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Artikel veröffentlicht am 06.05.2020 um 06:00 Uhr

Vision 2023: SF Großgründlach hat Großes vor

In drei Jahren steht das 75-jährige Vereinsjubiläum der Sportfreunde Großgründlach an. Im Hinblick auf die Zukunft haben die Gründlacher Pläne entwickelt, um das Sportangebot attraktiver zu gestalten und den Klub weiter wachsen zu lassen. Ein Sportfunktionsgebäude und ein Kunstrasenplatz sind die Bausteine der "Vision 2023".

Von Marco Galuska

SFG

Gedanken um die Zukunft macht man sich bei den Sportfreunden in Großgründlach nicht erst seit Corona-Zeiten. Genauer gesagt läuft die "Zukunftsvison 2023" im Verein schon seit anderthalb Jahren. "Wir sind in der Konzeptions- und Berechnungsphase, haben verschiedene Arbeitskreise gegründet, für die aufgrund von Corona allerdings aktuell keine Meetings möglich sind", sagt SFG-Vorstand Udo Gäberlein.

In drei Jahren feiern die Gründlacher ihr 75-jähriges Vereinsjubiläum. Wie in vielen Vereinen sind die Herausforderungen auch bei den Sportfreunden nicht unerheblich. Gäberlein und seine Mitstreiter haben den Handlungsbedarf, den der Verein mittelfristig für sich sieht, in mehreren Punkten zusammengefasst, welche unter dem Arbeitstitel "Vision 2023" in zwei große Bauvorhaben münden würden.

Kunstrasenplatz als Mischlösung für Hockey und Fußball

Zum einen soll der Makel, dass man als wohl einziger Verein in Bayern Hockey (früher spielten die Gründlacher sogar in der 2. Liga) nur auf Naturrasen anbieten kann, gemeinsam mit verbesserten Trainingsmöglichkeiten der Fußballer in Einklang gebracht werden. So soll auf dem bisherigen Hockeyfeld ein Kunstrasenplatz entstehen, der für beide Sportarten gleichermaßen gut nutzbar wäre. "Hier gibt es verschiedene Lösungen von den Herstellern. Für uns würde eine Mischlösung der gangbare Kompromiss sein, mit dem Hockeyspieler wie auch Fußballer gut zurechtkommen würden." So sei das Material weder ein ausschließlich für Fußball ausgelegter Untergrund, der für Hockey wenig tauglich wäre, noch ein klassischer Hockeyplatz, wie beispielsweise in Mögeldorf genutzt, sondern eben ein Mittelweg. Weil die verschiedenen Sportarten auch eine unterschiedliche Ausleuchtung erfordern, würde sich das Kunstrasenprojekt über den üblichen Tarif der Fußball-Kunstrasenplätze bewegen. Über 700.000 Euro sind für das Projekt Kunstrasenplatz gesamt veranschlagt.

Auf dem B-Platz wurde bisher trainiert oder beim einen oder anderen Spiel ausgewichen. Dort soll ein Sportfunktionsgebäude entstehen. Im Hintergrund ist der Rasen-Hockeyplatz zu sehen, wo ein Kunstrasenfeld für Hockey und Fußball entstehen soll.

fussballn.de

Auf dem B-Platz soll ein Sportfunktionsgebäude entstehen

Im Zuge eines vorhandenen Kunstrasenplatzes könnten die Fußballer ihren Hartplatz gewissermaßen aufgeben und damit den Weg freimachen für den Bau eines "Sportfunktionsgebäudes samt Duschen und Umkleiden". Am Altbestand des bisherigen Kabinentrakts soll dabei nicht gerüttelt werden. Gäberlein betont, dass es beim Bau eines solchen neuen Gebäudes auf dem bisherigen B-Platz nicht um eine Ballsporthalle gehen würde, sondern der Fokus darauf liegt, einen Engpass beispielsweise bei Kursangeboten aufzulösen. Denn bislang beschränkt sich der Hallensport größtenteils auf die Schulsporthalle in Großgründlach. "Wir würden mit einer eigenen Halle über die Kapazitäten frei verfügen können, diverse Kurse anbieten und zudem Zeiten für den Ballsport in der bisherigen Schulsporthalle frei bekommen."

Obendrein möchte man mit den neuen Hallenkapazitäten die Attraktivität im Verein steigern, beispielsweise mit einem Fitnessstudio für Mitglieder samt Duschen und Umkleiden. Gerne hätte man auch einen Hort in das Gebäude integriert, so wie es Eltern in Großgründlach angeregt hatten, aber baurechtlich ist das mit dem Flächennutzungsplan nicht vereinbar.

Mitgliederzuwachs und Wirtschaftlichkeitsrechnung

"Natürlich erhoffen wir uns schon einen Push für den Verein und einen nicht unerheblichen Zuwachs an Mitgliedern", sagt Gäberlein, der vorrechnet: "Statistisch gesehen sind etwa 21 Prozent der Einwohner in einem Sportverein. Wir haben aktuell 950 Mitglieder, Großgründlach derzeit circa 5000 Einwohner. Durch das Neubaugebiet wird das weiter wachsen, mit einem attraktiven Angebot wäre eine Steigerung von 200 bis 300 Mitgliedern durchaus denkbar."

Dass jene Anstrengungen schnell die Kosten in einem siebenstelligen Bereich treiben werden, versteht sich. "Klar ist bei allen Planungen auch, dass sich das Projekt ohne eine tragfähige Wirtschaftlichkeitsrechnung nicht umsetzen lässt. Wir haben das Projekt bereits auf der letzten Jahreshauptversammlung unseren Mitgliedern vorgestellt, sind mit BLSV und Sport Service im Austausch", sagt Gäberlein, der sich vom Vereinsjubiläum aber nicht unter Druck setzen lassen will: "Wenn wir die Projekte tatsächlich bis 2023 realisieren könnten, wäre das toll, aber generell gilt für uns, dass Gründlichkeit vor Schnelligkeit geht."