Reinhold Fischer wird 60: Ein Fußballfreak mit neu entdecktem Familiensinn - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 17.05.2020 um 10:45 Uhr
Reinhold Fischer wird 60: Ein Fußballfreak mit neu entdecktem Familiensinn
Reinhold Fischer hat in seinem Leben auf und abseits des Fußballplatzes so einiges erlebt - heute feiert der Trainerfuchs seinen 60. Geburtstag! Mit fussballn.de wirft der Jubilar einen reflektierten Blick zurück und gibt tiefe Einblicke in seine Gefühlswelt. Das Thema Fußball rückt heute beim Familientreffen anlässlich der Feierlichkeiten einmal deutlich in den Hintergrund.
Von Michael Watzinger
Trainer-Urgestein Reinhold Fischer feiert heute seinen 60. Geburtstag.
fussballn.de
Der 17. Mai - ein großer Familienfeiertag bei den Fischers

Wer Reinhold Fischer ein wenig besser kennt, der weiß, dass viel Rummel eigentlich nicht in seinem Sinne ist. Sicher, mit dem einen oder anderen lockeren Spruch muss man bei ihm in jeder Lebenslage rechnen und doch ist er inzwischen laut eigener Aussage "mittlerweile deutlich ruhiger und besonnener" geworden. Rummel - heute wird sich Fischer diesem wohl kaum entziehen können. Zum einen steht der Erfolgscoach dank seines 60. Geburtstages selbst im Mittelpunkt, zum anderen steckt in diesem 17. Mai aus Sicht der Familie Fischer doch noch so viel mehr: "Ganz ehrlich, mir persönlich ist es eigentlich egal, ob es mein 34., 47. oder jetzt eben der 60. Geburtstag ist - das sind nur Zahlen. Es gibt andere Dinge, die für mich an diesem Tag deutlich mehr im Vordergrund stehen. So hat mein Enkel Samuel ebenfalls Geburtstag, wird zwei Jahre alt und ich feiere den 40. Hochzeitstag mit meiner Frau Judith! Unsere Rubin-Hochzeit hat für mich einen ganz anderen Stellenwert als mein 60. und macht mich sehr stolz und glücklich", ordnet Jubilar Fischer seinen Freudentag ein. 

Zusätzlich zu seinem 60. Geburtstag feiert Reinhold Fischer mit seiner Frau Judith heute auch mit dem 40. Hochzeitstag die sogenannte Rubin-Hochzeit.
privat

Prioritäten haben sich verschoben

Dass die Familie Fischer im gemeinsamen Kreis die unterschiedlichen Freudenanlässe genießt, war in der Vergangenheit nicht immer so und ist daher durchaus etwas Besonderes: "Ich muss zugeben, dass ich früher in Sachen Fußball wirklich schlimm war, eben ein echter Freak, wenn man so will. Ich kann mich an meinen 50. Geburtstag erinnern, als meine Kinder zu einem Überraschungsbesuch vorbeischauten, ich dann aber irgendwann meine Sachen packte, um ein Training zu leiten. Die Familie hat bei mir leider nicht immer an erster Stelle gestanden, ich habe dadurch viel verpasst. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich das tun und auch einiges anders machen. Da haben sich meine Prioritäten schon ganz schön verschoben", gibt Fischer einen tiefen Einblick in seine Gefühlswelt.

Fußballverrückt seit Kindertagen

Mit dem Fußball selbst ist der heutige Trainer des ASV Fürth schon sehr früh in Berührung gekommen. Bereits mit drei Jahren nahm in sein Vater, seinerzeit Spieler bei der SpVgg Fürth, mit zum Training am Ronhof, wo der kleine Reinhold neben dem Platz erste Versuche mit dem runden Leder unternahm: "Man kann schon sagen, dass ich zu einem großen Teil auf dem Fußballplatz aufgewachsen bin. Hinzu kam, dass mein Vater einen engen Draht zur HSV-Ikone Uwe Seeler hatte und wir ihn jedes Jahr für zwei bis drei Wochen besuchten. Dinge wie beim HSV im Mannschaftsbus zu sitzen, das vergisst du niemals und prägt dich natürlich!" Wenig verwunderlich kann sich der Jubilar auch noch ganz genau an sein erstes eigenes Spiel erinnern: "Das war 1966 gegen Neunhof an der Zenn im Alter von sechs Jahren in der Schülermannschaft. Auch wenn ich nicht so wirklich viel zum Spiel beitrug, ich war einfach unglaublich glücklich auf dem Feld zu stehen." 

Reinhold Fischer hatte selbst in jüngsten Jahren nur den Fußball im Kopf - und ihn stets bei sich.
privat

Im Laufe der Jahre entwickelte sich Fischer zu einem äußerst agilen Angreifer, der in Veitsbronn gemeinsam mit Ulrich und Dennerlein ein durchaus beachtetes Angriffstrio bildete. Ein Wechsel zum damals regional vielbeachteten FC Herzogenaurach scheiterte aufgrund des Vetos der Mutter, da sich Fischer mitten in der Ausbildung befand. So blieb der Offensivmann - unterbrochen von zwei Spielzeiten bei der SpVgg Fürth - in Veitsbronn, ehe seine beispiellose Trainerlaufbahn wegen eines Freundschaftsdienstes in Obermichelbach beginnen sollte. 

Fischers Wunschzettel

Fernab des Sportlichen musste Fischer in den letzten Jahren einige gesundheitliche Hiobsbotschaften hinnehmen. Der heute 60-Jährige ist allerdings ein Kämpfer und hat trotz allem noch einige Wünsche auf seinem Zettel. "Natürlich sind einige Dinge passiert, die mich auch heute noch beeinträchtigen. Ich habe aber gelernt, das zu akzeptieren und mich der Sache zu stellen. Außerdem habe ich einige Wünsche, die ich mir erfüllen möchte - und diese Liste arbeite ich nach und nach ab." Ein besonderes Highlight für den Fußball-Liebhaber stellte dabei der Besuch seines Lieblingsvereins Celtic Glasgow mit einem seiner Schwiegersöhne dar: "Ich bin schon lange Fan dieses Vereins und wollte unbedingt einmal die Stimmung direkt vor Ort erleben. Diese Leidenschaft und Hingabe, die ganze Atmosphäre - das werde ich nie vergessen und verschafft mir immer noch eine Gänsehaut, wenn ich auch nur daran denke!"

Für Reinhold Fischer erfüllte sich mit dem Besuch des schottischen Traditionsklubs Celtic Glasgow ein großer Traum.
privat

Ein weiterer Traum, einmal einen Eisberg anzufassen, durchkreuzte derweil (vorerst) die Corona-Zeit: "Ich bin davon einfach wahnsinnig fasziniert. Ich hatte schon eine Reise gebucht, die ich wegen Corona aber canceln musste. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben! Diesen Traum werde ich mir auch noch erfüllen."

Es muss nicht immer Fußball sein

Aus den Erzählungen Fischers wird deutlich, dass sich nach all den Erlebnissen und mit einer gewissen Ruhe die Perspektiven merklich verschoben haben. In sportlicher Hinsicht hat der Jubilar ohnehin nichts mehr zu beweisen, auch wenn Fischer nach wie vor brennt, sich weiterbildet und immer noch große Freude daran hat, mit jungen Menschen - so wie seit dieser Saison wieder beim ASV Fürth - zu arbeiten. Heute aber wird der Fußball kein großes Thema sein, er wird den Familienrummel mehr als in der Vergangenheit genießen - und das ist auch gut so! fussballn.de wünscht alles Gute zum 60. Geburtstag, vor allem aber Gesundheit und Zufriedenheit!

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Steckbrief R. Fischer

Reinhold Fischer
Spitzname
Fisch
Alter
64
Geburtsort
Neustadt/Aisch
Wohnort
Fürth
Familie
verheiratet, 3 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
181 cm
Gewicht
92 kg
Beruf
Hausverwalter
Hobbies
Fußball, Reisen
Erfolge
Aufstieg mit dem SC Obermichelbach in die Kreisklasse; Aufstieg mit dem ASV Fürth von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga; Aufstieg mit dem TSV Cadolzburg von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga; Aufstieg in die Kreisliga mit der SpVgg Steinachgrund
Stationen als Spieler:

bis 1970: TSV Markt Erlbach
1970 - 1974 ASV Veitsbronn
1974 - 1976 SpVgg Fürth
1976 - 1986 ASV Veitsbronn
1997 SC Obermichelbach

Stationen als (Spieler-)Trainer

1986 - 1992 SC Obermichelbach
1992 - 1994 SV Großhabersdorf
2000 - 2001 U19 ASV Fürth
2001 - 2009 ASV Fürth
2009 - 2013 TSV Cadolzburg
2013 - 2015 ASV Vach
2015 - 2016 TSV Neustadt/Aisch
2016 - 2018 SVG Steinachgrund
seit 2019 ASV Fürth


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