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Artikel veröffentlicht am 19.06.2020 um 21:00 Uhr

Chemnitz ohne wirkliche Chance: Kickers legen vor und springen auf Rang zwei

SPIELTAG AKTUELL Die Würzburger Kickers reiten weiter auf der Erfolgswelle. Auch gegen den Chemnitzer FC setzen die Rothosen ihren positiven Trend fort und siegen verdient mit 3:0. Dabei liefert die Elf von Michael Schiele nach einer soliden ersten Hälfte erneut einen starken zweiten Durchgang ab, während Chemnitz in Unterzahl kaum mehr zum Zug kommt. Damit springen die Würzburger zumindest über Nacht auf Aufstiegsplatz zwei.

Von Alexander Rausch

Heiko Becker

Euphorie gab es vor der Partie auf beiden Seiten. Chemnitz siegte am vergangenen Dienstag Last-Minute gegen Mitkonkurrent Preußen Münster und holte wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Die Würzburger Kickers zeigten gegen zuletzt starke Lauterer einen sehr abgeklärten Auftritt und halten als Fünfter Anschluss an die Tabellenspitze, an der die nicht aufstiegsberechtige Reserve des FC Bayern München steht. Mit einem Sieg zum Auftakt des 34. Spieltags könnten die Rothosen sogar mit dem Aufsteiger punktemäßig gleichziehen. Allerdings musste Michael Schiele auf die gelb-gesperrten Fabio Kaufmann und Patrick Sontheimer verzichten. Für das Duo rückten Luke Hemmerich und Kapitän Sebastian Schuppan in die erste Elf, ebenso wie Niklas Hoffmann für Hendrik Hansen.

Chemnitz schwächt sich selbst

Aber erneut griffen Schieles Veränderungen umgehend und die Kickers hatten keinerlei Anlaufschwierigkeiten. Vielmehr übernahmen sie von Beginn an die Spielkontrolle und ließen Chemnitz kaum zur Entfaltung kommen. Gefährlich wurde es aber zunächst nicht, zumindest nicht vor dem CFC-Gehäuse. Denn auf der anderen Seite klärte Vincent Müller stark gegen den durchgebrochenen Dejan Bozic. Der Abtsiegskandidat fand sich immer besser zurecht am Dallenberg und bot den Gastgebern ordentlich Paroli. Doch nach einer halben Stunde schwächten sich die Gäste völlig unnötig selbst. Erst sah Trainer Patrick Glöckner wegen zu vehementen Meckerns die Ampelkarte. Nur wenigen Minuten später Lennard Maloney. "Wir waren sehr gut im Spiel. Beide Karten für Lennard sind übertrieben. Ich konnte der Mannschaft dann auch nicht mehr helfen. In diesen Situationen verlange ich von Schiedsrichtern das nötige Fingerspitzengefühl. Letztlich haben diese Minuten die Partie in eine Richtung gelenkt", ärgerte sich CFC-Coach Glöckner auf der Pressekonferenz. Nutzen konnten die Rothosen die Überzahl vor der Pause aber noch nicht. Dominic Baumann scheiterte zweimal aus guter Position (37., 39.)

Daniel Hägele behauptet das Leder gegen Chemnitz Rafael Garcia.

Heiko Becker

Kickers sorgen für klare Verhältnisse

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Hausherren am Drücker und stellten per Doppelschlag die Weichen früh auf Sieg. Erst köpfte Luca Pfeiffer Frank Ronstadts Flanke ein, ehe Dominic Baumann nur drei Minuten später nach Simon Rheins Steckpass nachlegte. Zwar versuchten die Himmelblau-Weißen sich nochmals in die Partie zu kämpfen, doch wie schon gegen Kaiserslautern ließen die Rothosen kaum etwas zu. Einzig Paul Milde kam zum Abschluss, den aber Vincent Müller sicher parierte (63.). Ausgerechnet ein dicker Fehler des Ex-Kickers Clemens Schoppenhauer leitete das 3:0 ein. Der Abwehrspieler spielte dem lauernden Maximilian Breunig das Leder unbedrängt auf die Brust und der Youngster schob eiskalt ein.

Mit diesem erneut nie gefährdeten Heimsieg klettern die Kickers über Nacht auf Rang zwei und dürfen mehr denn je vom Aufstieg träumen. Denn die Konkurrenz muss erst einmal nachziehen. "Wir waren konzentriert über die gesamte Spielzeit und haben nur wenig zugelassen. Nach der Pause haben wir Ruhe bewahrt und Luca hat die erste Chance genutzt. Die Punkte sind verdient hiergeblieben", war Schiele mit dem wiederholt starken Auftritt seiner Kickers zufrieden.