Wie sich der UEFA-Regions'-Cup-Pokal anfühlt, wissen sie schon mal, jetzt müssen sie sich die Silber-Trophäe verdienen: Nach der Abschlusspressekonferenz vor dem Endspiel der Europameisterschaft der Amateure zwischen Deutschland und Polen am Mittwoch in der Wacker-Arena in Burghausen (18.30 Uhr, Livestream auf www.facebook.com/bfvonline), durften die beiden Spielführer Michael Kraus (TSV Aubstadt) und Grzegorz Borowy sowie die beiden Chef-Coaches Engin Yanova und Grzegorz Kowalski für das Fotoshooting der UEFA schon mal Hand an die 22 Kilogramm schwere Trophäe legen.
"Wir müssen das Ding einfach holen", sagte Kraus, der den Pokal am liebsten gar nicht erst wieder hergegeben hätte. "Es ist ein wunderbares Gefühl, dass wir das Finale erreicht haben. Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft. Jetzt haben wir die einmalige Chance, Geschichte zu schreiben und als erste deutsche Mannschaft den UEFA Regions' Cup zu gewinnen. Wir werden alles geben, dass unser Traum wahr wird."
Ruhe bewahren, auf die Chance warten, dann zuschlagen - das vermutet Verbandstrainer Engin Yanova, wird am Mittwoch das Erfolgsgeheimnis sein: "Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die unbedingt gewinnen wollen und alles dafür geben werden. Beide Teams haben in der Vorrunde gezeigt, dass sie gut verteidigen können und in der Defensive sehr kompakt stehen. Deshalb wird es auch nicht einfach, vorne viele Torchancen herauszuspielen. Ich denke, dass letztlich Kleinigkeiten den Ausschlag geben werden und am Ende die Mannschaft gewinnen wird, die den größeren Willen an den Tag legt und das Ding unbedingt mit nach Haus nehmen möchte. Beide Teams bringen eine gute Physis mit und werden bis zum Schluss kämpfen. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe."
Auch die Polen sind bis in die Haarspitzen motiviert und durchaus selbstbewusst: "2007 haben wir den Regions' Cup bereits einmal gewonnen und damals im Endspiel Gastgeber Bulgarien nach Verlängerung mit 2:1 geschlagen. Wir wissen also, nichts ist unmöglich", erklärte Polens Chef-Coach Grzegorz Kowalski, der einen großen Kampf erwartet, "weil beide Teams unbedingt aufs Siegerpodest wollen". Von einer "großen Ehre" sprach Polens Spielführer Grzegorz Borowy: "Wir sind sehr stolz, dass wir im Finale stehen und dort unser Land und unsere Region vertreten dürfen. Wir werden alles für den Sieg geben und wollen die Trophäe unbedingt mit nach Polen nehmen."
Achterbahnfahrt ins Finale
Der Weg ins Finale war für beide Teams eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle und nichts für schwache Nerven: Für Polen wäre um ein Haar bereits am zweiten Spieltag der Gruppenphase Endstation gewesen. Die Spanier gingen früh durch einen Kopfball von Juan Antonio Del Alamo Cruces in Führung und standen bereits mit einem Bein im Endspiel. Doch in der fünften Minute der Nachspielzeit traf Pawel Slonecki zum Ausgleich und vertagte die Entscheidung. Im abschließenden Vorrundenspiel reichte den Polen am Ende sogar nur ein 2:2-Unentschieden gegen Tschechien, weil die Spanier im Parallelspiel Russland mit 1:2 unterlagen.
Ähnliches Bild in der deutschen Gruppe A: Die Mannschaft von BFV-Chefcoach Engin Yanova legte mit dem 1:0-Sieg gegen Frankreich einen Start nach Maß hin und hatte am letzten Spieltag dank eines 1:1-Unentschiedens gegen die Slowakei den Finaleinzug in der eigenen Hand. Voraussetzung: ein Sieg gegen die Türkei. Das "Finale ums Finale" geriet dann zur Zitterpartie: Die Türkei drückte, hatte die besseren Möglichkeiten. Aber die Null stand - und in der zweiten Minute der Nachspielzeit war Youngster Henri Koudossou (SV Pullach) zur Stelle und verwandelte das Stadion am Hammerbach in Landshut zum Tollhaus.
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