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Artikel veröffentlicht am 30.07.2019 um 15:00 Uhr
Sommertagung Jugend: Vieles läuft nicht, wie es soll
So wirklich reibungslos verliefen die Jugendtagungen im Kreis Würzburg nicht. Vor allem die Auslosungen zur U17- und U19-Qualifikation sorgten für Diskussionsstoff. Zudem sparten die Verbandsfunktionäre nicht mit Kritik am Verlauf der letzten Saison. Neben einer hohen Zahl an Spielverlegungen und -absagen monierten sie einmal mehr den Umgang mit- und untereinander.
Von Alexander Rausch
Gut besucht waren die beiden Jugend-Spielgruppentagungen in Rottendorf und Zellingen auch diesmal. Was die Vereinsfunktionäre allerdings zunächst zu hören bekamen, konnte ihnen nicht gefallen. Denn Jugend-Kreisspielleiter Claus Höpfner und Jugendgruppen-Spielleiter Jens Reitstetter beanstandeten besonders den fehlerhaften Umgang mit dem elektronischen Spielberichtsbogen. Im U9-Bereich würden nur 64 Prozent korrekt ausgefüllt. Zwar gäbe es eine deutliche Verbesserung, seit nur noch die Kader einzutragen sind und nicht mehr die Auswechslungen, Luft nach oben sei dennoch. Bei der U11 sei es mittlerweile deutlich besser, so der Gnötzheimer.

Zu fehlerhafte Eingaben im ESB

Claus Höpfner
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Aber nicht nur Höpfner kritisierte die Vereine, auch Reitstetter blies in das gleiche Horn. Regelmäßig müsse er, der für die U13 zuständig ist, fehlerhafte Spielberichtsbögen bemängeln, womit ein enormer Zeitaufwand verbunden sei. Das hänge sicherlich damit zusammen, dass nicht alle Partien mit offiziellen Schiedsrichtern besetzt werden könnten. Dennoch hofft der junge Funktionär, dass sich dies in der kommenden Saison ändert. Zudem verwies er darauf, dass der Verband weiterhin kostenfreie Schulungen anbiete, um den Umgang mit dem elektronischen Spielberichtsbogen zu verbessern.

Aber nicht nur den Online-Umgang gilt es zu optimieren, auch der zwischenmenschliche kam einmal mehr negativ zur Sprache. Vor allem der mit den Unparteiischen, die sich oftmals unangemessener Kritik gegenübersahen, wie Helmut Wittiger anmahnte. Der Umgang müsse wieder respektvoller werden. Dies belegten auch die gravierendsten, von Sportrichter Roland Schmitt erörterten Fälle des abgelaufenen Jahres. In einem U17-Spiel kam es nach Spielende zu einer handfesten Auseinandersetzung, in der ein am Boden liegender Spieler mehrmals getreten wurde. Mehrere Polizeiwagen mussten die Situation beruhigen, in deren Folge drei Spieler Sperren zwischen sieben und zwölf Monaten erhielten. „Ein solches Ausmaß an Gewalt habe ich in all den Jahren noch nicht erlebt“, so Schmitt.

Sportgericht mit viel Arbeit

In einem weiteren U17-Spiel rastete ein Trainer nach einem Zusammenprall zweier Spieler dermaßen aus, dass er den Schiedsrichter und den gegnerischen Spieler verbal attackierte sowie seinen Gegenüber vor die Brust stieß. Der Übungsleiter wurde ebenfalls mit einer drastischen Strafe belegt. Insgesamt hätten die Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter um 65 Prozent zugenommen, es gab 124 Sperren. Daneben hatte das Sportgericht vor allem unzulässige Spielereinsätze und 76 Spielausfälle aufgrund von Nicht-Antretens zu verhandeln. „Zwei führten zur Meisterschaft des Gegners. Das grenzt an Wettbewerbsverzerrung und hat mit sportlicher Fairness nichts zu tun“, ärgerte sich Schmitt.

Auch Kritik am Schiedsrichter hat Grenzen. Selbst über soziale Medien (Symbolbild).
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Beleidungen über WhatsApp strafbar

Besonders hob der Sportrichter noch den Fall hervor, als ein 15-jähriger Schiedsrichter ein U15-Spiel leitete, in dem er einige Akteure persönlich kannte und von diesen im Nachlauf per WhatsApp beleidigt wurde. „Alles, was spielbezogen ist, ist strafbar. Dieses Verhalten der Spieler wurde zur Anzeige gebracht und bestraft“, schickte Schmitt eine deutliche Warnung an die Vereine, ihre jungen Spieler anzuhalten, sich fair zu verhalten. Abschließend wies Schmitt daraufhin, dass ein Jugendspiel nicht ausfallen darf, selbst wenn kein amtlicher Schiedsrichter vor Ort ist, ebenso wie auf die Änderung des §17 der Jugendordnung.

Qualifikations-Auslosung verläuft nicht nach Plan

Änderungen gab es aber nicht nur in der Jugendordnung, sondern auch im Regelwerk. Wittiger hob besonders hervor, dass nun auch Funktionäre verwarnt bzw. der Bank verwiesen werden dürfen. Sollte somit nur ein Offizieller im ESB eingetragen sein, wäre ein Spielabbruch die Folge. Zudem sei der Referee zukünftig nicht mehr Luft, sollte er angeschossen werden und sich die Spielsituation deutlich ändern. „Das sorgt für mehr Gerechtigkeit“, findet der Obmann, der für den am 13. 09. beginnenden Neulingskurs auf rege Resonanz hofft.

Aber nicht nur die Vereinsverantwortlichen mussten sich an diesem Abend Kritik gefallen lassen, auch die Verbandsfunktionäre wurden nicht verschont. Denn die Auslosung zur U17- und U19-Qualifikation verlief alles andere als reibungslos. Eigentlich wollte Höpfner die Paarungen bereits in Rottendorf ziehen lassen. Allerdings fanden nicht alle anwesenden Vereinsvertreter ihre Teams auf der gezeigten Liste wieder, so dass die Auslosung abgebrochen wurde und erst in Zellingen, durchgeführt von Bezirksjugendleiter Wolfgang Hellert, stattfand – zum Unverständnis der in Rottendorf Anwesenden.

Minifußball in Bayern. Ab sofort im Funiño-Stil
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Funiño bei den Bambinis, U9 mit Mischform

So ging beinahe unter, dass der SV Heidingsfeld ab kommender Saison den Stützpunkt der Würzburger Kickers übernimmt oder dass im U7- und U9-Bereich zukünftig Funiño gespielt wird. Während die neue Spielart bei den Bambinis verpflichtend ist, wird bei den F-Junioren zunächst eine Mischform angewendet. An acht Spieltagen gibt es sieben „normale“ und ein „Funiño-Festival“. „Ich finde es eine tolle Sache. Denn es ist besser für die Entwicklung der Kinder. Die Festivals finden im Champions-League-Modus statt, so dass sich irgendwann immer gleichstarke Teams messen“, sagt Daniela Plattner, die im Verband dafür zuständig ist. Der Grundgedanke sei schließlich, dass die Kinder sich besser individuell entwickeln, mehr Erfolgserlebnisse (mehr Ballkontakte, mehr Pässe, mehr Torchancen, mehr Torerfolge) haben sowie mehr Spielzeit.

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Leser-Kommentare


Vereinsschiedsrichterbeauftragte

• Vereine sollen im Meldebogen einen Vereinsschiedsrichterbeauftragten eintragen
• Dessen Aufgabe ist die Betreuung der Schiedsrichter des Vereines
• Wichtig ist auch die Überwachung der Sitzungsbesuche der vereinseigenen Schiedsrichter wegen der Ausfallgebühren
• Notwendig auch die Gewinnung neuer Schiedsrichter
• Neulingskurs startet am 13.09.2019. Anmeldungen können ab sofort bei den Lehrwarten vorgenommen werden. Diese schalten die Neulinge für das Online-Learning frei

Lehrwarte
• Gruppe Würzburg: Marcel Scherer 0151/41916722 • Gruppe Kitzingen-Ochsenfurt: Markus Katzenberger 0159/4018337
• Gruppe Main Spessart: Mehmet Arslan 0157/74058880

Obleute
• Helmut Zischek 09305/1207
• Helmut Wittiger 09331/1601
• Bernd Kuger 0171/1577155


Kreisliga-Qualifikation U17

SSV Kitzingen – JFG Schwanberg
(SG) FV Karlstadt – (SG) SV Sonderhofen
Bayern Kitzingen – Würzburger FV 3
SV Heidingsfeld – JFG Maindreieck Süd
(SG) TSV Rottendorf – SG Randersacker
(SG) FV Thüngersheim – FV Gemünden/Seifriedsburg
(SG) SV Rieneck – (SG) Dettelbach und Ortsteile
Würzburger Kickers 3 – (SG) SV Maidbronn
FG Marktbreit-Martinsheim – (SG) FC Eibelstadt
JFG Grünsfelder Tal – (SG) TSV Unterpleichfeld
TSV Sulzfeld – (SG) TSV Uettingen
(SG) ETSV Würzburg – (SG) FC Zell am Main

Freilos: JFG Spessarttor

Kreisliga-Qualifikation U19

(SG) ASV Rimpar – Würzburger FV 2
Bayern Kitzingen – (SG) TSV Güntersleben
(SG) SV Bütthard – (SG) FV Gemünden/Seifriedsburg
(SG) FV Holzkirchen/Remlingen – FV Steinfeld/Hausen-Rohrbach
(SG) SV Rieneck – JFG Kreis Würzburg Süd-West 2
JFG Grünsfelder Tal – FC Würzburger Kickers 2
JFG Maindreieck Süd – (SG) TSV Rottendorf
(SG) DJK-SV Riedenheim – (SG) SV Gaukönigshofen

Freilose: SV Kürnach, JFG Schwanberg, JFG Würzburg Nord, FG Marktbreit-Martinsheim

Pokalsieger 2018/19

U13-Junioren: FC Würzburger Kickers
U15-Junioren: (SG) TSV 1910 Uettingen
U17-Junioren: JFG Schwanberg (KT), FC Würzburger Kickers (WÜ), (SG) FV Karlstadt (MSP)
U19-Junioren: JFG Kreis Würzburg Süd-West

Meister U13-Junioren

Kreisliga WÜ: JFG Maindreieck-Süd

Kreisklasse WÜ/KT: (SG) SpVgg Giebelstadt (Aufstieg)
Kreisklasse WÜ/MSP: Würzburger FV U13/3 (Aufstieg)

Gruppe KT: (SG) SpVggGülchsheim (Aufstieg)
Gruppe WÜ: (SG) FV 05 Helmstadt (Aufstieg)
Gruppe WÜ/KT: (SG) SpVggGiebelstadt 2 (Aufstieg) Gruppe WÜ/MSP: FC Würzburger Kickers 5 (n.a.) Gruppe MSP: (SG) SG 1920 Burgsinn (Aufstieg)

Meister U15-Junioren

Kreisliga WÜ: JFG Kreis Würzburg Süd-West (Aufsteiger)

Kreisklasse WÜ/KT: (SG) SC Schwarzach (Aufsteiger) Kreisklasse WÜ/MSP: (SG) TSV 1910 Uettingen (Aufsteiger)

Gruppe KT: (SG) TSV Unterpleichfeld (Aufsteiger)
Gruppe MSP: (SG) SG Margetshöchheim (Aufsteiger)

Meister U17-Junioren

Kreisliga WÜ: JFG Würzburg-Nord (Aufsteiger BOL)

Gruppe KT/OCH: FG Marktbreit-Martinsheim
Gruppe WÜ: FC Würzburger Kickers 3
Gruppe MSP: (SG) SV 1920 Rieneck

Meister U19-Junioren

Kreisliga WÜ: (SG) ASV Rimpar (Aufsteiger BOL (SG) FV Karlstadt, da Aufstiegsverzicht)

Gruppe WÜ/KT: SV Kürnach
Gruppe WÜ/MSP: (SG) FV 2010 Holzkirchen Remlingen


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