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Artikel veröffentlicht am 14.11.2009 um 08:00 Uhr
Rossach auf dem Weg nach unten: "Wir schwächen uns oft selbst"
Durch nur einen einzigen Dreier in den letzten acht Partien ist der TSV Rossach mittlerweile im Abstiegskampf angekommen. Noch steht man aufgrund des guten Saisonstarts über dem Strich, allerdings steht am Wochenende das 6-Punkte-Duell gegen Tambach an. Uwe Weiß, der in seinem zweiten Jahr die Rossacher trainiert, macht vor allen Dingen die eigenen Fehler sowie Verletzungen für die Misere verantwortlich.
Von Philipp Reinwand
In der letzten Saison hatte man den TSV Gemünda noch kurz vor der Zielgeraden überholt und konnte somit den Aufstieg als zweiter Platz hinter dem TSV Cortendorf realisieren. Dass die erste Kreisklassensaison nach zwei Jahren Abstinenz für die vielen jungen Spieler nicht einfach werden würde, war Uwe Weiß von Beginn an klar. „In den letzten Jahren waren die Aufsteiger aus der A-Klasse in die Kreisklasse oft sang- und klanglos direkt wieder abgestiegen.“ Weiß und sein Team waren also gewarnt und setzten sich als Aufsteiger das Ziel des Klassenerhalts. Demnach ist er zumindest fast zufrieden, da sich die Mannschaft momentan auf dem rettenden zwölften Platz befindet. Aber eben nur fast. „Hätten wir nach der Vorrunde 20 Punkte auf dem Konto gehabt, dann wäre ich komplett zufrieden.“ Es waren aber eben nur 17, wodurch nun in der Rückrunde ein Sieg mehr eingefahren werden muss, um die fehlenden drei Punkte nachzuholen. Das ein oder andere Spiel, das man hergab, hat man sich laut Trainer Weiß selbst zuzuschreiben. „In unsere momentane Situation haben wir uns selbst reinkatapultiert“, weist er auf die aktuell mangelnde Trainingsbeteiligung und sieben Platzverweise in 16 Spielen hin, „wir schwächen uns oft selbst“. Dies beschert seit dem vergangenen Wochenende auch den letzten Platz für den TSV Rossach in der Fairnesstabelle.

Der 37-jährige Uwe Fippl (re.) würde der Mannschaft mit seiner Erfahrung momentan gut tun, im letzten Jahr war er noch ab und zu dabei.
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Die Erfahrung fehlt

Nicht nur einen neuen Rekord was die Fairness betrifft hat der TSV Rossach am letzten Wochenende aufgestellt. Beim 6:0 in Heldritt setzte es die bisher höchste Saisonniederlage für Rossach. „Wenn du so spielst, kannst du gegen einen Gegner wie Heldritt nicht bestehen. Das war eine desolate Leistung, da waren nicht einmal die Grundlagen wie Lauf- und Kampfbereitschaft vorhanden“, ist Weiß über den letztwöchigen Auftritt seiner Elf noch jetzt verärgert. Binnen weniger Minuten hat man sich durch einfache Fehler selbst auf die Verliererstraße gebracht. Was dann folgte ist ein Sinnbild für die derzeitige Situation beim TSV. „Es ist absolut nicht akzeptabel, wie wir dann untereinander agiert haben“, mahnt der Trainer sein Team, „da merkt man einfach, dass einigen einfach noch die Erfahrung fehlt“, weist er auf den erneuten Platzverweis für einen seiner Spieler hin. Der eine oder andere Fußballer „mittleren Alters“ würde der Rossacher Mannschaft gut zu Gesicht stehen, um das Spiel ruhiger und weniger hektisch zu machen. Aber auch ohne die fehlende Erfahrung konnten die Rossacher diese Saison schon ein Ausrufezeichen mit dem 4:1-Sieg gegen TV Ebern II setzen. „Wenn es bei uns läuft, dann spielen die Jungs teilweise echt einen sehr guten Fußball, aber den Hebel umzulegen fällt eben oftmals schwer.“ Allerdings ist es nicht nur Eigenverschulden, was den TSV Rossach in seine jetzige Lage gebracht hat. Mit Bänderrissen oder Knochenbrüchen bei drei Spielern kam auch noch jede Menge Verletzungspech dazu.

Mittelfristig in der Kreisklasse etablieren

Sebastian Daniel trug mit 31 Toren maßgeblich zum Aufstieg bei.
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Was dem TSV Rossach zudem fehlt, ist ein echter Knippser. Uwe Weiß führt mit zehn Toren, wovon allerdings erstaunliche sechs Treffer durch Elfmeter erzielt wurden, die vereinsinterne Torschützenliste an. Darauf folgt Sebastian Daniel mit vier Treffern, der im letzten Jahr noch 31 Treffer erzielen konnte. Dass man im Moment keinen echten Goalgetter im Team hat, findet Uwe Weiß allerdings nicht schlimm. „Es ist mir lieber, wenn die Tore auf mehreren Schultern verteilt sind, da ist man schwerer auszurechnen. Ich bin nicht begeistert von einem Torjäger. Wenn der dann mal aus dem Spiel genommen wird, verliert man plötzlich 50% an Schlagkraft. Die Breite der Torschützen war schon im letzten Jahr unsere Stärke.“ Nach dem Rossacher Trainer ist das letzte Jahr allerdings überhaupt nicht mit der jetzigen Saison zu vergleichen, da die gegnerischen Mannschaften ein ganz anderes Niveau haben. Mittelfristig ist es trotzdem das Ziel, die junge Truppe in der Kreisklasse zu etablieren. Die Voraussetzungen dafür scheinen nicht so schlecht, da sich vor der Saison erneut vier bis fünf junge Spieler angeschlossen haben und die Mannschaft zusammengeblieben ist. „Dadurch hat man natürlich mehr Auswahl und kann mehr taktieren, wobei uns die schweren Verletzungen in den letzten Wochen schon zurückgeworfen haben."
Im letzten Spiel des Jahres 2009 trifft der TSV auf den Mitkonkurrenten aus Tambach. „Die Vorgabe sind auf jeden Fall drei Punkte, wir müssen gewinnen, Heldritt vergessen und es diesmal besser machen“, fordert Weiß kurz und bündig. Der Gegner ist allerdings nicht zu unterschätzen, da die Tambacher gerade in den letzten Wochen durch Siege gegen gute Gegner an Boden gewinnen konnten. Mit dem nötigen Quäntchen Glück, das in den letzten Wochen gefehlt hat, könnte aber ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten drin sein.

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