Deutenbachs Leitwolf hört auf: Kapitän Markus Brattinger tritt am Saisonende ab - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 05.05.2020 um 06:00 Uhr
Deutenbachs Leitwolf hört auf: Kapitän Markus Brattinger tritt am Saisonende ab
Bis auf einen kurzen Abstecher in die BOL nach Wendelstein verbrachte Markus Brattinger seine fußballerische Laufbahn bei den Herren seines Heimatvereins STV Deutenbach. Dabei war der Angreifer mit seinen Toren ein wichtiger Faktor für den Aufstieg der Mannschaft am Weihersberg bis in die Bezirksliga. Nach nun 15 Jahren ist es für den 34-Jährigen an der Zeit, bald seine Schuhe an den Nagel zu hängen. 
Von Michael Watzinger
Deutenbachs Kapitän Markus Brattinger ging für seinen STV viele Jahre voran. Nach dieser Saison beendet der Angreifer nun aber seine Laufbahn.
fussballn.de / Kögel
Wenn Freunde wichtig sind

Der Sportplatz des STV Deutenbach liegt einen Steinwurf vom Freizeitbad Palm Beach entfernt. Dort, am Weihersberg, beginnt auch die Geschichte von Markus Brattinger. Im Alter von vier Jahren trug der heute 34-Jährige zum ersten Mal das Trikot seines Vereins. Im Ort aufgewachsen gab es für ihn nichts Schöneres, als mit seinen Schulfreunden auf dem Feld zu stehen. Dennoch zog es den ehrgeizigen Angreifer in der C-Jugend für zwei Jahre zur SG Quelle Fürth: "Es gab für mich schon immer nichts Besseres, als mit meinen Freunden die Zeit zu verbringen und Fußball zu spielen. Allerdings spielten wir mit dem STV immer in den untersten Spielklassen und da ich auch sehr ehrgeizig bin, wollte ich schon wissen, ob es für mich auch zu mehr reichen könnte. Es hat einfach gejuckt." In der B-Jugend ging es Brattinger dann aber zurück zu den Freunden, ehe er in der A-Jugend einen neuen Angriff wagte. Abermals Quelle Fürth und schließlich eine Saison beim Bayernligisten SC Feucht folgten. "Die Sprünge von der Kreisgruppe hoch in die gehobeneren Ligen waren nicht einfach. Außerdem haben mir jedes Mal meine Freunde gefehlt, so zog es mich immer wieder zurück nach Deutenbach", blickt der Angreifer auf die Anfänge zurück.

Der STV Deutenbach ist ein verschworener Haufen. Einige Akteure sind für das Team vom Weihersberg bereits seit Jugendtagen zusammen.
fussballn.de / Schlirf

Brattinger und der STV - eine Erfolgsgeschichte

Seitdem sind die Wege Brattingers mit denen des STV beinahe untrennbar verwoben. Eine einzige Ausnahme bildete noch die Saison 2006/2007, als es der Angreifer für eine Spielzeit in der Bezirksoberliga beim FV Wendelstein wissen wollte: "Zu dieser Zeit spielte mein Onkel, Michael Murr, dort und meinte, ich solle einfach mal mittrainieren. Die sportliche Herausforderung gefiel mir und so ließ ich mich noch einmal auf ein neues Abenteuer ein." Jenes Abenteuer endete nach einer Spielzeit, die Gemeinschaft und der Spaß brachten den Torjäger abermals zurück zu seinen Wurzeln nach Deutenbach.

Jene Konstellation kann im Rückblick nur als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden: der STV steckte viele Jahre in der Kreisklasse fest. Gemeinsam mit einer Vielzahl an Jugendfreunden und auch mit seinem Bruder Thomas entwickelte sich die Mannschaft immer weiter und schaffte schließlich 2017 den Aufstieg bis hinauf in die Bezirksliga. "Das mit meinen Jungs zu schaffen, fühlt sich einfach überragend an und macht mich schon auch ein Stück weit stolz. Besonders gerne erinnere ich mich an unseren Bezirksliga-Aufstieg im Spiel gegen Roßtal, wo uns trotz eines zwischenzeitlichen Rückstandes ein 3:1-Sieg gelang und ich auch getroffen habe - das war ein unvergesslicher Moment!"

Gewohntes Bild: Kapitän Markus Brattinger stürmt für seinen STV Deutenbach. Im dritten Jahr mischt die Truppe vom Weihersberg nun schon in der Bezirksliga mit. Dort wird auch die Karriere des 34-Jährigen enden.
fussballn.de / Pesteritz

Kapitän eines eingeschworenen Haufens

Seit neun Jahren trägt der 34-Jährige inzwischen die Kapitänsbinde der Deutenbacher. Probleme als Leitwolf im Umgang mit seinen Freunden empfand Brattinger dabei nie: "Ich war schon immer jemand, der seine Meinung vertreten hat, insofern war die Binde für mich nicht unbedingt notwendig. Außerdem haben wir einige charakterstarke Jungs in den Reihen, die ebenfalls ihren Mund aufmachen. Das ist das Besondere an dieser Mannschaft: wir ziehen an einem Strang, haben Spaß zusammen und wollen alle nur das Beste für das Team. Die Atmosphäre bei uns in Deutenbach ist einfach sensationell." Dabei verschweigt der Angreifer nicht, dass jeder Spieler seine Aufgabe kennt und bereitwillig für das Team einbringt: "Ich war noch nie ein Typ von Spieler, der wahnsinnig weite Wege geht. Ich bin eher der Abschlussstürmer - dementsprechend sieht man mich zum Beispiel selten auf die Flügel ausweichen. Die Jungs akzeptieren das, machen viele Meter und versuchen mich möglichst gut in Szene zu setzen. Der Erfolg beruht also auf vielen Schultern, was auch neben dem Platz die vielen ehrenamtlichen Helfer einschließt."

STV-Angreifer Markus Brattinger (r.) geht auf dem Platz auch dahin, wo es weh tut. Zudem übernahm der Torjäger insgesamt neun Jahre als Kapitän Verantwortung.
fussballn.de / Pesteritz

Ein tolles Ende im Hinterkopf

Nun aber sieht Markus Brattinger das Ende seiner Laufbahn gekommen. Die Saison will er dabei auf jeden Fall zu Ende spielen: "Das habe ich Arno schon versprochen. Ich möchte die letzten Spiele, wann auch immer die Saison zu Ende gespielt wird, auf jeden Fall genießen!" Dazu passt, dass der Angreifer sich bereits einen passenden Abschluss ausgemalt hat: "Am letzten Spieltag haben wir ein Heimspiel gegen Wendelstein - was gibt es Schöneres als sich an einem Samstagnachmittag vor eigenem Anhang zu verabschieden!?"

Kapitän Markus Brattinger wird nach der Saison die Fußballschuhe an den Nagel hängen und hat sich dafür den Abschied vor dem eigenen Publikum schon ausgemalt.
fussballn.de

Dass der Abschied näher rückt, ist für Brattinger unausweichlich: "Ich kann aufgrund von Schichtbetrieb auf der Arbeit nicht immer voll trainieren. In meinem Alter merkt man dann immer wieder, dass doch einige Prozentpunkte im Spiel fehlen. Außerdem merke ich meinen Körper immer mehr, was meine Frau dann zu hören bekommt", schmunzelt der Torjäger. Überhaupt freut sich Brattinger im Anschluss auf mehr Freizeit: "Ich bin mit meiner Frau seit dem 17. Lebensjahr zusammen. Sie hat mich immer unterstützt und jetzt ist es einfach an der Zeit, ihr und meinen beiden Töchtern etwas zurückzugeben!" Der engagierte Angreifer, der vor keinem Zweikampf zurückschreckt, scheint also verdientermaßen zur Ruhe zu kommen. Für seinen geliebten STV heißt das allerdings gleichzeitig einen neuen Leitwolf finden zu müssen...

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Spielerstationen M. Brattinger



Saisonbilanz M. Brattinger

 
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