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Artikel veröffentlicht am 17.07.2019 um 06:00 Uhr

Derbytime in Wildensorg: Das ganz ganz große Wiedersehen

DJK Don Bosco gegen den FC Eintracht – erstmals nach fast vier Jahren treffen am Mittwochabend in der Bayernliga die beiden führenden Teams aus der Domstadt wieder aufeinander. Vier Jahre in, denen sich die Wildensorger Gastgeber in der Liga etabliert haben, während der FCE erst in zwei Jahren in die Bezirksliga durchgereicht wurde und dann ebenso schnell wieder nach oben zurückkehrte.

Von Marco Heumann

Der Zuschauerrekord von 2015 in Wildensorg dürfte beim diesjährigen Derby geknackt werden.

1280 Zuschauer, herrliches Fußballwetter und ein Spielverlauf, der an Dramatik kaum zu überbieten war. Das bisher letzte Domstadt-Derby in der Bayernliga liegt fast vier Jahre zurück, nachdem in der Rückrunde der Saison 2015/2016, das im Frühjahr 2016 angesetzte Duell vom FC Eintracht kurzfristig abgesagt wurde.

Lucas Schraufstetter als Derby-Held

Im Hinspiel, Ende August 2015, führte der FCE lange mit 1:0 durch ein Tor von Alassane Kane, ehe ein Eigentor in der Schlussphase Don Bosco den Ausgleich bescherte. In den Nachspielzeit war es dann Lucas Schraufstetter, der zum Mann des Spiels wurde, sein später Treffer sorgte für Jubel und den Sieg der damals gerade aus der Regionalliga abgestiegenen Violetten.

Für die stand damals beim Anpiff eine Mannschaft auf dem Platz, von der am Mittwoch wohl niemand mehr das Trikot des FC Eintracht tragen wird. Zwar ist Andre Jerundow, damals Abwehrchef, in diesem Sommer aus Forchheim zum Aufsteiger zurückgekehrt. Er braucht aber nach einer Verletzung wohl noch ein wenig Zeit und dürfte nicht im Kader stehen.

Da zog er blank: Lucas Schraufstetter 2015 nach seinem Treffer zum 2:1 für den FCE in der Nachspielzeit.

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Pascal Niersberger noch dabei - nur auf der anderen Seite

Damit wäre Pascal Niersberger der einzige FCEler von 2015, der auch bei der Neuauflage des Derbys 2019 dabei ist. Allerdings auf der anderen Seite. Der 23-Jährige wechselte nach dem Abstieg aus der Bayernliga zu den Wildensorger und stand seitdem in 87 Spielen im gelb-grünen Trikot auf dem Platz.

Unter seinen heutigen Mitspielern gibt es immerhin einige, die vor knapp vier Jahren noch Gegner waren. Christopher Kettler – einst ebenfalls beim FCE – agierte 2015 als Abwehrchef bei Don Bosco und bildete gemeinsam mit Simon Schmoll und Johannes Jessen die defensive Dreierreihe. Im Gegensatz zum zentralen Verteidiger standen seine beiden Nebenleute aber beim Saisonauftakt der DJK in Ammerthal am vergangenen Wochenende nicht im Kader. Immerhin auf der Bank durfte Felix Strobler, ein weiterer 2015er-Starter Platz nehmen.

Von den eingewechselten Spielern haben zwei inzwischen die Seiten gewechselt. Ulrich Spies – derzeit verletzt – vom FCE zur DJK sowie Gabriel Jessen aus Wildensorg in den Volkspark, wo er am Wochenende bei der Bayernliga-Rückkehr bis zur 64. Minute auf dem Platz stand.

Auch er war 2015 schon dabei, allerdings im anderen Trikot: Pascel Niersberger, der hier nach einer Ecke über Christoph Kaiser stolpert.

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Auch Mario Bail hat die Seiten gewechselt

Der 23-Jährige gehört zu den Akteuren, die Mario Bail noch besonders gut kennt. Auch der 39-Jährige gehört zu denen, die von 2015 nach 2019 die Seiten gewechselt haben. Beim letzten Derby war er noch Coach der U19 des FC Eintracht. Inzwischen trainiert er in der vierten Saison die Bayernliga-Elf von Don Bosco.

„Natürlich wird das für mich ein besonderes Spiel“, blickt er mit viel Vorfreude auf das Derby. „Ich werde da viele bekannte Gesichter beim FCE sehen.“ Auch und gerade auf dem Platz. Die Liste reicht von Keeper Fabian Dellermann, über Marco Schmitt, Robin Renner, Tobias Linz oder Thomas Görtler bis hin zu Lukas Schmittschmitt. Sie alle trainierten im Nachwuchs des FCE oder im Stützpunkt unter dem heutigen Coach der Wildensorger.

Die ganz große Rivalität erwartet er für die Derby-Neuauflage nicht. „Beide Vereine machen einen sehr guten Job und begegnen sich mit sehr viel Respekt.“ Den gilt es – vor den sicherlich gut besetzten Rängen – auch auf den Rasen zu transportieren. „Mit Struktur und kühlem Kopf“, möchte der 39-Jährige seine Mannschaft am Mittwochabend sehen. Ohne Derby-Hektik und -Verbissenheit. „Wir müssen es schaffen, auch einmal die einfachen Dinge abzurufen.“

Und noch ein Wechsler: Mario Bail in der Saison 2015/2016 als nachdenklicher Coach der U19 des FC Eintracht Bamberg.

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Die nächste ganz eigene Derby-Geschichte

Was nicht heißt, dass die 2019er-Auflage am Ende nicht wieder ähnlich spektakuläre Ereignisse wie anno 2015 liefern wird. „Das Derby wird seine ganz eigene Geschichte schreiben“, ist Mario Bail davon überzeugt, dass es nach vier Jahren erneut einen oder mehrere Spieler und Momente geben wird, die das Domstadt-Duell prägen und noch lange erzählt werden. Mindestens bis zum nächsten Akt des ganz ganz großen Wiedersehens.

anpfiff.info ist beim ersten Derby nach fast vier Jahren am Mittwochabend natürlich live vor Ort und berichtet umfassend. Unter anderem mit einem ausführlichen Live-Ticker vom Duell DJK gegen FCE.

Wie die beiden Trainer, Michael Hutzler und Mario Bail, die Partie sehen, lesen Sie in unserer exklusiven anpfiff.info-Spielvorschau hier.

Er dürfte wohl der einzige sein, der sowohl 2019 als auch 2015 im gleichen Trikot in der Startelf stand und steht: Don Boscos Christopher Kettler (re. - hier gegen Maximilian Göbhardt vom FCE)

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Informationen für die Zuschauer

Eintritt: Die Tageskassen sind bereits ab 17.15 Uhr und damit 75 Minuten vor Spielbeginn geöffnet. Da stichprobenartige Einlasskontrollen durch Sicherheitsdienst und ggf. Polizei stattfinden, sollten Zuschauer etwas mehr Zeit einplanen. Fahnen bis zu einer Länge von einem Meter dürfen auf das Gelände mitgenommen werden.

Parkplätze: Für die mit Pkw anfahrenden Zuschauer stehen Parkplätze auf zwei frisch gemähten Wiesen mit kurzen Wegen zum Sportgelände bereit. Darüber hinaus darf aufgrund der Absprache mit der Polizei Bamberg der Gehsteig außerorts in Fahrtrichtung Wildensorg zum Parken benutzt werden.

Trauerflor: Am Mittwoch und drei Tage später gegen Hof wird der FCE anlässlich des Todes von Ehrenmitglied Theo Gulden mit Trauerflor spielen.

Sportstätte DJK Don Bosco Bbg.

Rudi-Ziegler-Sportanlage

Wildensorger Hauptstr. 80

96049 Bamberg

Die Anlage der DJK Don Bosco Bamberg befindet sich im Stadtteil Wildensorg. Über den Münchener Ring auf die Bundesstraße 22 Richtung Stegaurach. Nach dem Ortsende Bamberg zweigt eine kleine Straße nach rechts Richtung Wildensorg ab. Der Sportplatz liegt linker Hand, direkt am Ortseingang von Wildensorg.

Die Sportanlage wurde am 27.03.1983 in Betrieb genommen. Vorher spielten die DJK-Kicker u.a. am Weidendamm. 2011 wurde die Sportstätte zu Ehren ihres großen Förderers in die Rudi-Ziegler-Sportanlage umbenannt.

Spielstenogramm

DJK Don B. Bbg.

FC E. Bamberg

1:2

DJK Don Bosco Bamberg: Kühhorn 3,0, Jessen J. 3,1, Schmoll 3,3, Kettler 2,2, Strobler F. 2,7, Wolfschmidt 2,8, Krause 3,3 (74. Schnitzer 3,3), Fischer 2,4, Hoffmann M. 2,9 (46. Sperlein 3,4), Kaiser Christo. 3,3 (53. Jessen G. 2,8), Schwinn H. 2,5 / Horcher, Mönius, Rosiwal, Schmitt

FC Eintracht Bamberg 2010: Hoh B. 2,3, Mekic 2,5, Altwasser Nik. 2,8, Jerundow 2,6, Schäffler 2,8, Gradl 2,3 (75. Spies), Seybold 2,9 (87. Görtler N.), Göbhardt 3,3, Niersberger Pas. 3,3, Kane 2,3 (78. Schraufstetter), Haas 2,6 / Hummel, Ljevsic, Trautmann Joh., Strohmer

Tore: 0:1 Kane (3., Mekic), 1:1 Eigentor (83., Wolfschmidt), 1:2 Schraufstetter (90., Jerundow)

Gelbe Karten: Fischer - Meckern (63.), Jessen J. - Halten/Trikotziehen (71.), Sperlein - Foulspiel (90.+4) / Kane - Foulspiel (60.), Schraufstetter - Unsportlichkeit (90.+2) | Gelb-rote Karten: Jessen J. - Halten/Trikotziehen (89.) / -

Zuschauer: 1280 | Schiedsrichter: Roman Potemkin (SV Friesen 1920 e.V.) 2,0