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Artikel veröffentlicht am 31.10.2019 um 15:00 Uhr

ESV Flügelrad II: An die Robustheit der A-Klasse gewöhnen

Ziemlich souverän gelang dem ESV Flügelrad II in der vergangenen Saison der Gewinn der Meisterschaft in der B-Klasse. Eine Liga höher hat das Team von Michael Zielinski noch mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen. Trotz der einen oder anderen heftigen Niederlage stehen die jungen "Räder" aber über dem Strich. Der Lernprozess soll mit dem Klassenerhalt in diesem Jahr fortgesetzt werden.

Von Marco Galuska

Michael Zielinski hat trotz mancher Pleite vor allem lobende Worte für sein junges Team übrig.

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Es ist der Weg der kontinuierlichen Arbeit, den man sich beim ESV Flügelrad auf die Fahnen geschrieben hat. Vor allem die Jugendarbeit der vergangenen Jahre macht sich am Finkenbrunn immer mehr bemerkbar. Die 1. Mannschaft kratzte schon im Vorjahr an der Kreisliga, die 2. Mannschaft schaffte den Aufstieg in die A-Klasse. Der Kern bei Erster wie Zweiter besteht dabei aus "eigenen Leuten". Auch die Trainer sind schon über Jahre dabei. Die Kontinuität wird bei den Eisenbahnern groß geschrieben.

Profi-Vergangenheit in Polen

Michael Zielinski stürmte einst für den 1. FC Nürnberg und in Polens 1. Liga - seit vier Jahren ist er Spielertrainer beim ESV Flügelrad II.

fussballn.de / Strauch

Der Coach des A-Klassen-Teams ist dabei wahrlich kein Unbekannter. 2011 kam Michael Zielinski über einen Arbeitskollegen zum ESV. Der heute 41-Jährige machte sich zuvor in der Region als Stürmer bis zur Bayernliga einen Namen. Aus der Club-Jugend ging es weiter zu den FCN-Amateuren, ehe er in Krakau und Lubin sogar in Polens 1. Liga spielte. Die familiär bedingte Rückkehr nach Mittelfranken machte ihn zum Torjäger beim FC Stein, FV Wendelstein (samt Landesliga-Aufstieg) und TSV Röttenbach. Beim SV Hetzles war Zielinski Spielertrainer, ehe er zunächst für die Räder die Fußballschuhe schnürte und nun seit vier Jahren die Zweite des ESV coacht.

Lob für Engagement der jungen Truppe

"Die Arbeit mit den Jungs macht wirklich Spaß, weil sie engagiert bei der Sache sind. Heutzutage muss man schon seinen Hut ziehen, wenn die Spieler neben der Arbeit den Fußball, wohl gemerkt ohne finanzielle Mittel, so auf sich nehmen. Bei uns läuft das sehr familiär ab", sagt Michael Zielinski, wobei das Familiäre durchaus wörtlich zu verstehen ist, spielen doch seine beiden Söhne Gabriel und Stefan für den ESV.

Andere Gegenwehr spürt der Aufsteiger aus der B-Klasse in der höheren Klasse.

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Das Ziel mit der 2. Mannschaft, vor allem mit der Vielzahl von jungen Spieler, war der Sprung aus der B-Klasse. Dies gelang im vergangenen Spieljahr auf souveräne Art und Weise. Dass in der A-Klasse aber ein anderer Wind weht, wurde recht schnell deutlich. "Die Überlegenheit, die wir in der B-Klasse hatten, ist natürlich weg. Zudem trifft man auf wirklich gestandene Mannschaften und erfahrene Spieler, die eine ganz andere Robustheit mitbringen. Das hat man zuletzt auch gegen Bosna gesehen", nennt der Trainer das Beispiel der 1:9-Derbypleite gegen den Aufstiegsaspiranten von Gegenüber.

Alptraum bei Frankonia

Gegen den FC Bosna waren die Räder im Derby zuletzt auf verlorenem Posten.

Kevin Kirschenbauer

Auch wenn es gegen den ATV Frankonia II Inter sogar eine 4:15-Pleite setzte ("Das war ein Alptraum für Trainer und Spieler!") und man durch jene beiden hohen Niederlagen die meisten Gegentore der Liga aufweist, so ist die ESV-Zweite keineswegs chancenlos in der A-Klasse 7 unterwegs. Jeweils 5:2 konnte gegen Megas Alexandros und Zirndorf II gewonnen werden, zudem gelang erst kürzlich ein 3:1-Auswärtscoup in Altenberg, was die Zielinski-Elf mit vier Punkten Vorsprung am rettenden Ufer hält: "Es ist für unser junges Team ein klarer Lernprozess. Wir spielen ja nicht so schlecht mit, aber teilweise fehlt uns noch die nötige Erfahrung, die letzte Durchschlagskraft", so der Coach, der möglichst viel aus seiner eigenen fußballerischen Laufbahn weitergeben möchte, "auch wenn sich die Zeiten geändert haben."

Wenig Erfahrung aus höheren Ligen

In Sachen Einstellung macht er seinem Team auch keinerlei Vorwürfe. Eher ist es eben die fehlende Erfahrung, die sich immer wieder bemerkbar macht. Sollte Zielinski nicht ausnahmsweise selbst noch auf dem Platz stehen, so sind die Routiniers im Team schnell aufgezählt. Beispielsweise Mustafa Bilir, Kapitän Michael Jacob oder der nach schwerer Verletzung schmerzlich vermisste Dennis Riesch, sie bringen schon Erfahrung aus höheren Klassen mit, für die meisten Kicker, die aus dem Nachwuchs kamen, ist die A-Klasse jedoch eine neue Messlatte bei den Herren. "Für uns zählt der Klassenerhalt in dieser Saison. Natürlich wäre es schön, wenn wir uns in Richtung Mittelfeld schieben könnten, um dann etwa befreiter aufspielen zu können."

Nach dem Aufstieg im Sommer steht nun der Klassenerhalt für den ESV Flügelrad II auf der Agenda. Ein wegweisendes Match wird es zum Abschluss der Hinrunde in Oberasbach geben.

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Nach der heftigen Derby-Pleite wartet am Sonntag gleich das nächste Duell mit einem direkten Nachbarn, wenn der SV Maiach zu Gast sein wird: "Natürlich wollen wir uns da anders präsentieren und aus den Fehlern lernen. Entscheidend wird aber vor allem sein, dass wir den Abstand nicht hinten halten", verweist Zielinski auch auf das die Vorrunde dann abschließende Match in Oberasbach, mit dem sich der Aufsteiger dann schon ein gutes Polster aufbauen könnte. Es wäre eine gute Grundlage für die weitere Arbeit und den weiteren Lernprozess