Kleineisel-Ansage trug Früchte: Ein Kasten Bier als Grundlage für das Klassenziel - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 13.08.2019 um 06:30 Uhr
Kleineisel-Ansage trug Früchte: Ein Kasten Bier als Grundlage für das Klassenziel
Der SC Worzeldorf musste den Klassenerhalt über die Relegationsmühle bewerkstelligen und schaffte dies dank (wohl nicht nur) einer letztlich perfekt aufgehenden Ansage von Trainer Peter Kleineisel. Vor Beginn der neuen Saison gibt es lediglich punktuelle Änderungen im Kader, die sich gerade defensiv in einer neuen Hierarchie abbilden werden. 
Von Fabian Strauch
Marcel Hörath hatte mit je einem Treffer pro Relegationspartie die Vorgaben von Coach Peter Kleineisel vollends erfüllt - und ist nun wieder zurück beim SCW..
fussballn.de / Strauch
Drei Vereine in einer Saison - Mehr Potential beim SCW als Platz 13

Ein nicht alltägliches und freilich unfreiwilliges "Trainerstuhl-Hopping" betrieb Worzeldorfs Trainer Peter Kleineisel in der vergangenen Saison, war er doch zu Saisonbeginn noch für Tuspo Heroldsberg verantwortlich, welche Zusammenarbeit aber ebenso wenig langfristig halten sollte, wie das bereits im November vorzeitig beendete Engagement beim ATV 1873 Frankonia. Seit dem ersten Punktspiel im Jahr 2019 steht der erfahrene Coach nun beim SC Worzeldorf an der Seitenlinie - insgesamt die dritte Station innerhalb einer Saison, was "sicher seine Gründe" (Kleineisel) hatte.

Mit mageren elf Punkten schloss der Sportclub das Jahr 2018 unter Vorgänger Ayhan Can auf dem vorletzten Tabellenplatz ab, dennoch lag man noch in Schlagdistanz zur Konkurrenz im Tabellenkeller. Der Kontakt zwischen Worzeldorf und Kleineisel entstand über einen alten Bekannten: "Sascha Tomic, mein ehemaliger Spieler beim SV Maiach, vermittelte den Kontakt zu Vorstand Ralph Maier und Abteilungsleiter Jürgen Schüßler." Mit jenen Verantwortlichen traf sich der 58-Jährige nach der 2:5-Pokalniederlage beim VfL Nürnberg - welche Kleineisel Mitte März bereits als stiller Beobachter verfolgte - im SCW-Sportheim traf und man sich recht schnell einig war, dass "mehr Potential als Platz 13 im Team steckt."

Peter Kleineisel übernahm den SC Worzeldorf auf dem vorletzten Tabellenplatz und erreichte über die Relegation den Klassenerhalt.
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Entwicklung der jungen Wilden kompensiert fehlenden Knipser - Kleineisel-Ansage mit Kalkül

Nach einer gegenseitigen Kennenlernphase von zwei bis drei Spielen, zwischen denen der Neu-Coach im Training vor allem Orientierung durch Jürgen Schüßler sowie Kapitän Thomas Walz und dem seit drei Jahrzehnten befreundeten Markus Buhr (Trainer 2. Mannschaft) erfuhr, lief die Maschinerie allmählich an. Weil schnell deutlich wurde, dass kein wirklicher Knipser im Kader verfügbar war, mussten die Mittelfeldspieler um Thomas Walz oder dem 19-jährigen Flügelflitzer Marco Rudek in die Bresche springen. Auch der "in der Jugend top ausgebildete" Marcel Hörath, der für die vorderste Front erst im Winter vom TSV Buch zum SCW stieß, durchlief einen Entwicklungssprung und sollte vor allem in der am Saisonende (mit weiteren 17 Zählern aus zwölf Kleineisel-Partien) erreichten Abstiegsrelegation eine enorm wichtige Rolle einnehmen.

Doch für das Abschlusstraining am Tag vor der ersten Relegationsrunde gegen die DJK BFC meldete sich der hoch veranlagte Hörath kurzfristig ab, was seinen Coach aufgrund des bereits feststehenden Wechsels zum TSV Burgfarrnbach noch am selben Abend zu einer deutlichen Ansage bewegte: "Ich habe zu ihm gesagt, er soll zum Spiel einen Kasten Bier für die Jungs mitbringen und uns zum Klassenerhalt schießen." Das ließ sich der 20-Jährige nicht zweimal sagen und steuerte beim souveränen 4:1-Erstrundensieg gegen den Tabellendritten der A-Klasse 8 seinen Treffer zum 2:0 bei. Auch im wenige Tage später folgenden Entscheidungsmatch gegen den TSV Azzurri Südwest lieferte Hörath ab und packte den Klassenerhalt mit dem Tor zum 3:0-Endstand in trockene Tücher. Nach eigener Aussage hatte der erfahrene Trainer "null Gedanken an einen Abstieg" verschwendet, was neben dem Zutrauen in seine Jungs auch an der geringen Anzahl an Verletzungen sowie der jeweiligen Infos über die Relegationsgegner ("Ich habe ein gutes Netzwerk") zu bemessen war.

Youngster Marco Rudek (in grün) steigerte sich im Saisonverlauf stetig und übernahm auch in den wichtigen Relegationsspielen Verantwortung.
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Karriereende von zwei Routiniers sorgt für neue Hierarchie - Hörath bleibt doch

Eben jenes Verletzungspech ereilte Fabian Schüßler im K.O.-Match gegen die DJK BFC, der sich einen Kreuzbandriss zuzog, und damit den aktuell einzigen Langzeitverletzten stellt. Mit Innenverteidiger Philipp Maier und Mittelfeldakteur Tobias Thielemann gaben nach Saisonende zwei verdiente Routiniers ihr Karriereende bekannt, wenngleich beide bei personellen Engpässen ihre Hilfe signalisiert haben. Dennoch ist dem Übungsleiter nicht Bange, steht doch mit Rückkehrer Yannick Frei (nach beendetem Studium in Bayreuth) der neue Abwehrboss bereit und soll sich zusammen mit Nico Achenbach (21 Jahre) und Jonas Reif (19) als neue Defensivformation schnellstmöglich einspielen. Dass dies noch ein wenig Geduld von allen Seiten erfordert, erkannte man beim SCW anhand der Testergebnisse mit insgesamt elf Gegentreffern in vier Partien. Außerdem kehrt mit Fabian Viefhaus (BSC Saas-Bayreuth) ein Worzeldorfer Junge mit Bezirksliga-Erfahrung zurück, während der bereits als fix vermeldete Abgang von Marcel Hörath aus persönlichen Gründen die Rolle rückwärts vom TSV Burgfarrnbach in den Worzeldorf-Dress vollzog. Seine Spielberechtigung soll pünktlich zum Saisonauftakt vorliegen.

Routinier Philipp Maier (rechts) hielt jahrelang seine Knochen für den SC Worzeldorf hin und hängt nach dem erfolgreichen Klassenerhalt wie auch Tobias Thielemann die Schuhe (nicht komplett) an den Nagel.
fussballn.de / Strauch

Coach fordert stabile Saison, muss zum Start aber den Kapitän ersetzen

Unter dem Strich ist Kleineisel "zufrieden mit der Vorbereitung", die ein dreitägiges Trainingslager auf dem vereinseigenen Gelände beinhaltete, und möchte mit Blick auf die kommende Spielzeit eine "stabile und gesicherte Saison" spielen. Wie in der Ferienzeit zu Saisonbeginn üblich, folgen nach und nach die Urlauber: Besonders hart trifft den Kreisklassisten dabei den urlaubsbedingten Ausfall von Kapitän Thomas Walz - er ist der "verlängerte Arm auf dem Feld" - für die ersten beiden Partien in Oberasbach und zuhause gegen Kleineisels einzigen Topfavorit ESV Flügelrad, aus denen der routinierte Trainer trotz noch recht dünnem Kader aus 17 Feldspielern "schon mindestens einen Sieg" ergattern will, um nicht schon früh der Musik hinterherlaufen zu müssen. Eventuell trägt dazu ja wieder die ein oder andere Ansage bei.

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