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Artikel veröffentlicht am 03.03.2020 um 06:00 Uhr
Der ein oder andere Punkt fehlt: Frensdorf in starker Liga mit Luft nach oben
Die Frauen des SV Frensdorf spielen ihr verflixtes zweites Jahr in der Bayernliga. Bei vier Siegen, vier Unentschieden und vier Niederlagen könnte die Bilanz der Hinrunde kaum ausgeglichener sein. Platz 5 ist jedoch ein wenig trügerisch, weshalb auch Trainer Heinz Ullrich noch Verbesserungspotenzial im eigenen Spiel sieht, um die gesteckten Ziele zu erreichen.
Von Bernd Riemke
Sechs Jahre war Trainer Heinz Ullrich von der Bildfläche verschwunden. Zumindest in verantwortlicher Position. „Ich war nicht völlig weg, sondern immer irgendwie unterwegs“, betont der 61-Jährige, der seit seinem offiziellen Ausscheiden bei der SpVgg Hausen im Sommer 2013 viele Spiele gesehen und so aus der zweiten Reihe immer Kontakt zum Frauenfußball gehalten hat. Über seine ehemaligen Wegbegleiterinnen Marsia Gath, Kristina Geyer oder Kathrin Litz auch zum SV Frensdorf, wo er seit Saisonbeginn an der Seitenlinie steht. Im so viel zitierten verflixten zweiten Jahr nach dem Aufstieg hat Ullrich kein leichtes Amt angetreten, sieht sich mit seiner Truppe jedoch auf einem vielversprechenden Weg, sich in einer ebenso starken wie ausgeglichenen Liga am Ende im gesicherten Mittelfeld etablieren zu können.

Herr Ullrich, Platz 5 nach der Vorrunde klingt auf den ersten Blick beruhigend. Letztlich trennen selbst den Viertplatzierten vom ersten Abstiegsplatz gerade einmal vier Zähler…
Heinz Ullrich: Das stimmt. Der Tabellenplatz sagt nicht wirklich etwas aus. Wir hätten auch den ein oder anderen Punkt mehr haben können. Das Problem sind unsere Unentschieden. Insbesondere zu Hause gegen Greuther Fürth oder in Weinberg wäre mehr drin gewesen. Wir haben auf jeden Fall noch Luft nach oben und wollen versuchen es in der Rückrunde besser zu machen.

Heinz Ullrich hat mit seiner Truppe in der Rückrunde noch viel vor.
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Worauf richten Sie Ihr Augenmerk, wenn Sie davon sprechen „es besser zu machen“?
Heinz Ullrich: Wir wollen grundsätzlich ein wenig anders Fußball spielen als vorher. Ich bevorzuge ein offensiv ausgerichtetes Spiel. Mir ist ein 4:3 lieber als ein 1:0. Die Umsetzung dieser Vorstellung braucht natürlich auch Zeit. So etwas ist nach einer Halbserie nicht abgeschlossen.

Gibt es da konkrete Hebel, an denen Sie ansetzen?
Heinz Ullrich: Die Idee ist, über das Mittelfeld mehr Kurzpassspiel zu kreieren. Wir sind im Zentrum sehr gut aufgestellt und das sollte man dann auch nutzen und versuchen, über Kombinationen nach vorne zu kommen. Das ist eine Idee, die sich nicht immer verwirklichen lässt, so dass natürlich auch lange Bälle vorkommen, aber wir bleiben dran.

Auf einer Skala von null bis zehn. Wie nahe sind Sie an Ihrer Idealvorstellung und was fehlt noch im Detail?
Heinz Ullrich: Bei einer fünf, maximal sechs. Es ist noch eine gewisse Unsicherheit spürbar. Da fehlt mitunter das nötige Selbstvertrauen, knifflige Situationen auch spielerisch lösen zu können.

Apropos „Unsicherheit“. Haben Sie diese selbst nach so langer Abstinenz auf dem Trainerstuhl auch gespürt?
Heinz Ullrich: Nicht wirklich. Der Grund, warum ich in der Bayernliga nicht mehr trainieren wollte war der enorme zeitliche Aufwand mit den langen Auswärtsfahrten. Es gab dann auch immer wieder Überlegungen im Herren-Bereich etwas zu machen, doch ich habe mich dagegen entschieden. Frensdorf ist ein gut geführter Verein, deshalb habe ich mich entschieden, hier einzuchecken und das war eine gute Entscheidung.

Neuzugang Johanna Kuhn war für die Damen des SVF ein echter Glücksgriff.
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Wie beurteilen Sie denn insgesamt das Niveau der Liga?
Heinz Ullrich: Bedingt durch die drei Absteiger aus der Regionalliga und den sehr starken Aufsteiger Ruderting ist das sicher eine der stärksten Ligen seit langem. Ich hatte in den Jahren zuvor stets den Eindruck, dass die Qualität in der Bayernliga ein wenig nachgelassen hat, doch das kann ich letztlich nicht wirklich beurteilen, weil ich eben nur vereinzelt Spiele gesehen habe. Heuer ist die Liga definitiv sehr stark und ab Platz vier beginnt nach der Winterpause der Abstiegskampf.

Was erwarten Sie sich von der zweiten Saisonhälfte von Ihrer Mannschaft?
Heinz Ullrich: Erster oder Zweiter zu werden ist nicht realistisch. Wenn wir die Saison auf dem Platz abschließen, den wir jetzt auch belegen – oder noch ein bisschen besser, dann bin ich absolut zufrieden. Das Ziel ist ein gesicherter Mittelfeldplatz, damit sich die Mannschaft Schritt für Schritt weiter entwickeln kann.

Wie wichtig ist bei diesem Vorhaben der Start ins neue Kalenderjahr mit vier Duellen gegen direkte Konkurrenten?
Heinz Ullrich: Aus vier Spielen wollen wir natürlich zwölf Punkte holen (lacht). Das wird schwer genug und wenn es am Ende tatsächlich sieben oder acht sind, dann bin ich absolut zufrieden. Wichtig wird es grundsätzlich sein, in den Heimspielen zu punkten, denn da sind wir noch einen Tick stärker als auswärts.

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Steckbrief H. Ullrich

Heinz Ullrich
Alter
66
Geburtsort
Egglofstein
Wohnort
Forchheim
Familie
geschieden, 2 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
186 cm
Gewicht
88 kg
Beruf
selbständiger Trockenbauer
Hobbies
Fußball, Radfahren, Wandern.


Tabelle Bayernliga

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
12
32:5
34
2
12
36:17
30
3
12
30:12
27
4
12
11:16
16
5
12
15:17
16
8
12
16:15
14
9
12
12:20
13
11
12
9:21
10
12
12
9:20
8
13
12
9:20
8
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