen Fehler macht, dann sind sofort die andern da, um diesen wieder auszubügeln.

Was muss 2019 in jedem Fall besser werden?
Christian Engelhardt: Unsere größte Baustelle ist auch schnell gefunden. Das sind eindeutig die defensiven Standards. Was hier manche meiner Jungs vollführen, um nicht mit dem Kopf hinzumüssen, ist schon faszinierend. Da wird jede Kunstturnerin neidisch, wenn sie sehen würde, wie weit meine Jungs ihre Beine nach oben bekommen. Ein Wunder, dass sich dabei noch keiner verletzt hat (lacht).

Chris Bernschneider (weiß) ist mit neun Treffern der beste Torschütze der (SG) TSV Steinberg bislang.

anpfiff.info

An welchen Moment der Hinserie erinnern sie sich gerne zurück?
Christian Engelhardt: Da muss ich ein bisschen überlegen, da es viele schöne Momente in unserer Hinrunde gab. Aber am ehesten fällt mir hier die Rettungstat unseres lange verletzten Niko Vogel in unserem Spiel gegen die JFG Lichtenfels-Leuchsental ein, als ein gegnerischer Stürmer schon einschussbereit vor unserem Tor stand und er dann von irgendwo angeflogen kam und den Schuss mit einer Grätsche noch blocken konnte. Dies wäre kurz vor Schluss der Ausgleich gewesen.

Unser Tor des Jahres schoss bislang…
Christian Engelhardt: ...Jonah Endes - das war im Derby gegen die JFG GW Frankenwald. Da eroberte er sich als Innenverteidiger den Ball und dribbelte ins Mittelfeld, spielte einen Doppelpass und überlief dann drei Abwehrspieler, ehe er vorm Torwart ganz cool blieb und den Ball über diesen chippte. Dieses Tor sicherte uns den Derbysieg und deswegen ist es mein Tor des Jahres. Es gab vielleicht ähnlich schöne Tore, aber die waren dann nicht ganz so wichtig!

Welcher Spieler hat sie den am meisten geärgert?
Christian Engelhardt: Ach hier gibt es eigentlich keinen. Es gibt viele gute Kicker in dieser Liga, aber ich kümmere mich da weniger um unsere Gegner. Wenn dann ärgere ich mich sowieso mehr darüber, wenn sich ein Spieler unsportlich verhält. Denn guten Fußballern schaut man ja auch als gegnerischer Trainer gern zu. Wichtig ist, dass meine Spieler dann nicht zuschauen und Spalier stehen (lacht).

Und über welchen aus ihrem Team haben sie sich am meisten gefreut? Wer hat sich definitiv ein Lob verdient?
Christian Engelhardt: Ein Lob hat sich die ganze Mannschaft verdient. Natürlich gibt es ein paar, die sich dies mehr verdienen als andere, aber einen einzelnen hier ausdrücklich herauszunehmen, wäre nicht fair gegenüber den anderen. Aber das ist wohl die Antwort, die auf diese Frage meistens in dieser Art gegeben wird (lacht).

Kapitän Felix Beitzinger (weiß) geht in den Spielen der (SG) TSV Steinberg mit Kampf und Leidenschaft oft voran.

anpfiff.info

Gibt es in der Winterpause Zu- oder Abgänge, kehren verletzte oder lange fehlende Spieler zurück?
Christian Engelhardt: Hier gibt es momentan weder das eine noch das andere. Ich hoffe natürlich auch, dass zumindest keine Abgänge dazu kommen.

Was muss am Saisonende erreicht werden, damit sie sich zufrieden zurücklehnen können?
Christian Engelhardt: Wenn wir weiterhin gute Spiele machen, uns immer als Einheit präsentieren und eine Platzierung unter den ersten Fünf erreichen, dann wäre das für mich durchaus mehr als zufriedenstellend. Wichtiger ist da für mich, dass die Jungs am Ende sagen, wir hatten eine geile Saison, die einfach richtig Spaß gemacht hat. Wenn sich die Jungs dann auch noch in einigen Bereichen weiterentwickelt haben, dann ist mein Saisonziel erreicht.

Ist schon klar, ob Sie über Saisonende hinaus Trainer bleiben?
Christian Engelhardt: Diese Frage wird sich bei uns während der Winterpause klären. Hier setzen wir uns mit unseren kompletten Trainern und Betreuern unserer SG zusammen und besprechen das Ganze. Am wahrscheinlichsten sind zwei Möglichkeiten. Es ist möglich, dass ich auch die kommende Saison die B-Jugend trainiere. Es kann aber auch sein, dass ich mit einigen aufrückenden Spielern hoch in die A-Jugend gehe. Egal wie es kommt, weiß ich, dass ich eine lustige, coole Truppe übernehme.

anpfiff.info bedankt sich bei "Mücke" Engelhardt für das Interview!