Karlsberg Urpils oder a U
Trotz der langjährigen Partnerschaft, die wir mit dem saarländischen Bier hatten, entscheide ich mich eindeutig für das Bamberger Bier, das mir sehr positiv in Erinnerung geblieben ist. Zu keiner Zeit meines Lebens habe ich so viel Bier getrunken wie in Bamberg (lacht).
Profifußball oder Bolzplatz
Beruflich natürlich der Profifußball, privat würde ich eher den Bolzplatz vorziehen. Inzwischen achte ich im Stadion auch mehr auf die Arbeitsathmosphäre. Schickimicki und VIP waren als Fan nie mein Ding. Ich stand lieber in der Kurve.
Japanischer Garten oder Bierkeller
Ich war tatsächlich einmal hier in Kaiserslautern im Japanischen Garten, aber viel öfter auf Bierkellern in Bamberg. Unvergesslich bleiben für mich Bockbieranstiche auf dem Greifenklau Keller, weil es für mich anfangs unbegreiflich war, wie tausende Menschen im Winter bei Schneefall sich im Freien derart drängen konnten, um Bier zu trinken.
2020 oder 1998
Das ist schwierig zu vergleichen. 1998 wurden wir als Aufsteiger Deutscher Meister, ich habe die Ultra-Gruppe selbst gegründet ? heute spielen wir in der 3. Liga. An die Erfolge denke ich daher gerne zurück, aber im Geschäft hat sich Vieles zum Positiven verändert. Primitive homophobe, sexistische oder rassistische Äußerungen waren früher in der Kurve üblich. Das gibt es heute in dem Ausmaß zum Glück nicht mehr.
Funktionär oder Fan
Fan trotz Funktionär. Wenn du kein FCK-Fan bist, kannst du hier nicht arbeiten. Die meisten, die heute hier im Verein tätig sind, hatten früher eine Dauerkarte in der Westkurve.
Die drei schönsten Stadien sind...
Das Fritz Walter
Stadion ist außer Konkurrenz. Es ist das schönste Stadion der Welt.
Seit 100 Jahren spielt der FCK auf dem Betzenberg. Hier haben sich
unzählige Triumphe und Tragödien abgespielt. Selbst, wenn wir
früher 0:2 zurücklagen, waren wir entspannt, weil das Stadion mit
seiner ganzen Wucht Spiele drehen konnte.
1. San Siro in
Mailand. Ich habe dort das Derby zwischen Inter und AC gesehen. Es
ist ein besonderes Bauwerk und wird zu Recht als Kathedrale des
Fußballs bezeichnet.
2. White Hart Lane
in Tottenham. Alle englischen Stadien haben ihren Reiz, aber im alten
Stadion von Tottenham habe ich auswärts mit dem FCK die beste
Stimmung ever erlebt.
3. Bernabeu in
Madrid – allein wegen seiner Größe und der Geschichte, die in
diesem Stadion und dem Verein steckt.
In Franken habe ich
damals alles abgegrast: Die Stadien in Bayreuth, Hof, Schweinfurt
oder Würzburg und hätte mir damals nie gedacht, dass wir mit dem
FCK einmal selbst bei den Kickers spielen würden. Mein absolutes
Lieblingsstadion war in Weismain mit diesen überragenden
Sandsteintribünen.
Als ich frisch
gebackener Assistent des Fan-Beauftragten wurde, sollte ich Horst
Eckel, einen der 1954er-Weltmeister des FCK zu einer Autogrammstunde
fahren. Mit ihm zusammen zu sitzen war für mich etwas ganz
Besonderes. Als mein Vater davon erfuhr ließ er extra seinen BMW
durch die Waschstraße fahren, damit ich Horst Eckel nicht mit meinem
dreckigen VW Golf durch die Pfalz fahren musste.
Am 6. November 1991
führt der FCK auf dem heimischen Betzenberg in der Nachspielzeit mit
3:0 gegen den ruhmreichen FC Barcelona und stand nach dem 0:2 im
Hinspiel in Camp Nou als erster deutscher Verein unmittelbar vor dem
Einzug in die Gruppenphase der Champions-League – bis Jose Maria
Bakero zum 1:3 traf, die Katalanen weiterkamen und ein halbes Jahr
später die Königsklasse gewannen. „2017 kam Bakero in
Begleitung eines spanischen TV-Teams auf den Betzenberg. Ich habe ihm
gesagt: „You destroyed my life when I was a child“. Er hat sich
entschuldigt. Wir konnten über zwanzig Jahre danach natürlich
darüber schmunzeln – und ich konnte endlich meinen Frieden mit
diesem Spiel machen.