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Artikel veröffentlicht am 19.04.2019 um 18:00 Uhr

Zur Klärung: Keine rassistische Beleidigung

Ein Spielbericht hat in der letzten Woche für mächtig Wirbel bei den Beteiligten und auch neutralen Zuschauern gesorgt. Beim SpVgg Giebelstadt gegen den ETSV Würzburg wurden in besagter Zusammenfassung Rassismusvorwürfe gegen einen TSV-Spieler laut, der im Nachhinein nicht nur einmal darauf angesprochen wurde. anpfiff.info kontaktierte beide Beteiligten und hofft zur Klärung beitragen zu können.

Von Bastian Reusch

Zunächst einmal, was war passiert? Im Spiel TSV Giebelstadt gegen den ETSV Würzburg (1:5) wurden scheinbar nach Abpfiff noch einige emotionale Worte gewechselt. Im von einem Zuschauer eingestellten Spielbericht war folgende Passage zu lesen: "Angabe gemäß wurde nach Abpfiff Spieler Omar Cisse vom Gästespieler mit der Nummer XX (XX XX, der Spieler will im weiteren Verlauf anonym bleiben) rassistisch beleidigt. Nicht zum ersten Mal, dass dies einem Giebelstädter Spieler passiert. Das hat mit fairem Sportgeist überhaupt nichts zu tun!"

Zunächst einmal ein Appell

Zunächst einmal an dieser Stelle der Appell an alle diejenigen, die Berichte einstellen: Wenn etwas in derartiges passieren sollte, bitte kontaktiert direkt die anpfiff.info-Redaktion, Wir werden das Thema hernach aufgreifen und versuchen dies mit seriösen Mitteln zu klären. Eine solche in den Raum gestellte Behauptung ist problematisch, weil sie scheinbar nicht verifiziert und die Quellenangabe mangelhaft, somit also keine stichhaltige Tatsache darstellt. Dass in diesem Zusammenhang auch noch der Name des vermeintlichen Übeltäters explizit genannt wird ist, wie das Beispiel sehr deutlich zeigt, ebenfalls nicht nur der falsche Weg, sondern grenzt bei Nichterhärtung des Verdachtes an übler Nachrede. Spielberichte sind sehr erwünscht, dürfen aber nicht einen solchen Effekt haben.

Bitte geht mit unserem Angebot an dieser Stelle verantwortungsvoll um und überlasst die journalistische Arbeit den Journalisten. So etwas hat, wie sich gezeigt hat, nämlich auch Auswirkungen auf den Einzelnen, insbesondere dem Betroffenen, der keine Möglichkeit hatte, sich im Vorfeld zu den Vorwürfen zu äußern.

Die Aussagen der Beteiligten

Anpfiff.info hat deshalb eine Stellungnahme beider beteiligten Spieler eingeholt, die zur Klärung der Sache beitragen, diese im Folgenden im Wortlaut:

Statement Omar Cisse:

Omar Cisse.

anpfiff.info

"Hallo zusammen,

Ich wollte sagen, dass der XX XX mich persönlich angerufen hat, er hat mir persönlich gesagt, dass er mich nicht rassistisch beleidigt hat und das glaub ich ihm auch und möchte mich auch nochmal bei ihm entschuldigen, dass ich ihm das quasi angehängt habe zwischen uns ist alles wieder gut.

Liebe Grüße Omar.

Statement Spieler ETSV Würzburg:

Zu den Vorwürfen die gegen mich erhoben wurden, kann ich nur sagen, dass ich sehr schockiert und verwundert zu gleich bin. Ich habe so etwas nie gesagt und würde es auch nie tun.
Es ist sehr schade, dass in Verbindung mit diesen ungeheuerlichen Anschuldigungen mein Name genannt wurde.

Zum Thema selbst

Weiterhin bleibt natürlich zu betonen, dass Rassismus nicht im Entferntesten einen Platz in unserer Gesellschaft haben sollte, auf Fußballplätzen schon gar nicht. Die gemeinsame Ausübung eines Sports, auch im Wettkampf, soll ja nicht trennen, sondern genau das Gegenteil eigentlich bewirken. Wenn so etwas bei der SpVgg Giebelstadt öfter vorkommt ist das nicht nur diskriminierend und Unrecht, sondern auch verwerflich und schäbig. In einer globalisierten Welt sollten wir uns endlich aus unseren altbackenen, falschen sowie antiquiert-mittelalterlichen Vorstellungen über diese herausheben und Sportler sowie alle Personen als das ansehen, was sie sind, nämlich Menschen.

Leider ist das natürlich in einer Zeit, in der humanistische Bildung für viele immer mehr zum Fremdwort, populistische Hassparolen und die Wiedererweckung sozialdarwinistischer Sichtweisen mehr und mehr zum Mainstream wird, schwer. Zudem diese durch soziale Netzwerke und andere unseriöse Medien diesen leider eine große Plattform gewährt wird. Der sogenannte Mündige Bürger beweist in diesem Zusammenhang eine unglaubliche Naivität, hinterfragen der Quellen sowie der Intention von Autoren, die in diese Richtung gehen sind verlernt worden. Die Zahl der kritisch Denkenden wird zunehmend kleiner. Über die Gründe hierfür kann man diskutieren, dennoch sollte jeder einzelne sein eigenes Verhalten stets selbst bewerten und sich hinterfragen.

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