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Artikel veröffentlicht am 12.04.2019 um 13:00 Uhr

Gemeinsame Jugendarbeit: Bauer: "Wollen unseren FSV nicht aufgeben"

Derzeit feiert eine alte Idee ihre Renaissance -dass der FSV und die SpVgg Bayreuth bei der Jugendarbeit stärker zusammenarbeiten, bis hin zu gemeinsamen Mannschaften. Auch wenn es interessante Aspekte gibt und bei der ersten Kontaktaufnahme zwischenmenschlich keine Hindernisse vorhanden waren, sind die Aussichten wohl eher vage.

Von Hans-Jürgen Wunder

Bereits vor Jahren wurde vorgefühlt, ob man gemeinsam marschieren soll. Dabei hatten die Verantwortlichen beider Vereine eine "win-win-Situation" vor Augen. Der Altstädter Nachwuchs, der mit Platzproblemen zu kämpfen hat und öfters improvisieren musste, hätte mehr Planungssicherheit. Denn schließlich stehen auf dem Gelände des BSV 98 und FC Bayreuth fünf Spielfelder zur Verfügung. Und der FSV würde davon profitieren, dass seine Talente eine bessere Ausbildung genießen und teilweise höher spielen könnten. Wobei Jürgen Bauer, einst Jugendleiter und heutiger kommissarischer FSV-Vorsitzender, ausdrücklich eine Lanze für seine aktuellen Trainer bricht. "Wir haben hervorragende Leute, die einen super Job machen. Aber es wird natürlich immer schwieriger, qualifizierte Übungsleiter zu vernünftigen Preisen zu bekommen." Und auch sportlich könnten schwere Zeiten auf den FSV-Nachwuchs zukommen, zumindest bei den jüngeren Kickern. "Bei der A- und B-Jugend sind wir absolut im Soll. Aber bei der U15- und U13-Mannschaft wird es schwer bis unmöglich, die Klasse zu halten. Wir haben unten zwar noch die Quantität, aber leider nicht mehr die Qualität", berichtet Bauer, der das Führungsamt vom zurückgetretenen Alexander Just im letzten Jahr übernommen hatte.

Die Chancen stehen gut, dass es auch im kommenden Jahr U19-Bezirksoberligafußball an der Prellmühle gibt.

anpfiff.info

Unverbindliche Gespräche

"Ich bin eigentlich für alles offen. Aber eine Fusion kommt sicher nicht in Frage - wir wollen unseren FSV Bayreuth nicht aufgeben", erteilt Bauer allzu kühnen Spekulationen eine Absage. Das erste unverbindliche Gespräch mit Dr. Wolfgang Gruber war zwar von gegenseitiger Sympathie getragen - und trotzdem unverbindlich. Kooperation ja, Verschmelzung nein. Fest steht, dass der FSV Bayreuth seit vielen Jahren in erster Linie auf den eigenen Nachwuchs baut und diesen Weg künftig sogar noch konsequenter geht. "Wir hätten für unsere Herrenmannschaft in der Winterpause sicher teure Spieler holen können, um den Abstieg aus der Bezirksliga abzuwenden. Aber wir haben bewusst darauf verzichtet", unterstreicht der Vereinsboss. Auch Trainer Claudio Eismann, mit dem man verlängert hat, unterstützt diese Linie. Trotzdem hat man die Hoffnung, nach dem wohl vorprogrammierten Abstieg irgendwann in die Bezirksliga zurückkehren zu können. "Natürlich ist es nicht schön, wenn man gleich zweimal hintereinander runter muss. Aber es gibt dazu keine echte Alternative dazu und ich hoffe, dass wir künftig wieder eine schlagkräftige Truppe ins Rennen schicken können. Die sich dann wieder nach oben orientieren kann."

Der erfahrene Claudio Eismann soll aus den Talenten eine schlagkräftige Truppe formen.

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Teufel steckt im Detail

Ziel einer möglichen Kooperation mit der SpVgg Bayreuth könnte sein, sich breiter aufzustellen und damit auch höhere Spielklassen anzustreben. Denn bei der U19, dem Aushängeschild der Nachwuchsarbeit, spielen nach dem vorprogrammierten Abstieg der Altstädter, künftig beide Jugendteams wohl in der Bezirksoberliga. Damit ist man in der Wagnerstadt auch in Bezug auf den oberfränkischen Nachbarn SpVgg Bayern Hof abgehängt, der beim U19-, U17- und U15-Team derzeit noch in der Bayernliga vertreten ist. Von den Lockrufen der Bundesligisten, die sich immer wieder die größten Talente holen, ganz zu schweigen. Doch die Umsetzung der möglichen Zusammenarbeit ist nicht problemlos. "Ich kann ja nicht unseren besten Spielern sagen, sie müssen ab sofort zur Altstadt", wendet Bauer ein. Und auch bei der Benutzung der Anlagen ist es nicht so einfach. Nach der Trockenheit im letzten Sommer ist der FC-Hauptplatz beispielsweise in einem schlechten Zustand und für die gesamte Rückrunde gesperrt. Von der Anlage an sich, die in die Jahre gekommen ist, ganz zu schweigen. Hier zu renovieren kann der Trägerverein FC Bayreuth finanziell überhaupt nicht stemmen und Unterstützung von außen ist nicht in Sicht. Derzeit wird lediglich in die Laufbahn investiert, weil hier Mittel für den Schulsport zur Verfügung stehen. "Wie soll das Ganze funktionieren", fragt deshalb Jürgen Bauer. Aber kurzfristig wird ohnehin nichts passieren, weil mögliche Spielgemeinschaften bis 15. Mai gemeldet werden müssten - und sein Ansprechpartner Dr. Gruber sich demnächst in den Urlaub verabschiedet.