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Artikel veröffentlicht am 04.06.2019 um 06:00 Uhr

Stefan Pieger - Nahaufnahme: Ganze Familie lebt für die DJK-FC Schlaifhausen

MAGAZIN Stefan Pieger tritt immer noch für die DJK-FC Schlaifhausen in der Ersten oder Zweiten Mannschaft gegen den Ball, obwohl sich sein Aufgabengebiet mittlerweile ins Organisatorische verschoben hat. Er kümmert sich als Jugendleiter seines Vereins um den Ausbau der SG Walberla, einer Jugendspielgemeinschaft mit den Nachbarn.

Von Uwe Kellner

Kunstrad-Episode in der Jugend

Stefan Pieger begann das Fußballspielen im Heimatverein TSV Germania Kirchehrenbach. In jungen Jahren fand er jedoch an einer anderen Sportart Gefallen, die in der Gemeinde am Fuße des Walberlas intensiv gefördert wird und spätestens seit Weltmeister Lukas Kohl an Bekanntheit zugewonnen hat. Der junge Fußballer setzte mit dem Kicken aus und wurde Kunstradsportler beim RMSV Concordia Kirchehrenbach. In dieser Sportart war Stefan Pieger gar nicht so untalentiert und gewann die bayerische Meisterschaft. Allerdings wechselte während der angehenden Pupertät doch wieder zurück zum Fußball. "Ich stand vor der Entscheidung zwischen enger Gymnastikhose oder Fußballschuhen. Als ich in die Pupertät kam, fand ich es einfach cooler, mit den Kumpels Fußball zu spielen und habe mit dem Kunstradfahren wieder aufgehört", erinnert sich der 37-Jährige zurück und bereut seine Entscheidung nicht. Dennoch verfolgt er noch heute die Erfolge von Lukas Kohl und freut sich über den Weltmeister aus Kirchehrenbach.

Triple-Aufstieg in Schlaifhausen

Stefan Pieger landete in diversen Jugend-Spielgemeinschaften. Erst ging er zum FC Leutenbach, später in der A-Jugend zur DJK-FC Schlaifhausen. Einmal in Schlaifhausen angekommen, wechselte er nie wieder weg. "Ich war immer Verteidiger und dafür zuständig hinten abzuräumen. Ein Techniker war ich nie", lacht der Fußballer. Selbst mit seinen 37 Jahren kickt er immer noch in der Zweiten und half zuletzt sogar in der Ersten aus. Die erfolgreichste Saison der Schlaifhäusner und das Highlight in der Laufbahn von Stefan Pieger war die Runde 2013/14. Der Sportverein stieg sowohl mit der Ersten als auch mit der Zweiten auf und zu guter Letzt ging sogar die Frauenmannschaft eine Liga höher. Die Festlichkeiten nahmen kein Ende. "In diesem Jahr hat einfach alles gepasst, vom Trainer über die Mannschaft und in ein paar Situationen hatten wir das nötige Glück."

Aber nicht nur der sportliche Aufstieg bleibt Stefan Pieger in Erinnerung. Vor allem den Sportheimbau sieht Stefan Pieger, der mit 17 Jahren langsam von Kirchehrenbach nach Schlaifhausen auswanderte, als einen Meilenstein in der jüngeren Vereinsgeschichte. "Auch wenn wir kein Bundesligist sind, hat sich in den letzten fünf, sechs Jahren vieles im Verein erheblich verbessert." Für ihn und seine Familie ist die DJK-FC Schlaifhausen eine Wohlfühloase. Die Piegers geben ihrem Verein allerdings auch etwas zurück.

Stefan Pieger (re.) hatte bis zuletzt Einsatzzeiten in den Herrenteams der DJK-FC Schlaifhausen. Als Jugendleiter tüftelt er am Ausbau der SG Walberla, um die Zukunft des Vereins zu sichern.

anpfiff.info

Leidenschaft für die SG Walberla

Schlaifhausen spielt zusammen mit dem SV Pretzfeld, FC Leutenbach und TSV Kirchehrenbach in einer Jugendspielgemeinschaft, die sich SG Walberla nennt. Seit nunmehr neun Jahren engagiert sich Stefan Pieger ehrenamtlich in der Jugendarbeit seines Vereins. Wie bei vielen anderen Beispielen fing alles mit dem eigenen Sohnemann an und da sein Vorgänger als Jugendleiter gleichzeitig der Baumeister des neuen Sportheims war, war jede helfende Hand Gold wert. "Als mein Sohn in die F3 kam, hat alles angefangen und mittlerweile kam eines zum anderen und das Aufgabengebiet wurde immer größer", so Stefan Pieger. Sein Aufgabenbereich in der Jugend liegt hauptsächlich im Organisatorischen. Das Hauptaugenmerk legt er auf die Besetzung der Trainerstellen mit guten Coaches, deren Aus- und Weiterbildung die DJK-FC Schlaifhausen vollends übernimmt. "Wir investieren in unsere Trainer und stellen ihnen ein gutes, funtionierendes Team zur Verfügung. Wenn du einem Trainer einen guten Jahrgang mit ausreichend Spielern anbieten kannst, dann findest du auch leichter einen. Außerdem kriegen all unsere Jugendtrainer die Unterstützung, die sie brauchen, damit sie sich nur auf ihre Arbeit konzentrieren können." Darin sieht Stefan Pieger den langfristigen Schlüssel zum Erfolg. Allerdings muss die SG Walberla erstmal ein paar dünne Jahrgänge überbücken, ehe sich die Früchte der Arbeit bei den Herren zeigen werden.

Das Ehrenamt ist mit einem großen Zeitaufwand verbunden. "Man wächst rein", sagt Stefan Pieger und erwähnt, dass er es ohne den Rückhalt in der Familie nicht schafften würde. Auf diesen kann er jedoch bauen, denn seine Frau betreut die Bambinis, sein älterer Sohn spielt in der C-Jugend, die Tochter in der E-Jugend und der jüngste bei den ganz kleinen. "Die ganze Familie ist im Verein verwurzelt", freut sich Stefan Pieger.

Das mittelfristige Ziel des Jugendleiters, der eine Verbundenheit zu allen vier Stammvereinen hat, ist es, die SG Walberla weiter auszubauen. Die Jugendlichen sollen eine Identifikation mit der SG Walberla aufbauen. "Wir wollen das Vereinsbezogene rausbringen. Die Kinder sollen für die SG Walberla spielen", so Stefan Pieger. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja auch irgendwann bei den Herren eine solch große Spielgemeinschaft wie es anderswo im Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund bereits der Fall ist.