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Artikel veröffentlicht am 12.11.2019 um 10:00 Uhr
"Müssen vorerst nach unten schauen": Post-Coach Birol Pirdal will Negativlauf beenden
Nach einem tollen Start hielt sich der Post SV lange Zeit in der Spitzengruppe der Kreisliga Nürnberg. In den letzten Wochen aber lief es für die Mannschaft von Birol Pirdal nicht mehr rund, seit fünf Spielen wartet man nun auf einen Sieg. Die Aufstiegsränge gerieten somit mehr und mehr außer Reichweite, weshalb der Coach den Blick vorerst nach unten richtet. In den nächsten Spielen soll nun die Wende gelingen.
Von Michael Watzinger
Birol Pirdal will mit seinem Post SV noch vor der Winterpause den Umschwung einleiten.
fussballn.de / Strauch
Dem tollen Start folgte die Ernüchterung

Bis vor fünf Wochen war die Welt beim Post SV noch in bester Ordnung. Nach hervorragendem Saisonstart biss sich die junge Truppe von Trainer Birol Pirdal in der Spitzengruppe der Kreisliga Nürnberg fest und befand sich noch Mitte Oktober auf dem dritten Rang in Lauerstellung. Dann aber riss beim Team vom Ebensee der Faden, es folgten fünf Partien in Folge ohne Sieg. So rutschte man in das Mittelfeld der Tabelle ab, der Rückstand auf den Relegationsrang wuchs somit auf aktuell zehn Zähler an - den gleichen Abstand hat die Pirdal-Elf nun auf die Abstiegszone. Grund genug für den erfahrenen Coach den Blick vorerst auch nach unten zu richten: "Aus meiner Sicht bringt es aktuell nichts, Luftschlösser zu bauen und Träumen nachzujagen! Wir müssen sehen, wieder in die Spur zu finden, sonst besteht die Gefahr am Ende noch näher an die Abstiegszone zu geraten - das wollen wir natürlich verhindern!"

Nach einem hervorragenden Start in die Saison hatte der Post SV (in blau), wie hier zuletzt gegen den SV Poppenreuth, zunehmend das Nachsehen. So wartet die Mannschaft von Birol Pirdal seit nunmehr fünf Spielen auf einen Sieg.
Jasmin Stark

Die Gründe sind vielschichtig

Für den Trainer liegen die Gründe für die Schwächephase auf der Hand. Neben den normalen Formschwankungen bei jungen Mannschaften führt er auch das Heranführen von Leistungsträgern nach verletzungsbedingten Ausfällen an: "Zum einen sind wir ein junges Team, bei dem es normal ist, auch mal schwächere Phasen zu erleben. Außerdem hatten wir in den letzten Wochen auch immer wieder Verletzte zu verkraften, die zwar nach und nach zurückkamen, aber eben nicht sofort wieder bei 100 Prozent sind, sondern eine gewisse Zeit benötigen, um wirklich wieder an ihr Limit zu kommen. Andere Mannschaften wie Mögeldorf oder auch Vatanspor sind vom Kader her mit Sicherheit breiter und ausgeglichener besetzt, bei uns fällt das Wegbrechen von Leistungsträgern deutlich stärker ins Gewicht. Damit müssen wir umgehen - und ich bin mir sicher, dass wir das in Zukunft auch wieder besser hinbekommen werden."  

Oguz Pirdal will die Saison verlängern

Für den Post SV wird sich nun in den verbleibenden drei Spielen vor der Winterpause entscheiden, wohin die Reise gehen wird. Mit drei möglichen Siegen gegen Tuspo Nürnberg, den FC Stein und zuletzt den SV Burggrafenhof sähe die Lage schon wieder deutlich freundlicher aus, der Blick könnte wieder nach oben wandern. Andererseits droht dem Team vom Ebensee bei einer Fortsetzung des Negativlaufs vielleicht sogar Ungemach. Ehemaliger Führungsspieler und nach Verletzung zum Co-Trainer umfunktionierten Oguz Pirdal ordnet die Lage deshalb wie folgt ein: "In erster Linie müssen wir den Spaß wiederfinden. Wir brauchen jetzt nicht träumen und große Ziele ausgeben, aber aus meiner Sicht ist die Saison auch noch nicht gelaufen. Realistisch betrachtet können wir mit drei erfolgreichen Spielen vor der Pause unsere Ausgangslage noch deutlich verbessern. Sollte das aber nicht gelingen, besteht zumindest die Gefahr, dass wir relativ bald um die Goldene Ananas spielen werden. Für uns gilt es also in gewisser Weise die Saison so lange es geht zu verlängern. Wir müssen jetzt noch einmal die Kräfte bündeln und alles reinlegen, was wir haben." 

Routinier Stefan Kühnlein (am Ball) und seine Teamkollegen wollen am Sonntag gegen Tuspo Nürnberg in die Erfolgsspur zurück kehren. In den drei verbleibenden Partien vor der Winterpause gilt es für die Pirdal-Elf reichlich zu punkten.
fussballn.de / Strauch

Mannschaftsgeist trotzdem intakt

Ein wichtiger Faktor für eine mögliche Kehrtwende ist beim jungen Team des Post SV auf jeden Fall gegeben: Neben der unbestritten vorhandenen Qualität ist auch der Teamgeist trotz der schwierigen Wochen intakt geblieben. Mit einem Erfolgserlebnis könnte so also doch noch die Wende zum Guten gelingen. "Natürlich merkt man schon, dass die letzten Wochen nicht spurlos an uns vorbeigegangen sind. Wir haben aber keine schlechte Stimmung, sondern sind einfach ehrgeizig und somit ein wenig von den letzten Resultaten enttäuscht. Trotzdem haben wir viele gute Charaktere in der Truppe und der Gemeinschaftssinn ist ungebrochen. Wir müssen nun einfach den Bock umstoßen, dann können wir mit einer guten Vorbereitung noch einmal angreifen", hofft Mittelfeldmann Oguz Pirdal.

Man darf gespannt sein, ob der Mannschaft von Birol Pirdal bereits am Sonntag bei Schlusslicht Tuspo Nürnberg der erste Schritt in Richtung Umschwung gelingen wird. Eine Saison ist bekanntlich lang und gerade in Schwächephasen können wichtige Schlüsse für Verbesserungen gezogen werden. Und wer weiß, vielleicht mischt man am Ebensee ja doch noch einmal vorne mit - auf die Goldene Ananas hat die junge Truppe schließlich keine allzu große Lust.

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Die anstehenden Partien



Tabelle Kreisliga Nürnberg

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Team
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18
50:30
38
5
16
45:27
29
6
17
43:35
29
9
17
30:31
25
10
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37:41
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24:35
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29:30
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24:48
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15
17
30:53
13
17
18
31:74
6
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Tabellenverlauf Post SV Nürnb.


Formbarometer Kreisliga Nürnberg

Pl.
Team
Tore
Pkt
1
SpVgg Mögeldorf
18:2
12
 
13:3
12
3
15:7
9
 
10:7
9
 
8:8
7
 
7:10
6
10
11:11
4
 
DJK Falke
6:15
4
 
3:9
1
17
Tuspo Nürnberg
3:19
0
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