Pellegrino Matarazzo war über Jahre im Nachwuchs des 1. FC Nürnberg tätig, nun taucht er erstmals in vorderster Reihe im Profibereich auf.
Uwe Kellner
Irgendwie stach dieser Mann schon immer ein wenig aus der Masse heraus. Dies hatte er einerseits seiner Körpergröße von knapp zwei Metern zu verdanken, sicherlich auch seinem Namen, der für einen gebürtigen Amerikaner ungewöhnlich klingt, aber als Sohn italienischer Einwanderer leicht zu erklären ist. Zur Jahrtausendwende war Matarazzo über den großen Teich nach Deutschland gekommen. Der studierte Mathematiker kickte an der Schwelle zum Profibereich in Ober- und Regionalliga.
2006 landete der Defensivmann bei der 2. Mannschaft des 1. FC Nürnberg. Auch hier stach Matarazzo heraus, war er doch fast ein Jahrzehnt älter als seine Mitspieler. Der Hüne wurde mit seiner Erfahrung als Stütze im Spiel der Club-U21 betrachtet. Am Valznerweiher fand sich auch nach der aktiven Karriere auf dem Platz eine Bestimmung im Trainerstab. Er wurde Co-Trainer des Regionalliga-Teams unter René Müller und Michael Wiesinger. In Hauptverantwortung trainierte Matarazzo anschließend zunächst die U17-Junioren und schließlich die U19-Junioren beim Club.
2017 erfolgte der Tapetenwechsel. Es ging zur TSG Hoffenheim, wo er für die U17 verantwortlich zeichnete. Die Verbindung nach Hoffenheim war eine spezielle. Schließlich machte Matarazzo gemeinsam mit Julian Nagelsmann seinen Fußballlehrer. Der Shooting-Star der Bundesliga-Trainer holte ihn dann auch nach einem halben Jahr bereits als Co-Trainer in sein Team. Dies blieb der Mann mit amerikanischer und italienischer Staatsbürgerschaft bis zuletzt unter Alfred Schreuder.
Nun baut der VfB Stuttgart ein wenig auf den Nagelsmann-Effekt, wie der Vorstandsvorsitzender Thomas Hitzlsperger bei der heutigen Verpflichtung erklärt:
„Wir sind bei der Suche nach unserem neuen Cheftrainer mit großer Sorgfalt vorgegangen und haben in den vergangenen Tagen zahlreiche intensive Gespräche geführt. Am Ende stand ein klares Votum für Pellegrino Matarazzo, den wir herzlich beim VfB Stuttgart begrüßen. Wir wollen kurzfristig erfolgreich sein, unser fußballerisches Profil weiter schärfen und sicherstellen, dass die Tür zur Profimannschaft für unsere Jugendspieler auch in Zukunft offensteht. Für all diese Herausforderungen sehen wir uns mit Pellegrino Matarazzo als Cheftrainer sehr gut aufgestellt.“
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