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Artikel veröffentlicht am 25.01.2024 um 06:00 Uhr
Diese Teams sind Geschichte: Verlorene Vereine der Jahre 2007 bis 2023
UPDATE Spielgemeinschaft, Fusion, Verschmelzung oder gar Aufgabe: Das Bild in der Vereinslandschaft im Amateurfußball in Nürnberg/Fürth hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten ordentlich verändert. Über 60 Vereinsmannschaften haben sich in diesem Zeitraum verabschiedet. Wir blicken chronologisch zurück auf die Vereine, die so nicht mehr in der BFV-Runde vertreten sind. In diesem Teil auf die Jahre 2007 bis 2023.
Von Marco Galuska
fussballn.de
Nachdem wir bereits auf die "Verlorenen Vereine" der Jahre 1995 bis 2007 zurückgeblickt haben, knüpfen wir nun mit den folgenden Jahren bis zur Gegenwart an.

Wir haben chronologisch die jeweils letzte Saison aufgelistet, in der die Mannschaften zuletzt (eigenständig) in der BFV-Runde auftauchten.

Saison 2007/08:
Türkischer FK Nürnberg, FC Portuguesa


1978 gegründet und jahrelang das Aushängeschild der türkischen Vereine in Nürnberg war für den einstigen Bezirksligisten Türkischer FK Nürnberg im Laufe der Saison 2007/08 Feierabend. Mit dem Rückzug aus der Kreisklasse 4 verabschiedete sich der FK aus der BFV-Runde. Immerhin haben sich ehemalige Spieler beim Türk SV Gostenhof als "FK-Mannschaft" in der Senioren-Runde sehr erfolgreich zurückgemeldet - und sind mittlerweile zum SC Germania Nürnberg weitergezogen, um dort gemeinsame Sache im Seniorenbereich zu machen.

Der FC Portuguesa hatte keine lange Geschichte in der BFV-Runde. 2006/07 verpasste man knapp den Aufstieg aus der A-Klasse, wo dann nach der Runde 2007/08 wieder Schluss war.

Saison 2008/09:
Griechischer FV Zeus, Africa United, Club Napoli


Analog zum Türkischen FK, so war der Griechische FV Zeus für Jahre das Aushängeschild unter den Griechen. Bis in die Bezirksliga ging es - nicht ohne Nebengeräusche folgte der Abstieg. In den letzten Jahren wurde es ruhiger um Zeus, nachdem man als Schlusslicht der A-Klasse 7 abschloss, meldete man für die kommende Saison nicht mehr.

Drei komplette Jahre hielt Africa United in der A-Klasse durch, in der Saison 2008/09 kam dann der vorzeitige Rückzug für das Team, das zuletzt an der Deutschherrnwiese kickte. 

Der Versuch beim TSV 1846 Nürnberg mit dem "Club Napoli" den Fußball wieder zu etablieren, scheiterte vorerst mit einem vorzeitigen Rückzug.

Saison 2009/10:
FVA Portuguesa Nürnberg


Der FV Associacao Portuguesa Nürnberg hielt unter den portugiesischen Klubs in Nürnberg am längsten durch. Die Saison 2009/10 überstand der A-Klassist aber auch nicht mehr.

Saison 2010/11:
Türk Gücü Fürth, DJK Langwasser, Gehörlosen SC


Mit Türk Gücü Fürth zog ein frühere Kreisligist in der Saison 2010/11 aus der Kreisklasse 5 zurück. Das Team vom Lohnertplatz hatte gute Jahre hinter sich, aber in der damaligen Konstellation keine Zukunft mehr.

Hallenkreismeister wurden die Kicker der DJK Langwasser 1992.
Privat

Goldene Jahre erlebte die DJK Langwasser Anfang der 1990er-Jahr samt Aufstiegsspiel gegen den SC Feucht. Sogar Hallenkreismeister wurde man unter Trainer Achim Kokott im Finale gegen die SpVgg Fürth. Nach dem Abstieg aus der BOL ging es für die DJK in den folgenden Jahren jedoch steil bergab. Finanziell angeschlagen war nach der Saison 2010/11 endgültig Schluss.

Der Gehörlosen SC Nürnberg spielte zuletzt 2011 in der A-Klasse, verabschiedete sich dann aus der Punktrunde und nahm fortan wieder bei der Bayerischen Gehörlosen Meisterschaft teil.

Saison 2011/12:
Anadoluspor Fürth, SV Jehona, Medina 2000, SV Puschendorf, SF Tuchenbach


Der SV Puschendorf und die SF Tuchenbach verständigten sich nach der Saison auf eine Spielgemeinschaft, die noch heute aktiv ist. Gemeinsam gelang so abermals der Aufstieg in die Kreisklasse.

Anadoluspor Fürth, 1990 erstmals in der Punkterunde vertreten, schaffte auch (immer wieder) den Sprung in die Kreisklasse. Aber im Laufe der Saison 2011/12 zog das Team vom Schießanger aus der Kreisklasse 5 zurück.

Medina 2000 mit dem früheren Bayernliga-Spieler Mustafa Kocak als Spielertrainer und den Iyi-Brüdern konnte zweimal in die Kreisklasse aufsteigen, hatte aber nach 2012 keine Zukunft mehr.

Auch der SV Jehona schaffte es in die Kreisklasse. Nach dem Abstieg zogen die Albaner im Laufe der Saison aus der A-Klasse 8 zurück.

Saison 2012/13:

Die Saison 2012/13 war tatsächlich das einzige Spieljahr der vergangenen 25 Jahre, in dem kein Verein von der Bildfläche verschwand.


Saison 2013/14:
SSV Elektra Nürnberg, TV Jahn-Schweinau


Der SSV Elektra Nürnberg ist nach wie vor existent. Allerdings spielt man seit der Saison 2014/15 mit dem Zusatz "Hellas" - nachdem sich die Griechen zunächst als Privat- und dann als 2. Mannschaft angeschlossen hatten. Die Verbindung klappt - aktuell spielt das Team vom Fuchsloch in der Kreisliga und darf sogar von der Bezirksliga träumen.

Durch die große Fusion des Post SV mit den Schweinauern wurde aus der einstigen 1. und 2. Mannschaft die 3. und kurzzeitig auch eine 4. Mannschaft der Poster Fußballer.

Saison 2014/15:
ATV Frankonia, SV 1873 Nürnberg-Süd


Eine einschneidende Fusion zu einem Großverein stand 2015 an. Der ATV Frankonia und der SV 1873 Nürnberg-Süd fusionierten zum ATV 1873 Frankonia Nürnberg. Von den Südern Fußballern, die über Jahre eine wahre Hausnummer im Amateurfußball waren, blieb außer der Jahreszahl nicht mehr viel übrig. Das Vereinsgelände in der Werderau besteht nur noch zum Teil. Auf dem Platz an der Maiacher Straße rollt der Ball schon lange nicht mehr.

Das ehemalige Gelände des SV 1873 Nürnberg-Süd an der Maiacher Straße war im März 2022 eine einzige Baustelle für den Neubau von Schulen und Hort.
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Saison 2015/16:
Rapid Nürnberg, SC Viktoria Nürnberg


Tapfer und idealistisch kämpfte Rapid Nürnberg im Unterhaus. Doch in der Saison 2015/16 erfolgte der Rückzug der einstigen Privatmannschaft. Anfang 2017 wurde der Verein offiziell aufgelöst.

Der SC Viktoria Nürnberg spielte seine letzte Saison ohne Verbindung mit der SG Nürnberg-Fürth 1883. Aus der Spielgemeinschaft wurde eine Verschmelzung, die seit der Saison 2018/19 als SGV Nürnberg-Fürth 1883 im Spielbetrieb zu finden ist.

Saison 2016/17:
DJK Bayern Nürnberg, Dergahspor Nürnberg


In der Winterpause 2016/17 kam das Aus für die DJK Bayern, die finanziell am Ende den Spielbetrieb einstellte. Seitdem ruht der Spielbetrieb am Krugsportplatz, wo es zwar immer wieder mal Pläne für die Übernahme durch einen anderen Verein gab, der Fußball aber bis heute nur noch eine Erinnerung an eine lange Geschichte ist.

Auch für Dergahspor Nürnberg, in der Folge des Türkischen FK der höchste türkische Klub der Region (2012 in der Relegation zur Bayernliga), hatte unter finanziellen Druck nach der Saison in der Landesliga aufgeben müssen. Immerhin ging es unter neuem Namen Türkspor Nürnberg für viele Spieler und Funktionäre bei Türkspor Nürnberg noch in der Bezirksliga weiter.

Saison 2017/18:
SC Türk Genc Nürnberg, TSV Südwest Nürnberg, TSV Falkenheim, DJK Eintracht Süd, SG Nürnberg-Fürth 1883


Der SC Türk Genc Nürnberg, der einst in die Kreisliga aufgestiegen war, musste nach der Saison in der A-Klasse die Reißleine ziehen. Der Rückzug erfolgte nach der Meldung, aber noch vor dem Start der Saison 2017/18.

Beim TSV Südwest gab es in der Winterpause eine Veränderung. Seit 2018 spielen die Herrenmannschaften mittlerweile als TSV Azzurri Südwest mit eigenem Logo.

Die SG Eintracht Falkenheim spielt seit der Saison 2018/19 an der Germersheimer Straße. Zum 1. Januar 2023 haben die beiden Vereine fusioniert.
SGEF

Eine logische Spielgemeinschaft entwickelte sich im Nürnberger Süden. Die Nachbarvereine TSV Falkenheim und DJK Eintracht Süd gingen erstmals einen gemeinsamen Weg und starteten ab der Saison 2018/19 als SG Eintracht Falkenheim in der BFV-Runde. Zum 1. Januar 2023 gab es die von langer Hand geplante Fusion. Zunächst einmal war es eine Verschmelzung der DJK Eintracht Süd zum TSV Falkenheim. Seit der Saison 2023/24 läuft man als "Eintracht Falkenheim" auf.

Durch die endgültige Verschmelzung mit dem SC Viktoria wurde aus der SG Nürnberg-Fürth 1883 letztlich die SGV Nürnberg-Fürth 1883.

Saison 2018/19:
Tuspo Roßtal, Cagrispor Nürnberg, VfR Moorenbrunn, SV Großweismannsdorf

Im Zuge der Fertigstellung der schmucken Sportmeile in Roßtal 2018 verschmolzen Tuspo Roßtal und der TV Roßtal zum neuen TSV Roßtal. Seit Saisonstart 2019 spielen die Fußballer somit auch als TSV um Punkte.

Die beiden Bezirksligisten Türkspor und Cagrispor Nürnberg entschieden sich nach der Saison künftig gemeinsame Sache zu machen. Unter dem Motto "justtogether" startete man ab der Saison 2019/20 als Türkspor/Cagrispor Nürnberg. Mittlerweile ist davon offiziell nur noch der Name Türkspor Nürnberg, der mit seiner 1. Mannschaft in der Bezirksliga spielt, übrig geblieben. Cagrispor, das über viele Jahre eine feste Größe im hiesigen Amateurfußball war, ist darin eingegangen.

Der VfR Moorenbrunn meldete zum Start nach der Winterpause Mitte März 2019 seine 1. Mannschaft aus dem Spielbetrieb ab und stellte auch für die folgende Saison keine Mannschaften.

Der SV Großweismannsdorf blieb zwar auch nach dem Abstieg aus der Kreisklasse zunächst noch im Spielbetrieb vertreten, dies allerdings in einer SG mit der 2. Mannschaft des FC Stein. Jene Spielgemeinschaft wurde im Herbst 2022 abgemeldet. Ein Comeback, jedoch kein eigenständiges gab es mit dem STV Deutenbach vor der Saison 2023/24.

Saison 2019/21:
TSV 1846 Nürnberg

In der verlängerten Saison 2019/21 war der TSV 1846 Nürnberg sogar ein Aufstiegskandidat, doch aufgrund interner Unstimmigkeiten zog das Team aus Erlenstegen zunächst seine 2. Mannschaft und schließlich überraschenderweise auch die 1. Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurück und meldete seitdem keine Herren-Mannschaft mehr.

Saison 2021/22:
SV Reichelsdorf


Der SV Reichelsdorf startete letztmals in der Saison 2021/22 eigenständig. Zur Saison 2022/23 gab es die Spielgemeinschaft mit Türkspor Nürnberg.
fussballn.de / Gitzing

Der SV Reichelsdorf spielte in der Saison 2021/22 mit seiner 1. Mannschaft in der B-Klasse. In der Saison 2022/23 kam es offiziell zur Spielgemeinschaft mit Türkspor Nürnberg für zwei Herren-Teams, die zumindest bis zur Winterpause als "SG Türkspor/Reichelsdorf" in der Kreisklasse bzw. A-Klasse antreten sollten, dann wurde das Kreisklassen-Team zurückgezogen, das A-Klassen-Team stieg sportlich ab. Eine SG Türkspor/Reichelsdorf spielt aktuell in der B-Klasse.

Saison 2022/23:
Turnerschaft Fürth, SV Seukendorf


Ein echter Paukenschlag war während der Sommerpause 2023 der Rückzug der Turnerschaft Fürth aus dem Spielbetrieb. Innerhalb von nur drei Jahren war der Verein von der B-Klasse bis in die Kreisliga aufgestiegen und klopfte dort sogar an die Bezirksliga an. In einer Stellungnahme Anfang Juli 2023 erklärte die Vereinsführung: "Wir ziehen unsere 1. Herren-Mannschaft aus vereinsinternen Gründen aus dem Spielbetrieb zurück. Maßgebliche Gründe für diese Entscheidung waren die problematischen letzten Jahre im Allgemeinen, die sehr belastend für uns waren."

Der Jubel bei der Turnerschaft Fürth ist verhallt. Nach einem famosen Durchmarsch von der B-Klasse bis Kreisliga kam im Juli 2023 das komplette Aus.
fussballn.de

Nicht völlig verschwunden, aber aktuell in einer Spielgemeinschaft mit dem TSV Burgfarrnbach unterwegs ist der SV Seukendorf, der in der A-Klasse sprichwörtlich ums Überleben kämpft.

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