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Artikel veröffentlicht am 05.03.2007 um 17:50 Uhr
Die schwächelnde Konkurrenz als Chance?: SV Walsdorf zur Attacke bereit
"Die beiden führenden Teams sind im Normalfall zu stark und außerdem zu weit enteilt", schätzt Trainer Horst Wenzel die Lage für seinen SV Walsdorf eher realistisch ein. Doch sollte einer der beiden straucheln, möchten die Blau-Weißen parat stehen.
Von Bernd Riemke
Im Sommer 2004 schien der SV Walsdorf am Boden. Abstieg in die A-Klasse. Was folgte war der sofortige Wiederaufstieg und auf Anhieb ein ausgezeichneter 3. Tabellenplatz in der vergangenen Spielzeit. Natürlich wollte man da auch in der laufenden Serie an den Aufstiegsplätzen schnuppern. Mit Platz 4 und "nur" neun Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz ist dieses Ziel zwar keine reine Utopie, doch realistisch betrachtet muss der SVW den Großangriff auf die Kreisliga wohl um eine Saison verschieben.

Zu wenig Akzente aus dem Mittelfeld

Zu konstant präsentieren sich die beiden Spielvereinigungen aus Lauter und Stegaurach. Das erkennt auch Horst Wenzel neidlos an. "Es ist fast aussichtslos, sich noch Hoffnungen auf ganz vorne auszurechnen", weiß der Trainer, doch wenn der Start ins Frühjahr glückt und eines der führenden Teams plötzlich Schwäche zeigt, ist der SV Walsdorf bereit. Wenn Bernd Gräbner (11 Saisontore) und allen voran Sercan Tomak (21) weiter derart um die Wette ballern, scheint das auch nicht unmöglich. Vor allem der gebürtige Türke, auf dem Platz manchmal ein Heißsporn, blüht derzeit richtig auf. Stand er letzte Saison noch im Schatten eines Roland Tornau, trifft er nach dem Weggang des ehemaligen Stürmerkollegen beinahe nach Belieben. Gerade darin sieht Wenzel aber auch die Gefahr im Spiel des SV Walsdorf, das zu sehr auf die beiden Spitzen ausgelegt ist. Aus dem Mittelfeld, das in sich kaum Torgefahr ausstrahlt, wird zu wenig Druck erzeugt. Einzig Rainer Alt, der selbst schon 10 Mal traf, füttert Gräbner und Alt mit Vorlagen und bleibt dabei selbst torgefährlich. "Wenn unsere Stürmer zugedeckt sind, sind wir für den Gegner zu leicht ausrechenbar", bemängelt der Trainer die fehlende Variabilität in der Offensive.

Rückrunde wird kein gemütliches "Kaffeekränzchen"

Die Hintermannschaft wirkte bei weitem nicht immer sattelfest. Der zwischenzeitliche Ausfall von Libero Frank Stretz konnte zwar über weite Strecken durch Stefan Alt vorzüglich ausgeglichen werden, doch während einer sieben Spiele lang andauernden Durststrecke im kalendarischen Frühherbst, in der dem SV Walsdorf nur ein einziger Dreier gelang, setzte es unter anderem in Mürsbach und zu Hause gegen Rattelsdorf jeweils ein halbes Dutzend Gegentore in einer einzigen Partie. Gegen die derzeitigen ersten sechs Teams der Liga gelang während der Vorrunde kein einziger Sieg. Ein mageres Pünktchen beim Derby in Stegaurach II war die Ausbeute bei schier unglaublichen 11:24 Toren in fünf Begegnungen. Allerdings machten phasenweise bis zu neun Verletzte dem Geheimfavoriten das Leben auch nicht allzu leicht. "Wir haben wiederholt sogar das Kunststück fertig gebracht, einen 2-Tore-Vorsprung zu verspielen", trauert Wenzel dennoch den verpassten Chancen aus der Hinserie nach. Fünf Punkte mehr könnten ohne weiteres auf der Habenseite verbucht sein und dann würde die Elf da stehen, wo sie sich selbt gern sehen würde. In direkter Tuchfühlung zu den Aufstiegsrängen. Mit einem wiedergenesenen Stefan Huttner, der nach einem auskurierten Kreuzbandriss in der Vorrunde noch seiner alten Form hinterhergelaufen ist und einem immer stärker werdenden Patrick Grüber steht das Korsett der Mannschaft, die in den verbleibenden zwölf Spielen noch einmal angreifen will. "Wir brauchen nicht in der Gegend 'rumfahren und Kaffee trinken", macht Trainer Horst Wenzel deutlich, dass sich der SV Walsdorf zumindest eine Minimalchance aufrecht halten will.

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