Herr Pecht, bisher konnte Ihre U19-Mannschaft aus acht Begegnungen die gleiche Punktanzahl erringen. Sechs Spiele konnte man zuletzt nicht erfolgreich bestreiten. Wie bilanzieren Sie Ihre bisherige Spielzeit?
Lukas Pecht: Insgesamt können wir mit der Saison zufrieden sein. Wenn man bedenkt, dass wir seit Beginn der Saison mit einem Kader von 14 Spielern zurechtkommen müssen, von denen gut die Hälfte noch B-Jugend spielen dürfte, sehe ich unsere Leistungen als ordentlich an. Dennoch sind wir bestrebt, die kurze Negativserie zu beenden und erfolgreich in die Rückrunde zu starten.
Wie stecken Sie sich allgemein das Ziel für die restliche Saison mit Ihrer Mannschaft?
Lukas Pecht: Einen bestimmten Tabellenplatz möchte ich nicht als Ziel festlegen. Wir schauen von Spiel zu Spiel, welche Spieler uns zur Verfügung stehen und dann versuchen wir, immer das Beste daraus zu machen. Generell liegt der Fokus darauf, unsere jungen Spieler fußballerisch weiterzuentwickeln und für den Herrenbereich vorzubereiten.
Auf einer Skala von 10 (top) bis 0 (flop) - wie schätzen Sie ihre Halbserie ein?
Lukas Pecht: Um die Halbserie zu bewerten, müssen wir unsere Voraussetzungen berücksichtigen. Noch vor Saisonbeginn mussten wir erste Rückschläge in Kauf nehmen, da sich unser Stammkeeper Jan Deringer und unser Innenverteidiger Nicolas Ebert verletzten und somit für die bisher absolvierte Spielzeit nicht zur Verfügung standen. So wurde unser ohnehin dünner Kader nochmals um wichtige Stützen reduziert. Allerdings sprangen jüngere, motivierte Spieler als Aushilfen ein, die parallel dann noch in der B-Jugend spielen. Unter Berücksichtigung dieser Voraussetzungen spielen wir eine insgesamt gute Runde, mit der ich bisher zufrieden sein kann. Verbessern kann man sich aber natürlich immer.
Welches Spiel war das beste und warum?
Lukas Pecht: Das 6:2 gegen Rödental. Kirchweihsiege sind generell eine großartige Sache. Bei diesem Spiel hat mich aber vor allem begeistert, dass die Jungs auch nach einem frühen 0:2-Rückstand cool geblieben sind, die Vorgaben weiter umgesetzt haben und das Spiel zu einem deutlichen Sieg drehen konnten.
Und welches das Schlechteste?
Lukas Pecht: Im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Bad Rodach mussten wir leider noch einmal eine deutliche Niederlage hinnehmen. Gegen einen an diesem Tag starken Gegner waren wir über die kompletten 90 Minuten nahezu chancenlos und mussten uns am Ende mit 0:6 geschlagen geben.
Die JFG Haßgau-Weisachtal setzt auf junge Übungsleiter - hier ein Bild von Jonas Käßer in der vergangenen Saison vertretungsweise an der Linie.
anpfiff.info
Was machen Ihre Jungs schon richtig gut?
Lukas Pecht: Besonders freut es mich, wie die Jungs im Training arbeiten und die taktischen Vorgaben im Spiel schon gut umsetzen. Ebenso gefällt mir sehr, dass die Mannschaft auch bei Rückständen nicht die Kontrolle verliert, sondern sich bis zum Schlusspfiff an den vorgegebenen Plan hält.
Was muss in 2019 in jedem Fall besser werden?
Lukas Pecht: Die Kommunikation auf dem Platz müssen wir noch verbessern. Gerade in der Verteidigung erfordern die Abläufe eine gute Absprache unter den Spielern.
An welchen Moment der Hinserie erinnern Sie sich gerne zurück?
Lukas Pecht: An den Augenblick, als Jonas Hülß in unserem Pokalspiel gegen Fortuna Neuses den entscheidenden Elfmeter verwandeln konnte. Da es mein erstes Pflichtspiel als Trainer war, wird mir dieser Moment noch lange in Erinnerung bleiben.
Unser "Tor des Jahres" schoss bislang...
Lukas Pecht: ... unser Küken Jannes Tropper mit einem fulminanten Freistoß aus gut 20 Metern Torentfernung.
Welcher Spieler eines Gegners hat Sie denn am meisten ärgern können?
Lukas Pecht: Da fällt mir auf Anhieb kein spezieller Spieler ein. Allgemein ärgere ich mich über jedes Gegentor, egal wer es erzielt.
Ein Beispiel der guten Jugendarbeit der JFG Haßgau-Weisachtal: Sebastian Pecht (re.) erzielte in der laufenden Saison für den TSV Pfarrweisach in 17 Einsätzen 14 Tore.
anpfiff.info
Und über welchen aus Ihrem Team haben Sie sich am meisten gefreut? Wer hat sich definitiv ein Lob verdient?
Lukas Pecht: Einen einzelnen Spieler hervorzuheben, wäre, meiner Meinung nach, nicht fair. Vielmehr spreche ich unserer ganzen Mannschaft ein großes Lob aus, da jeder einzelne die Vorgaben meist sehr gut umsetzt. An dieser Stelle möchte ich mich auch bei unserer B-Jugend bedanken, da man sich immer darauf verlassen kann, dass von ihnen jemand aushilft, wenn bei uns gerade Not am Mann ist.
Gibt es in der Winterpause Zu- oder Abgänge, kehren verletzte oder lange fehlende Spieler zurück?
Lukas Pecht: Timo Spielmann wird uns leider zur Winterpause in Richtung Dietersdorf verlassen. Positiv ist, dass im Laufe der Rückrunde unser Kapitän und Abwehrchef Nicolas Ebert nach langer Verletzungspause wieder dazustoßen wird.
Was muss am Saisonende erreicht werden, damit man sich zufrieden zurücklehnen könnte?
Lukas Pecht: Wenn es Spieler gibt, denen ich etwas beibringen konnte und ich die Mannschaft fußballerisch einen Schritt weiterentwickeln konnte.
Ist bereits geklärt, ob Sie auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen werden?
Lukas Pecht: Ja, mein Trainerkollege Jakob Zehnter und ich werden voraussichtlich auch in der kommenden Saison unsere U19 trainieren.
Ein Schlusswort zum Fußball in der Region von Ihnen!
Lukas Pecht: Fußball im Jugend- und Amateurbereich bedeutet vor allem, sein Hobby auszuüben, Freunde zu treffen und sich fit zu halten. Da sehr viele Fußballbegeisterte auch den regionalen Fußball verfolgen, möchte man mit seinem Verein dennoch immer erfolgreich sein. Der Trainer hat die Aufgabe, eine richtige Mischung aus Spaß und Ernsthaftigkeit sowohl im Training als auch in den Spielen zu finden. Mich freut es besonders, dass immer mehr junge Leute im regionalen Fußball diese Aufgabe übernehmen und von den Vereinen das Vertrauen geschenkt bekommen, diesen "Nebenjob" ausüben zu dürfen.
anpfiff.info bedankt sich bei Lukas Pecht für das ausführliche und ehrliche Interview!