ASV Zirndorf - ASV Vach 3:6 (2:3)
In einem unterhaltsamen und abwechslungsreichen Kirchweihspiel zwischen dem ASV Zirndorf und dem ASV Vach hatten die Gäste mit 6:3 das bessere Ende für sich. Trotz eines Blitzstarts - Kapitän Schuster sorgte bereits in der 2. Minute für Jubel im Lager der Heimelf - hatte der ASV Zirndorf im traditionellen Kärwaspiel am Schulsportplatz am Ende gegen ASV Vach nichts zu feiern, zog mit 3:6 den Kürzeren. Der ASV Vach sprang damit vorübergehend an die Tabellenspitze der BOL, während den Zirndorfern die Kirchweih-Laune zumindest kurzzeitig etwas abhanden gekommen war.
Die Vacher waren nach einer Auftaktniederlage gegen Schwabach mit zwei Siegen samt zwölf Toren mit mächtig Rückenwind in die Bibertstadt gereist. Die Zirndorfer hatten aus den drei Partien vier Punkte gesammelt und wollten die Bilanz zum Kärwastart aufpolieren. Den perfekten Start in die Begegnung erwischte auch die Hermann-Elf, als Halil Berisha nach 120 Sekunden über links durchgebrochen war und den Ball zu Angreifer Alin Marita spielte. Zwar geriet der Pass etwas zu weit, doch legte der Routinier auf den mitgelaufenen Lukas Rahner zurück, der am zweiten Pfosten Kapitän Florian Schuster bediente, welcher keine Probleme hatte einzunetzen.
Zirndorfs Alin Marita (am Ball) bewies beim frühen Treffer seine Übersicht, als er den mitgelaufenen Lukas Rahner ins Spiel brachte, der dann Schusters Tor vorbereitete. Insgesamt hatte der Stürmer jedoch einen schweren Stand gegen eine zunehmend besser agierende Vacher Defensive.
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Die erste Gelegenheit auf der anderen Seite hatte Vach-Neuzugang Ahmet Aydin, dessen Schuss in letzter Sekunde zur Ecke geblockt wurde (5.). Etwas verunsichert vom frühen Gegentor gelang es der Appelt-Elf in der Folge nur schwer, geordnete Angriffe aufzubauen. Zirndorf stand sicher und versuchte nach Ballgewinn immer wieder über die schnellen Offensivleute Berisha und Daniel Pfaffinger umzuschalten, was auch phasenweise gut gelang. Nach und nach nahm dann Mitte der ersten Hälfte der Druck der Gäste aus Vach zu. Aydin belohnte die Mannhofer, indem er sich in der 26. Minute per Körpertäuschung Raum verschaffte und aus gut 20 Metern trocken in die rechte obere Ecke einschoss und dabei ASV-Keeper Lösel keine Abwehrchance ließ.
Vachs Neuzugang Ahmet Aydin (am Ball) bot gegen den ASV Zirndorf eine gute Leistung und sorgte mit dem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich für Auftrieb beim bis dato durchwachsenen Auftritt seiner Mannschaft.
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Benjamin Pommer vergab nur zwei Zeigerumdrehungen später die Chance auf die Führung, als er nach einem herrlich öffnenden Pass von Mittelfeldstratege Michael Glaser auf die Reise geschickt wurde, jedoch am herausstürzenden Lösel scheiterte. Die Hermann-Elf ließ sich von diesem Rückschlag zunächst nicht beeindrucken. Nach einer schönen Freistoßflanke von rechts durch Berisha war schließlich erneut Schuster zur Stelle, der Vach-Zerberus Hörrlein aus kürzester Distanz das Nachsehen gab (33.). Das Spiel nahm nun richtig an Fahrt auf, da beide Teams ihr Heil zunehmend in der Offensive suchten. Benjamin Pommer bewies erneut nur vier Zeigerumdrehungen später seine Klasse, setzte sich gekonnt im Strafraum durch und schloss scharf und platziert flach in die lange Ecke zum erneuten Ausgleich ab - 2:2.
Wieder reagierte Zirndorf umgehend: Pfaffinger setzte vier Minuten vor der Pause nach, eroberte den Ball und schickte Berisha auf die Reise. Der quirlige Dribbler brachte den Ball von der Grundlinie scharf nach innen, wo der Ball beim Rettungsversuch der Vacher Hintermannschaft um ein Haar im eigenen Tor gelandet wäre. Auf der Gegenseite schlug dann die Appelt-Truppe eiskalt zu. Nach einem harten Foul an Aydin bewies Glaser bei einem indirekten Freistoß sein ganzes Können, als er seine Mannschaft per Linksschuss erstmals an diesem Tag in Front brachte (44.).
Halil Berisha (l.) und Daniel Pfaffinger (r.) sorgten mit ihren Aktionen im ersten Durchgang immer wieder für Unruhe in der Hintermannschaft des ASV Vach (in dieser Szene bekam Christoph Marx Beschäftigung).
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Die zweite Halbzeit der Partie kann getrost unter dem Motto "Benjamin-Pommer-Festspiele" zusammengefasst werden. Mit einem lupenreinen Hattrick binnen zehn Minuten (54., 56., 64.) sorgte der an diesem Tag einmal mehr brandgefährliche Angreifer für die frühe Entscheidung im Spiel - und für lange Gesichter im Lager der Hausherren. Beim ersten Treffer in Durchgang zwei fand der Stürmer bei seinem wuchtigen Rechtsschuss aus spitzem Winkel irgendwie eine Lücke an Abwehrbeinen der Zirndorfer und an Lösel vorbei, zwei Minuten später bewies er seine ganze Klasse, als er sich zunächst etwas glücklich gegen Gegenspieler Tiessen durchsetzte, dann das Spielgerät allerdings sehenswert und gekonnt über den herausstürzenden Lösel hinweg ins Tor chippte. Der letzte Treffer des nunmehr bereits neunmal erfolgreichen Knipsers war dann nur noch Formsache, da er einen indirekten Freistoß - Lösel hatte den Angreifer beim gewagten Rettungsversuch getroffen, was mit gefährlichem Spiel geahndet wurde - verwandelte, da er aus rund fünf Metern eine Lücke in der Elf-Mann-Mauer der Zirndorfer zum 2:6 fand (64.).
Strecken half nichts: auch wenn sich der ASV Zirndorf wehrte, am Ende fanden Benjamin Pommer (nicht im Bild) und der ASV Vach die Lücken zum Toreschießen wie hier zum 6:2 per indirekten Freistoß.
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Die Begegnung war damit frühzeitig entschieden. Vach hatte im Anschluss mehrmals die Möglichkeit über Konterangriffe gar noch weiter zu erhöhen, jedoch wurden diese Situationen oft zu umständlich zu Ende gespielt, beziehungsweise leichtfertig vergeben. Auf der anderen Seite war Zirndorf sichtlich bemüht, den Schaden in Grenzen zu halten, wobei das ganz große Aufbäumen freilich nicht mehr einsetzte. Gute Gelegenheiten zum Verkürzen verpassten der eingewechselte Safak Aydogmus, der nach Schusters Kopfballvorarbeit aus guter Position verzog, sowie Rahner, dessen Versuch nach schönem Antritt knapp über das Tor hinweg flog (81., 84.). Für den Schlusspunkt des Spiels sorgte dann Zirndorf-Abwehrmann Heiko Tiessen, der sich die Möglichkeit vom Elfmeterpunkt nicht nehmen ließ und mit seinem sicher verwandelten Strafstoß zum 3:6 noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte. Der ASV Vach erobert durch die nächste Tor-Gala (18 Treffer in den letzten drei Partien!) vorübergehend die Tabellenspitze, während Zirndorf die zweite Niederlage in Folge hinnehmen musste.