Jugendpokalspiel nicht angepfiffen: "Der Platz hat ausgschaut wie a Sau" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 14.11.2019 um 12:00 Uhr
Jugendpokalspiel nicht angepfiffen: "Der Platz hat ausgschaut wie a Sau"
Außer Spesen nichts gewesen. Eigentlich stand am Mittwochabend das U19-Pokalspiel zwischen dem FSV Bayreuth und der SpVgg Bayern Hof auf dem Programm.  Aber der Schiedsrichter pfiff die Partie erst gar nicht an und die Saalestädter mussten letztlich unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Von Hans-Jürgen Wunder
Beide Mannschaften brachten beste Empfehlungen für einen spannenden Pokalabend mit. Die Gastgeber schafften nach Fehlstart in der Bezirksoberliga zuletzt drei Siege am Stück, davon zweimal mit 5:0. Und der ehemalige U19-Bayernligist konnte mit Siegen gegen Großbardorf und in Lauf in der Tabelle bis auf den 6. Platz in der Landesliga klettern und vorläufig ein weiteres Jahr Abstiegskampf vermeiden. "Der Bayreuther Trainer wollte anscheinend unbedingt spielen", hatte Gästecoach Andreas Scherbaum im Vorfeld ausgemacht. Das war für die Gäste an einem Wochentag mit einem gewissen Aufwand verbunden, denn mehrere Kicker, die bereits arbeiten, mussten sich früher freinehmen. Im Bayreuther Sportpark kam es dann zu einer bösen Überraschung. "Der Platz hat ausgschaut wie a Sau", schildert Scherbaum die Verhältnisse auf dem FSV-Nebenplatz, der im Gegensatz zum Hauptspielfeld mit Flutlicht ausgestattet ist. Aber das war wohl nicht der Hauptgrund, warum sich der Referee weigerte, die Pokalbegegnung anzupfeifen. Ein Flutlichtmast war defekt, so dass ein Teil des Platzes im Dunklen lag. Kurzfristig wurde deshalb damit geliebäugelt, auf den benachbarten, städtischen Kunstrasenplatz auszuweichen. "Aber das war dem FSV wohl zu teuer", so der frühere Hofer Bayernligaspieler. Also zog man unverrichteter Dinge wieder ab. Wie es jetzt weitergeht, ist völlig offen. "Die Spesen ersetzt uns sicher niemand", ärgert sich der Trainer.

Das Hofer Team um Keeper und Kapitän Nico Preißler verschaffte sich in der Landesliga zuletzt etwas Luft.
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Fuß gefasst

Die Hofer haben sich nach dem Abstieg in der U19-Landesliga lange schwer getan. Zwar konnte man zum Saisondebüt gleich einen klaren 3:0-Erfolg über die SpVgg Weiden feiern. Und drei Siege in vier Spielen konnten sich durchaus sehen lassen. Danach fielen die Scherbaum-Schützlinge aber in ein richtiges Loch und gingen viermal in Folge leer aus. "Wir haben mit 17 Mann einen relativ kleinen Kader und mehrere Jungs sind bei den Herren mit dabei, so dass sie die Doppelbelastung wegstecken müssen." Zudem mussten in der durchwachsenen Vorbereitung mehrere Testspiele abgesagt werden. "Mehrere türkische Spieler sind eben gleich drei oder vier Wochen in den Urlaub." Trotz der Durststrecke Mitte der Vorrunde wurde dem Trainer aber nie bange. "Auch bei den Niederlagen waren wir nie schlechter als der Gegner. Und ich wusste ja, dass wir unsere Punkte holen werden, wenn wir halbwegs komplett sind." So wie zuletzt in Lauf, als man zwar früh in Rückstand geriet, letztlich aber Yannick Frey mit seinem Führungstreffer die Wende einleitete. "Das ist eines unserer großen Probleme, dass wir zwar schnell ein oder zwei Torchancen haben, aber der Gegner meist den ersten Treffer markiert. Häufig machen wir hier die entscheidenden Fehler, sind dann noch im Tiefschlaf."

Leitete mit seinem Treffer die Wende in Lauf ein: Der Hofer Spielmacher Yannick Frey (re.).
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Kader zusammenhalten

Bereits in den vergangenen Jahren hatte man beim ältesten Bayern-Nachwuchsteam immmer das Problem, die Jungkicker in der Winterpause zu halten. "Gerade die Spieler, die nicht die gewünschten Einsatzzeiten hatten und etwas unzufrieden sind, waren für Lockangebote anfällig. Die werden mitunter regelrecht gejagt", meint der Coach. Freilich kritisiert er hier die Passivität des Verbandes. "Da müsste es meiner Meinung nach eine Regelung geben, die verbietet, dass Junioren in der Winterpause vorzeitig zu den Herren eines anderen Vereines wechseln dürfen." Denn mit einem, zwei oder drei Spielern weniger könnte es beim kleinen Kader gefährlich werden, das gesteckte Klassenziel zu erreichen. Bisher hatte man das Glück, dass nur Alpa Bafra immer wieder mit Muskelverletzung ausgefallen ist. Hier hofft man, dass er zumindest beim Jahresendspurt mit dabei sein kann. Vorläufig stehen immerhin noch vier Partien im Kalenderjahr 2019 an. Bis zum 8. Dezember soll lauf Spielplan gekickt werden, auch wenn das nicht sonderlich realistisch ist. "Trotzdem müssen wir bis zu diesem Zeitpunkt natürlich trainieren", wirft Scherbaum ein. Danach will man den Winter vorwiegend mit Einheiten auf dem Kunstrasen und der einen oder anderen Laufeinheit überbrücken. Insgesamt ist Andreas Scherbaum mit dem Saisonverlauf nicht unzufrieden. "Es ist natürlich ein großer Zeitaufwand und man ist ganz schön unterwegs. Aber es ist eine gute Zusammenarbeit, besonders mit meinem Trainerkollegen Sacha Prell." 

Kümmert sich mit um den Hofer Nachwuchs: Der frühere Selbitzer Keeper Sascha Prell (li.).
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Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
9
30:11
21
3
10
25:13
21
5
10
31:20
19
6
10
19:19
15
7
9
15:15
11
8
9
23:24
10
9
8
16:20
10
10
10
21:37
10
11
10
10:28
10
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit, Tore werden bei direktem Vergleich nicht berücksichtigt (wenn punktgleich: Entscheidungsspiel).

Steckbrief A. Scherbaum

Andreas Scherbaum
Spitzname
Schere
Alter
47
Geburtsort
Hof
Wohnort
Jägersruh
Familie
verheiratet, 2 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
186 cm
Beruf
Kraftfahrer
Hobbies
Sport
Erfolge
diverse Aufstiege mit dem 1. FC Trogen

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