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Artikel veröffentlicht am 04.05.2020 um 13:30 Uhr
Armin Völker: "Mister Tuspo Nürnberg" zum 60. Geburtstag!
Der 1. FC Nürnberg feiert seinen 120. Geburtstag - Armin Völker wird heute halb so alt, ist aber dafür umso wertvoller für seinen Tuspo Nürnberg, den er seit rund 45 Jahren ununterbrochen die Treue hält. Höchste Zeit um "Mister Tuspo" einmal etwas mehr zu würdigen!
Von Marco Galuska
Armin Völker ist seit Jahrzehnten untrennbar mit Tuspo Nürnberg verbunden. Heute feiert er seinen 60. Geburtstag.
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Der Vater kickte bei den Assen

Es hätte auch ganz anders laufen können, wenn der Vater den Söhnen nicht die freie Vereinswahl für ihren Sport gelassen hätte. Schließlich kickte dieser in der Privatmannschaft Universa, später "PM Röder", beim ASN Pfeil. Die Blauen trennt von den Roten in Ziegelstein bekanntlich nur ein Zaun. Wie es sich ergab, dass Armin Völker und sein zwei Jahre jüngerer Bruder Wolfgang in den 1970er-Jahren beim Tuspo landeten, lässt sich heute nicht mehr genauer rekonstruieren. Fakt ist aber, dass Tuspo Nürnberg die Heimat von Armin Völker wurde und bis heute ohne Unterbrechung auch geblieben ist.

Ein früher Wechsel vom Spieler zum Trainer und Funktionär

Vielleicht spielte auch einfach eine Rolle, dass der Tuspo eine Turnabteilung hatte, wo Armin als Jugendlicher begonnen hatte, dann aber schnell die Leidenschaft für den Fußball entdeckte und auf den Rasen wechselte. Bei der Schüler-Mannschaft, heute würde man eher von einer C-Jugend sprechen, begann Armin Völker mit dem Kicken und spielte zumeist auf der Position des Vorstoppers, für ein Jahr hütete er auch das Tor. In der 1. Mannschaft kickte Völker in der damaligen B-Klasse, ehe schon mit Mitte zwanzig die aktive Laufbahn auf dem Platz endete. "Ich hatte viele Verletzungen und hätte wohl beruflich Probleme bekommen, wenn ich da nicht vernünftig gewesen wäre", schaut der Jubilar nun über drei Jahrzehnte zurück.

Das Ende der eigenen Spielerkarriere beim Tuspo war aber zugleich der Startschuss für die Laufbahn zum Trainer und Funktionär. Während sein Bruder Wolfgang noch ein paar Jahre als Jugendtrainer aktiv war ("Er war nicht so ein Vereinsmeier wie ich!"), hatte vor allem der ältere der beiden Völker-Brüder große Freude an den vielseitigen Aufgaben im Verein gefunden. Diverse Jugendmannschaften hat er im Laufe der Jahre trainiert, war Jugendleiter, Spielleiter und Trainer bei den Herren. Als Fußball-Abteilungsleiter ist er auch nach vielen Jahren bei seinem Tuspo noch heute unverzichtbar - auch wenn er das selbst in der bekannten Bescheidenheit so nie sagen würde.

Talentschmiede Tuspo Nürnberg

Ein echtes Highlight war die erfolgreiche Relegation2009, als Armin Völker als Spielleiter den Aufstieg in die Kreisklasse mit der jungen Mannschaft, die er zuvor in der A-Jugend gecoacht hatte, unter der Regie von Spielertrainer Metin Kett erlebte. 
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Bescheiden war die Talentschmiede beim Tuspo, die Völker über die Jahre erlebte, keineswegs. Spieler wie der als Dortmund-Schreck bekanntgewordene Pokalheld Oliver Zettl (SpVgg Fürth), Claus Reischl, Rene Schubert (TSV Johannis 83), Marco Engel (1. FC Kalchreuth) oder die aktuellen Kicker des FSV Stadeln, Markus Bauer und Angelo Walthier, entstammen wie so viele andere herausragende Spieler dem Tuspo-Nachwuchs.

Fragt man Armin Völker nach seinen persönlichen Highlights aus gut 45 Jahren beim Tuspo, so fallen dem Jubilar zwei Mannschaften ein. "Die A-Jugend, die ich damals trainiert habe, mit Bernardez, Can, den Müllers, Özkan oder Sanosin, war schon etwas ganz Besonderes. Die Mannschaft war menschlich und sportlich überragend und hat dann den Aufstieg bei den Herren geschafft. Da gab es viele Feiern und sind Freundschaften entstanden", schaut der frühere Jugendtrainer Völker noch heute besonders gern gut zehn Jahre zurück, als die Nachwuchsarbeit bei den Herren Früchte im eigenen Verein trug.

Einmalige Fürsorge im Verein

"Zum anderen war für mich aktuell der Aufstieg vor zwei Jahren in die Kreisklasse - wieder mit einer ganz jungen Truppe, die eigentlich nicht wusste, wo sie steht - ganz bemerkenswert. Diesen Erfolg setze ich vielleicht sogar am höchsten an. Die Jungs haben eine fast perfekte Saison gespielt, einen Aufstieg geschafft, den keiner so erwartet hatte. Und viele von ihnen sind uns auch heute treu, wollen sich hier weiterentwickeln, auch wenn wir aus der Kreisliga absteigen sollten", lobt Völker und freute sich besonders auch über die Wertschätzung, die er zurückbekommt: "Als meine Mutter im vergangenen Dezember gestorben ist, da haben sich alle sehr um mich gekümmert. Die Spieler haben darauf bestanden, dass ich trotzdem zum Jahresabschluss komme. Das sind dann schon so Erlebnisse, bei denen man merkt, dass man die Arbeit hier nicht umsonst gemacht hat", sagt der nun 60-Jährige stolz.

Tuspo Nürnberg, Meister der A-Klasse 7, in der Saison 2017/18 - vielleicht der am höchsten anzusiedelnde Erfolg mit einer extrem jungen Truppe.
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Diese Fürsorge, die er in seinem Verein erlebt, empfindet Völker als "einmalig". Denn über die Jahre hatte er auch immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Und über den Gesundheitszustand ihres "Mister Tuspo" sorgten sich Spieler wie auch langjährige Weggefährten. Satte 45 Kilo hat Völker in den letzten Jahren abgespeckt. "Sieben Kilo sind jetzt wieder draufgekommen", lacht der Tuspo-Abteilungsleiter an seinem Geburtstag, schiebt das auch ein wenig auf die Einschränkungen, welche die Coronakrise mit sich bringt und ihm vom regelmäßigen Besuch am Sportgelände fernhält, und merkt schelmisch an: "Ich merke schon, dass ich jetzt 60 bin. Da spürt man seine Grenzen ein wenig anders. Früher hat man auch mal einen getrunken und am nächsten Tag noch einen draufgehauen. Heute bräuchte ich da zwei Tage Pause."

Besondere Freundschaften im Verein

Armin Völker (links) und Trainer Metin Kett verbindet seit vielen Jahren eine enge Freundschaft, bei der es zwischendurch auch mal Meinungsverschiedenheiten gab.
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Die Geburtstagsfeier zum runden Jubiläum kann aufgrund der aktuellen Beschränkungen nicht wie geplant stattfinden. Dass Völker mit seiner Tuspo-Familie virtuell und bald auch wieder persönlich anstoßen wird, ist gewiss. "Ich muss wirklich sagen, dass ich ein tolles Team beim Tuspo habe, das durch dick und dünn geht. Da ziehen alle voll mit", lobt der Abteilungsleiter Mitstreiter wie das nimmermüde inzwischen 84-jährige Urgestein Karlheinz Schorr, Betreuer Jürgen Kraus, seinen Stellvertreter Robert Leugner oder Jugendleiter Armin Siegritz, der zudem auch die 2. Mannschaft coacht.

Lachen muss Völker, wenn er an eine Anekdote aus seiner langjährigen Verbindung und Freundschaft mit Trainer Metin Kett denkt: "Ich habe ihn mal für drei Tage entlassen und am Samstag dann wieder eingestellt." Dass Kett - der auch mal ein Jahr zu den Assen "fremdging" - nach kurzer Pause den Weg wieder zum Tuspo zurückgefunden hat, war sicher ein Umstand, auf den Völker besonders gerne blickt: "Wir hatten über die vielen Jahre, in denen wir in verschiedener Konstellation zusammengearbeitet haben, auch die eine oder andere Meinungsverschiedenheit, aber da haben wir beide daraus gelernt. Das haben wir längst ausdiskutiert und daher funktioniert das auch wieder richtig gut."

Persönlich freut es Völker, dass es mit dem Trainer Metin Kett beim Tuspo auch in Zukunft, auch nach Corona, weitergehen wird. Dabei hinterfragt er so eine sportliche Entscheidung mit seinen Mitstreitern besonders kritisch und legt die Freundschaft in Funktion als Abteilungsleiter auch einmal beiseite: "Ich versuche hier immer in erster Linie das Wohl des Vereins zu sehen." Das Wohl seines Tuspo Nürnberg - Armin Völker hat sich dieser Aufgabe seit vielen Jahren verschrieben. Dazu darf man herzlich gratulieren - ihm persönlich und seinem Tuspo Nürnberg!

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