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Artikel veröffentlicht am 19.03.2019 um 12:00 Uhr
Talentsichtung in neuem Gewand: Netz noch engmaschiger spannen
Der Talentsichtungstag im Juli hat ausgedient. Nach vielen Jahren mit dem Format geht der Bayerische Fußballverband bei der Suche nach den besten Spielern eines Jahrgangs 2019 neue Wege. Am Wochenende nach den Osterferien treten die Spieler des Jahrgangs 2008 in einer neuen Turnierform gegeneinander an. Die Besten erhalten dann eine Einladung zum Stützpunkt.
Von Marco Heumann
Tom Schütz hat es vorgemacht! Der 31-Jährige, der seit 2011 für Arminia Bielefeld aufläuft und inzwischen für die Westfalen 225 Einsätze in der Zweiten und Dritten Liga absolviert hat, war einst DFB-Stützpunktspieler. Von dort aus eroberte der aus Fitzendorf, einem kleinen Dorf im Landkreis Haßberge stammende Mittelfeldspieler die große Weite Fußballwelt.

TSV Burgpreppach, FC Haßfurt, Bayern München – wo er Kapitän der U17 und U19 war - SV Babelsberg und Arminia Bielefeld, dazu 15 Länderspiele in den Teams von der U16 bis zur U20 – das sind die Stationen einer Karriere, die einstmals auf dem Platz des FC Augsfeld, wo der DFB-Stützpunkt damals zu Hause war, und unter Michael Kotterba als Trainer so richtig Fahrt aufnahm.

So bunt geht es beim Funino zu.
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Via Stützpunkt zum Profi

„Die Ausbildung am DFB-Stützpunkt im Landkreis Haßberge war für mich der entscheidende Schritt auf dem Weg zum Profi“, erinnert sich Tom Schütz immer noch gerne an die Zeit in der Heimat zurück. Mit seinem damaligen Coach steht er weiterhin in engem Kontakt. Wenn der 31-Jährige, der inzwischen in Westfalen Wurzeln geschlagen hat, zu Besuch in der alten Heimat ist, lässt er es sich nicht nehmen, seinem Heimatstützpunkt, der inzwischen beim FC Sand gelandet ist, einen Besuch abstatten, einfach um zu sehen, ob vielleicht ein Talent aus der Region in seine Fußstapfen treten kann.

Der 31-Jährige ist übrigens kein Einzelfall. Auch Julian Weigl oder die Nationalspielerin Lena Lotzen aus der Nähe von Würzburg schafften via Stützpunkt den Sprung nach oben. Gut 1000 Talente des jeweiligen U11-Jahrgangs bewarben sich in den vergangenen Jahren um einen Platz in einem der 66 Standorte, die es im Freistaat gibt. „Das System hat sich bewährt“, findet Michael Kotterba, der noch immer zum Trainerteam am DFB-Stützpunkt Haßberge beim FC Sand gehört. Dennoch ist der alte Hase davon überzeugt, dass die neuen Wege, die jetzt vom Verband beschritten werden, die richtigen sind.

So sieht Funino aus.
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Funino-Turniere als Sichtung

Weg von einem Tag mit ausgewählten Übungen und Spielformen hin zu einer Turnierform, bei der die Vereine und Trainer der U11-Teams enger mit eingebunden werden – so könnte man das zusammenfassen, was am Wochenende nach den Osterferien erstmals durchgeführt wird. Dann finden in ganz Bayern an den Stützpunkten Funino-Turniere statt, in denen die Kicker des Jahrgangs 2008 im möglichst vertrauten Vereinsumfeld und in einer möglichst praxisnahen Situation ihr Können unter Beweis stellen können.

Eingeladen zu den Turnieren sind alle Mannschaften, die ältere E-Jugendspieler des Jahrgangs 2008 in ihren Kadern haben. Neu ist auch, dass die Spielerinnen und Spieler jetzt nicht mehr von ihren Eltern, sondern von ihren Trainern und Betreuern angemeldet werden. Die sind dann ebenfalls beim Talentsichtungstag dabei sind und können dort von einem Einblick in eine moderne Trainingsgestaltung profitieren können.

Die talentiertesten Spieler erhalten nach dem Sichtungswochenende eine Einladung zu weiteren Probetrainings an den DFB-Stützpunkten und haben die Möglichkeit, dort von einer dauerhaften Förderung auf Top-Niveau zu profitieren. Um Terminkollisionen zu vermeiden, findet am Talentsichtungswochenende bei den E-Junioren bayernweit kein Spielbetrieb statt.

Die Meldefrist für die Turniere endet am 31. März 2019. Auf seiner Internetseite informiert der BFV unter der Rubrik „Talente & Auswahlteams“ ausführlich über das Meldeprozedere, den zeitgenauen Terminen an den verschiedenen Orten und beantwortet die wichtigsten Fragen für alle Interessierten.

Stützpunktspieler im Einsatz.
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Drei Termine im Landkreis Haßberge

Eine Besonderheit gibt es dabei im Landkreis Haßberge. Da das Einzugsgebiet des DFB-Stützpunkt beim FC Sand flächenmäßig sehr groß ist und sich vom Itzgrund über die Haßberge bis hinauf in den Steigerwald erstreckt, haben sich die Verantwortlichen des Stützpunkts zusammen mit den BFV-Spielleitern dafür entschieden,  den neuen Sichtungsmodus in diesem Jahr an drei Standorten anzubieten, um jedem Spieler auf kurzen Wegen die Chance zu geben, sich für die Talentförderung zu empfehlen.

Für die Vereine aus dem Bereich Ebern, Itzgrund und aus der Baunacher Gegend findet die Sichtung am Freitag, 3. Mai, ab 17.30 Uhr am Sportgelände des 1. FC Baunach statt. Die Vereine aus dem oberen Haßgau und dem Hofheimer Bereich können gerne zum Sichtungstag am Sonntag, 5. Mai, ab 10.00 Uhr zum SV Hofheim kommen, den der Verein anlässlich seines 100-jährigen Bestehens ausrichtet. Die Vereine im Bereich Maintal, Steigerwald und bis nach Gerolzhofen schließlich kommen am Samstag, 4.  Mai, ab 15.00 Uhr zum Sportgelände des 1. FC Sand.

Durch diese dezentrale Verlagerung der Sichtungsorte kommen das Trainerteam des DFB-Stützpunkt und die BFV-Spielleiter den Vereinen sehr entgegen und bieten kurze Wege. „Es wäre deshalb wirklich super, wenn die Jugendtrainer der U11-Mannschaften aus unserer gesamten Region dieses Angebot im Sinne der Jugend möglichst zahlreich annehmen“, würde sich der BFV-Kreis-Juniorenleiter Thomas Krug über viele Teilnehmer freuen.

Alle Informationen zum Talentsichtungstag, den Neuerungen und den Turnieren an allen Standorten gibt es hier: www.bfv.de/talentsichtungstag

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Das sagt der Verband

Verbands-Jugendleiter Florian Weißmann: „Damit die Talente ihr ganzes Können abrufen können, ist eine möglichst vertraute Atmosphäre das A und O. Darum haben wir uns bewusst dazu entschieden, beim Talentsichtungstag künftig kleine Mannschaften in Turnieren beispielsweise im „Vier-gegen-Vier“ gegeneinander antreten zu lassen. Im gewohnten Umfeld mit ihren Mannschaftskameraden können die Spielerinnen und Spieler wesentlich unbeschwerter aufspielen, als wenn sie als Einzelspieler in einer Trainingseinheit allein voll im Fokus stehen. Ganz gezielt binden wir ab sofort auch die Vereine stärker als bisher mit ein. Künftig entscheiden die Trainer und Betreuer, welche Talente sie mit zum Talentsichtungstag nehmen – sie kennen die Spielerinnen und Spieler aus Training und Spielbetrieb schließlich am besten und können zudem wesentlich objektiver entscheiden als beispielsweise Mütter oder Väter.“


Der DFB-Stützpunkt Haßberge

Im DFB-Stützpunkt Haßberge beim FC Sand trainieren mehr als 40 Jugendliche der Jahrgänge 2004 bis 2007 jeden Montag mit dem Trainerteam des Stützpunkts, das aus Michael Kotterba, Dirk Bauer, Hilmar Wasser sowie Markus Halbig und Dieter Schäfer besteht. Der Stützpunkt dessen Einzugsgebiet sowohl Spieler aus dem gesamten Landkreis Haßberge (von Ebern bis in den Steigerwald) sowie aus Randbereichen der Landkreise Coburg (Itzgrund), Bamberg (Reckendorf) und Schweinfurt (Gerolzhofen) ist seit Jahren fester Bestandteil des DFB-Stützpunktkonzepts. Bekanntester "Absolvent" ist der aus der Nähe von Burgpreppach stammende Tom Schütz, der im Frühjahr als Kapitän mit Arminia Bielefeld den Aufstieg in die Zweite Liga schaffte und dort Stammspieler ist.
In den letzten Jahren wurde die BFV-Talentförderung immer weiter verfeinert und ist heute einzigartig in Deutschland. Kern der BFV-Talentförderung ist das aufbauende System von 66 bayerischen DFB-Stützpunkten (Basisförderung), den bayernweit 19 BFV-Nachwuchsleistungszentren und den Nachwuchsleistungszentren der Lizenzvereine (Eliteförderung), in dem jedes Talent die Chance hat, den Sprung auf die große Bühne zu schaffen, ohne dass die Themen "Bildung" und "soziales Umfeld" in den Hintergrund rücken müssen. Die Regional- und Bayernauswahlen, die Leistungssportklassen in den vier bayerischen Eliteschulen des Fußballs in München und Nürnberg und Kooperationsmodelle wie "Sport nach 1" sind weitere Mosaiksteine im bayerischen Modell.

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