Zehn Jahre von 1963 bis 1973 schnürte Norbert Eder die
Fußballschuhe für den VfR Bibergau, ehe er den Sprung zum 1. FC Nürnberg wagte.
Dort wurde der damals 18-Jährige prompt deutscher A-Jugendmeister. Sein Debüt im
Profiteam der damals zweitklassigen Nürnberger feierte Eder am 28. August 1974.
Diesem folgten weitere 300 Partien für die Mittelfranken, in denen der Abwehrspieler
27 Treffer erzielte. Mit dem Club schaffte er zweimal den Sprung in die erste
Liga, nämlich 1979 und 1981. In der Saison 1979/80 führte er die Rot-Schwarzen sogar
als Spielführer aufs Feld.
Wechsel nach München und Vize-Weltmeister
Nach über zehn Jahren beim 1. FC Nürnberg folgte Eder dem
Ruf des FC Bayern München, mit dem er in vier Spielzeiten als Stammspieler eben
soviele Titel gewann. Dreimal (1985, 1986, 1987) wurde er an der Seite von
Topstars wie Lothar Matthäus oder Uli Hoeness deutscher Meister und einmal
reckte er den DFB-Pokal in die Höhe (1986). Auch international kam Eder 28-mal
zum Einsatz. Sein wichtigster Treffer gelang ihm dabei im Viertelfinal-Hinspiel
des Europapokals der Landesmeister gegen Real Madrid 1988, als er das 2:0
erzielte. Auch dem Mannschaftsrat gehörte der Defensivspieler 1985 und 1986 an.
In dieser Zeit wurde Eder auch erstmals in die
A-Nationalmannschaft berufen. Nach 15 Partien für die deutsche
Amateurnationalmannschaft und einem B-Länderspiel gehörte Eder unter Franz
Beckenbauer 1986 zum Stamm der Elf, die 1986 in Mexiko nach der Final-Niederlage gegen Argentinien mit Diego Maradona Vize-Weltmeister wurde.
Der Bibergauer bestritt alle sieben Partien von Beginn an. Insgesamt kam Eder auf
neun Länderspiele.
Nach zwei Jahren beim FC Zürich beendete der damals
34-Jährige seine aktive Karriere und trainierte hernach den SB DJK Rosenheim
(1992-94, 95/96), den FC Garmisch-Partenkirchen (1996/97), den TSV 1860
Rosenheim (2006-08) und den TuS Holzkirchen (2008-11). Seit 1993 hatte er
zusammen mit seiner Frau einen Blumenladen in der Nähe Rosenheims. Dort starb Eder
nach langer, schwerer Krankheit am vergangenen Samstag. Er hinterlässt eine Frau
und zwei Söhne.
Mit Arbeit und Disziplin zum Profi
„Er war sicherlich der bekannteste Bibergauer. Im Sportheim
hängt ein Bild von ihm. Aber ich kannte ihn nur aus Erzählungen, aber die Leute
kennen ihn. Mein Onkel spielte noch mit ihm zusammen“, so Bibergaus aktueller
Sportleiter Michael Gehring. Er soll ein begnadeter Fußballer gewesen sein.
Sein älterer Bruder Edwin, der in Schernau lebte, sei zwar der bessere gewesen.
Doch Norbert schaffte mit harter Arbeit und Disziplin den Sprung zum Profi.
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