DJK Oberasbach - TSV Emskirchen 5:3 (3:3, 1:1) n.V.
Viel fehlte nicht und der TSV Emskirchen hätte im Sommer 2014 die Kreisliga um ein weiteres Jahr gehalten. Doch die DJK Oberasbach hatte einen Joker, der im finalen Relegationsspiel dreifach stach. Norman Bernhardt schaffte nach seiner Einwechslung in der 80. Minute zunächst per Kopfball das 3:3 zur Verlängerung (87.) und egalisierte damit die Emskirchener Führung, die Christian Perschke mit einem Traum-Freistoß markiert hatte (84.). Mit zwei weiteren Toren (110., 117.) wurde Joker Bernhardt endgültig zum Aufstiegshelden der Thiel-Elf. Für die Jelec-Truppe endete eine lange Aufholjagd auf der Zielgeraden ohne Happy End.
Es sollte ein historischer Tag für die DJK Oberasbach werden - und dafür legten sich die Kicker von Heiko Thiel mächtig ins Zeug. Bezeichnend für die Willensstärke, die das Team vor stattlicher Kulisse in Wilhermsdorf (die Partie wurde wegen des Andrangs knapp eine Viertelstunde später angepfiffen) zeigte, war die Tatsache, dass man dreimal einen Rückstand egalisieren konnte. "Die Jungs sind dermaßen heiß, da muss ich nicht viel sagen", begründete Thiel die ausgesprochen zeitige Rückkehr seiner Truppe aus der Halbzeitpause. Die Art und Weise, wie die Oberasbacher im Relegationsendspiel ihre Chance zum Kreisliga-Aufstieg nutzten, beeindruckte nicht nur den DJK-Anhang. "Wir hatten viele Rückschläge in dieser Saison, und auch heute, wegzustecken, umso mehr freut es mich für die Mannschaft, dass sie es dennoch gepackt hat", erklärte ein mit Aufstiegsbier geduschter DJK-Coach im Anschluss.
Marx und Kiefer per Kopf - 1:1 schmeichelt Emskirchen
Der Führungstreffer für Emskirchen: Christopher Marx kam freistehend zum Kopfball und markierte das 1:0 für den Noch-Kreisligisten.
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Einen dieser Rückschläge schleppten die Oberasbacher aus der 1. Relegationsrunde (3:1 gegen Türk SV Gostenhof) mit. Stammtorwart Martin Sust musste mit einer Ellbogenverletzung passen, für ihn hütete Philipp Dobiasch das Tor und tat dies ohne Fehl und Tadel. Musste man dem TSV Emskirchen aufgrund einer starken Rückrunde in der Kreisliga und einem souveränen 5:1-Sieg über Burggrafenhof in Runde 1 die Favoritenrolle gegenüber dem Dritten der Kreisklasse 5 zuschreiben, so waren es dennoch die Oberasbacher, die mit leichtem Rückenwind den Ton angaben. Freilich, echte Torchancen ergaben sich dabei auch nicht, abgesehen von der 4. Minute, als Max Albrecht einen Pass von Paul Manciu, der in der 1. Relegationsrunde per Dreierpack der Matchwinner war, nur knapp verpasste.
Diese Großchance ließ Daniel Pfaffinger liegen, dennoch machte der Offensivmann der Oberasbacher ein gutes Spiel.
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Aus dem Nichts fiel dann in der 23. Minute die Führung des TSV. Abwehrmann Christopher Marx wurde in Folge eines Eckballs sträflich ungedeckt gelassen und bedankte sich mit seinem Kopfball zum 1:0. Oberasbach reagierte wenig geschockt, spielte weiter kontrolliert nach vorn, musste aber bis zur 36. Minute warten, ehe Daniel Pfaffinger begünstigt durch einen ungewohnten Fehler von Marx in bester Position den Ausgleich vergab. Drei Minuten später war das 1:1 dennoch fällig. Eine butterweiche Manciu-Flanke nickte Sven Kiefer am langen Pfosten ein. Mit einem Schuss von Manciu über das Gehäuse endete der erste Durchgang, etwas schmeichelhaft für Emskirchen unentschieden.
Perschkes Tor des Jahres reichte nicht
Im Stile eines Torjägers traf hier Joachim Doll zum 2:1 für den TSV Emskirchen.
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Dass der Kreisligist mit seiner starken Offensive immer wieder für ein Tor gut sein könnte, war dennoch klar. Umso ärgerlich war für die DJK der schlimme Patzer, der Sascha Arold in der 57. Minute unterlief. Joachim Doll hatte sich gegen zwei Gegenspieler gut durchgesetzt, den Ball dann aber vermeintlich an Arold schon verloren, doch ein Lapsus des Abwehrspielers brachte den Torschützenkönig erneut ans Spielgerät, das er dann clever zum 2:1 im Netz unterbrachte. Oberasbach antwortete mit wütenden Angriffen. Zunächst scheiterte Kiefer nach Pass von Manciu frei vor TSV-Torwart Martin Vogt (65.), dann versemmelte Albrecht die gute Ablage von Manciu (69.). Auf der Gegenseite vergab der schnelle Christian Perschke bei einem Konter das 3:1 (73.).
Eigentlich hatte Christian Perschke auch allen Grund zum Jubeln. Mit einem Traumtor traf er per Freistoß in der 84. Minute zum 3:2 für Emskirchen.
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Dies rächte sich postwendend: Marc Lechner hatte genug mit den vergebenen Chancen, drehte sich um die eigene Achse und traf rechts oben - 2:2. In der 84. Minute fiel dann die vermeintliche Entscheidung zugunsten der effizient agierenden Emskirchener. Perschke hatte aus gut 30 Metern den Ball per Vollspann exakt in den Torwinkel gejagt - ein Treffer der Marke Tor des Jahres! Doch auch dieser Rückschlag reichte nicht, um die DJK in die Knie zu zwingen. Nach einem Eckball köpfte Norman Bernhardt zum 3:3-Ausgleich ein (87.) und erzwang somit die Verlängerung.
Verlängerung: Bernhardt uneingeschränkter Matchwinner
Vom Matchwinner Norman Bernhardt war nach seinem dritten Treffer zum 5:3-Endstand nichts mehr zu sehen, die Mannschaftskollegen hatten ihn begraben.
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In dieser machte der Kreisklassist zumindest im ersten Durchgang den deutlich frischeren Eindruck. Dabei rückte der in der 80. Minute ins Spiel gekommene Bernhardt immer mehr in den Mittelpunkt. Der schnelle Angreifer spitzelte den Ball an Keeper Vogt schon vorbei, doch wurde Winkel zu spitz und die Emskirchener konnten noch klären (99.). Ein Kopfball Bernhardts verfehlte auch sein Ziel (100.). Hatte man den Eindruck, dass die zweite Hälfte der Verlängerung auch an die Kräftereserven der Oberasbacher allmählich aufbrauchen würde, so brachte die 110. Minute die letzte Energiespritze. Einen Schuss von Kiefer konnte Vogt nur zur Seite abwehren, wo Bernhardt goldrichtig stand und zum 4:3 abstauben durfte. Schon in der 115. Minute hätte die Entscheidung fallen müssen, aber der nach langer Verletzung noch angeschlagene Niklas Penz setzte eine geniale Vorarbeit von Bernhardt über das leere Tor. So machte es zwei Minuten später Bernhardt eben selbst, setzte sich geschickt gegen seinen Gegenspieler und Vogt durch und bugsierte die Kugel zum 5:3-Endstand ins Tor.
Den größten Erfolg der Vereinsgeschichte durften die Kicker der DJK Oberasbach mit dem Kreisliga-Aufstieg bejubeln. Denkwürdig war das Spiel hinzu obendrein.
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Der Rest war der Beginn eines großen Oberasbacher Feiertages. Für Emskirchen ging es somit nach nur einem Jahr mit toller Aufholjagd, die sichtlich Kraft gekostet hat, wieder zurück in die Kreisklasse. Die DJK konnte sich drei Jahre im Oberhaus halten, ehe 2017 der Abstieg folgte.
Oberasbach: Dobiasch, Lehnert, Kreibich, Reißland, Kiefer, Misiurka, Lechner, Manciu, Pfaffinger, Albrecht, Arold / Penz, Bartel, Bernhardt
Emskirchen: Vogt, Marx, Mayer, Hetzel, Stieg, Perschke, Jelec, Doll, Kovacic, Yanik, Scheller / Sahin, Nagy
Tore: 0:1 Marx (23.), 1:1 Kiefer (39.), 1:2 Doll (57.), 2:2 Lechner (74.), 2:3 Perschke (84.), 3:3 Bernhardt (87.), 4:3 Bernhardt (110.), 5:3 Bernhardt (117.).
SR: Christian Tauscher (VfR Burggrummbach)
Zuschauer: 700 beim TSV Wilhermsdorf.