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Artikel veröffentlicht am 29.10.2019 um 15:00 Uhr
"Uns fehlt die Konstanz": SV Burggrafenhof will Anschluss wahren
Nachdem der SV Burggrafenhof in der Saison 14/15 den Aufstieg ins Kreisoberhaus feierte, konnte in den Folgejahren jeweils recht souverän die Liga gehalten werden. Nun aber steckt der SVB mitten im Abstiegskampf. Spielertrainer Juri Judt beleuchtet die Gründe für die bislang schwierige Saison - und stellt eine Stärke des Vereins heraus, die zum Klassenerhalt beitragen könnte.
Von Michael Watzinger
Juri Judt und der SV Burggrafenhof befinden sich mitten im Abstiegskampf der Kreisliga Nürnberg.
fussballn.de / Schlirf
Es läuft nicht rund in Burggrafenhof

Anders als in den Vorjahren, in denen der SV Burggrafenhof den Klassenerhalt jeweils recht souverän bewerkstelligen konnte, scheint die Lage in dieser Spielzeit ungleich schwieriger. Mit derzeit zwölf Punkten aus den bisherigen 15 absolvierten Partien steht die Truppe von Spielertrainer Juri Judt aktuell auf dem 15. Rang und damit mitten in der Abstiegszone. Der Relegationsrang ist derweil noch in Sichtweite, drei Punkte fehlen dem SVB im Moment auf die Turnerschaft Fürth, fünf Zähler sind es zum rettenden Ufer. "Wir schaffen es in dieser Spielzeit einfach nicht über mehrere Partien unsere Leistung auf den Platz zu bekommen. Dazu kommt dann die eine oder andere auch deutliche Niederlage - und schon ist ein Stück weit das Selbstvertrauen angegriffen. Unser bisheriges Abschneiden hat aber natürlich auch seine Gründe. Wir müssen ruhig bleiben und weiter arbeiten, denn nur so kommen wir da auch wieder gemeinsam raus", betrachtet Judt die aktuelle Situation seiner Mannschaft.

In Bedrängnis: Der SV Burggrafenhof steckt mitten im Abstiegskampf der Kreisliga.
fussballn.de / Schlirf

Häufige Ausfälle schwächen den dünnen Kader 

Einen großen Knackpunkt stellen im bisherigen Saisonverlauf die vielen Ausfälle des ohnehin nicht gerade üppig bestückten Kader des SV Burggrafenhof dar. Kaum eine Partie verging, in der nicht mehrere Veränderungen gegenüber der Vorwoche bewerkstelligt werden mussten. Groß jammern will Spielertrainer Judt zwar nicht, Auswirkungen auf die eigene Leistungsfähigkeit haben diese indes freilich trotzdem: "Das zieht sich bei uns schon ein Stück weit wie ein roter Faden durch die Saison. Wir haben einen kleinen Kader, von daher treffen uns Ausfälle, die aber dazu gehören, umso härter. So rücken immer wieder Spieler aus unserer 2. Mannschaft mit auf und helfen uns aus. Ich muss aber klar sagen, dass das auch in der Vergangenheit schon häufiger der Fall war und ich diesen Jungs auch einfach sehr dankbar bin! Es ist nicht selbstverständlich, dass sie quasi ihren gesamten Sonntag opfern, nach ihrem Spiel bei der 2. Mannschaft auch bei uns auflaufen und wirklich alles geben! Man merkt aber natürlich schon einen Unterschied zwischen der B-Klasse und der Kreisliga, das ist doch völlig klar."

Der Einsatz stimmt beim SV Burggrafenhof.
Jan Botzenhardt

Keine Konstanz

Auffällig ist vor allem, dass in Burggrafenhof die einzige Konstante in dieser Spielzeit die Unkonstanz ist. Auf teils ordentliche Auftritte folgten bislang nicht selten bittere Niederlagen - und auch während der 90 Minuten selbst macht Judt deutliche Schwankungen aus: "Unsere Leistungsschwankungen beziehen sich nicht nur auf die Saison gesehen, sondern auf unsere Spiele selbst. Wir haben zum Beispiel gegen Post eine richtig gute erste Hälfte hingelegt, waren aus meiner Sicht im ersten Abschnitt auf Augenhöhe und haben uns das 0:0 zur Pause absolut verdient. Im zweiten Durchgang fingen wir uns aufgrund teils krasser individueller Fehler zwei Gegentore - und die Köpfe gingen runter. Am Ende steht dann eine deutliche 0:4-Niederlage, das tut dann schon weh." 

Keine Unruhe und tolle Kameradschaft - die Kreisliga als Privileg

Trotz der ungewohnt schwierigen Lage betont Judt die Ruhe im Verein und auch bei sich selbst: "Bei uns gibt es keine Unruhe! Der Verein sieht die Lage sehr realistisch und die Kreisliga als Privileg. Wir wissen, dass wir regelmäßig an unser Limit kommen müssen, um in dieser ausgeglichenen und starken Kreisliga wirklich konkurrenzfähig zu sein. Das hilft natürlich ein Stück weit, weil keine unangebrachten Erwartungen entstehen. Dennoch ist uns schon klar, dass wir allmählich zu mehr Konstanz finden und auch mal eine kleine Serie starten müssen, sonst wird der Abstand auf das rettende Ufer zu groß."

Juri Judt schätzt die Lage, wie auch das Umfeld beim SVB, realistisch ein.
fussballn.de / Strauch

Auch in der Truppe selbst herrscht nach wie vor ein toller Zusammenhalt. Die Mannschaft spielt größtenteils schon jahrelang zusammen und beinhaltete viele Freundschaften. "Wir sind schon ein verschworener Haufen, vielleicht im Durchschnitt inzwischen ein paar Jährchen zu alt. Aber am Charakter der Jungs gibt es nichts auszusetzen!" Einen kleinen Makel findet Judt dann aber doch noch: "Die Trainingsbeteiligung ist im Großen und Ganzen absolut ok - trotzdem hat der eine oder andere vielleicht im letzten halben Jahr ein wenig den Fuß vom Gas genommen. Das müssen wir wieder abstellen. Jeder muss jetzt alles reinhauen!"

Richtungsweisende Wochen vor der Winterpause

Für den SVB stehen nun weitere Wochen der Wahrheit an. Am Freitag geht es zur DJK Falke, die man mit einem Sieg wieder näher an die Abstiegszone ziehen könnte. "Natürlich sind die nächsten Wochen für uns von großer Bedeutung. Gerade der Doppelspieltag am Wochenende ist sehr wichtig; nicht nur das Spiel gegen die DJK Falke, die uns in den letzten Jahren nie so richtig gelegen hat, sondern auch das darauf folgende Spiel gegen den TSV Cadolzburg. Wir müssen alles geben, um dort ordentliche Resultate zu erzielen - und auch in den anschließenden Wochen weiter Gas geben. In der Winterpause kommt dann der eine oder andere Verletzte zurück und wir machen eine saubere Vorbereitung. Jetzt gilt es einfach dranzubleiben und den Abstand auf das rettende Ufer nicht größer werden zu lassen, beziehungsweise im Optimalfall zu verkürzen. Ich selbst bin da optimistisch und alles andere als unruhig", so der Spielertrainer.

Noch enger zusammenrücken: Für den SV Burggrafenhof stehen richtungsweisende Wochen an.
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Es ist keine Frage, dass Juri Judt und sein SV Burggrafenhof die Zeichen der Zeit erkannt haben. Die wichtige Frage wird sein, ob die starke Gemeinschaft diesmal den schwierigen Umständen trotzen kann, um auch in der nächsten Spielzeit das Privileg Kreisliga genießen zu dürfen.

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Die anstehenden Partien



Tabelle Kreisliga Nürnberg

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
15
43:28
32
6
14
39:24
26
8
14
36:28
23
9
14
23:30
20
10
15
23:27
19
11
15
21:41
18
12
15
30:35
17
14
14
20:29
13
15
15
25:47
12
17
15
29:57
6
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Formbarometer Kreisliga Nürnberg

Pl.
Team
Tore
Pkt
1
SpVgg Mögeldorf
15:3
12
4
13:7
9
 
10:10
6
 
5:7
6
 
DJK Falke
5:13
6
10
11:12
5
 
8:9
4
 
4:6
4
14
Tuspo Nürnberg
11:12
3
Punkte aus den letzten 4 Spielen. Rechtes Kästchen = letztes Spiel, 2. Kästchen v.r. = vorletztes Spiel usw. Farben: grün = Sieg, weiß = Unentschieden, rot = Niederlage, grau = kein Spiel.

Torschützen Kreisliga Nürnberg

SpVgg Mögeldorf 2000
(16|1|0)
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