Mit Fußwärmer und Glückshaarband: Ab in die 2. LiGa-th - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 06.07.2020 um 20:00 Uhr
Mit Fußwärmer und Glückshaarband: Ab in die 2. LiGa-th
Gütersloh statt Ezelsdorf und Saarbrücken statt Ruderting heißt es für Marsia Gath in der kommenden Spielzeit, in der die Flügelflitzerin des SV Frensdorf an den Main zu Zweitligaaufsteiger SC Heuchelhof Würzburg wechselt. Welcher Aberglaube ihr dabei hilft, aber auch weshalb ihre Handtasche einem Reisekoffer gleichkommt, verrät sie exklusiv gegenüber anpfiff.info
Von Bernd Riemke
In der Winterpause der Saison 2014/15 kam Marsia Gath vom SV Weinberg 2 an den Failsberg und wurde mit jedem Jahr besser. Statistisch sowieso, was umso bemerkenswerter ist, da die vergangene Spielzeit die erste in der Bayernliga war. Akklimatisierungsschwierigkeiten gab es da weder für den SV Frensdorf noch für die 27-Jährige Außenangreiferin, die starke acht Tore zur Bayerischen Vizemeisterschaft beisteuerte. Zahlen, Fakten, die nicht verborgen blieben. Allen voran aber dauerhaft überzeugende Leistungen, die Begehrlichkeiten weckten. Im „zweiten Anlauf“ nimmt Mäschi nun die Gelegenheit wahr und wagt den Sprung zum SC Heuchelhof Würzburg, der zur neuen Saison im FC Würzburger Kickers auf- und in der eingleisigen 2. Bundesliga an den Start geht.

In der Saison 2017/18 zwang der SVF (mit Marsia Gath, vo.)  die höherklassigen Würzburgerinnen im Pokal in die Knie, von nun an stürmt die 27-Jährige selbst für die Unterfränkinnen.
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Frau Gath, Sie blicken auf gut fünf Jahre beim SV Frensdorf zurück. Was bleibt haften?
Marsia Gath: Ich habe mich dort enorm weiter entwickelt. Die Mannschaft – mit allen Trainern, die wir hatten – war immer ein Superteam. Ich bin wirklich zu jedem Training und zu jedem Spiel gerne ins Auto gestiegen, weil ich wusste, was mich erwartet: Ein gutes Training, bei dem wir auch viel gelacht haben.

Apropos „alle“ Trainer. In Ihren fünf Jahren beim SVF waren es drei…

Marsia Gath: Und von allen konnte ich etwas lernen. Markus Spielberger war immer ansprechbar für uns Mädels und hat uns zu jeder Zeit unterstützt. Hubert Richter hat uns fußballerisch enorm viele Tipps gegeben und Heinz Ullrich zeichnet aus, dass er uns vor jedem Spiel enorm viel Selbstbewusstsein einimpft.

Sie haben zahlreiche Erfolge gesammelt, standen u.a. im BFV-Pokalfinale, feierten den Aufstieg in die Landesliga, wurden jüngst Bayerischer Hallenmeister. Was waren Ihre persönlichen Highlights?
Marsia Gath: Der Aufstieg sowie die Bayerische Hallenmeisterschaft zählen sicher zu den sportlichen Highlights. Mindestens genauso wichtig ist jedoch die Kameradschaft, die wir gepflegt haben. Das habe ich so intensiv noch in keiner anderen Mannschaft erlebt und das macht unseren Sport eigentlich aus – ein Team zu sein.

Trotzdem sind Sie der sportlichen Herausforderung „erlegen“ - nachdem Sie im vergangenen Jahr der Verlockung noch widerstehen konnten…
Marsia Gath: Es is richtig, dass ich auch letztes Jahr schon nach Würzburg hätte gehen können. Wir sind schon länger in Kontakt. Es war eine schwere Entscheidung für mich, aber rein sportlich juckt es eben schon, den Unterschied zwischen Bayern- und 2. Liga zu sehen. Der Reiz ist groß zu sehen, ob ich mich selbst noch einmal steigern kann?

Große Ballsicherheit in hohem Tempo prägen das Spiel von Marsia Gath (li.)
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Mit welchen persönlichen Erwartungen wechseln Sie denn nach Würzburg?
Marsia Gath: Ich stapel da bewusst tief. Der Sprung in die 2. Liga ist groß. Ich werde Zeit brauchen, bis ich mich heranarbeite, bin aber auf jeden Fall sehr gewillst, dass ich meine Einsatzzeiten bekomme (grinst).

...sonst hätte Sie das Trainerteam vermutlich nicht an den Main holen wollen?
Marsia Gath (lacht): Die Trainer haben schon meine Schnelligkeit über außen, die grundsätzliche Spielidee und auch das Durchsetzungsvermögen nach vorne gelobt. Das Fußballerische ist sicher nur ein Faktor. Hinzu kommt, dass ich gedanklich schneller umschalten muss und ich werde mich sicher auch körperlich an die härtere Zweikampfführung gewöhnen müssen.

Fußballern wird häufig ein gewisser Aberglaube hinsichtlich ihrer Rückennummer nachgesagt. Welche bekommen Sie denn bei den Kickers-Frauen?
Marsia Gath: In Frensdorf habe ich irgendwann die 8 bekommen und mich mit ihr angefreundet. Ich bin schon abergläubisch. Wenn ich die 8 nicht trage, dann läuft es nicht so richtig rund. Allerdings musste ich gegen Pegnitz einmal mit der 12 auflaufen und habe drei Tore gemacht (lacht)… also ich denke, es wird sich auch in Würzburg die passende Rückennummer finden.

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Leser-Kommentare

Steckbrief M. Gath

Marsia Gath
Spitzname
Mäschi
Alter
32
Geburtsort
Neustadt/Aisch
Wohnort
Neustadt/Aisch
Familie
in Beziehung
Nation
Deutschland
Größe
172 cm
Beruf
Erzieherin
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
offensives Mittelfeld


Entweder...oder

Failsberg oder Marienberg
Der Failsberg ist schon echt cool, weil immer viele Fans da sind, die richtig Stimmung machen und uns gut unterstützen. Frensdorf bleibt deshalb unvergessen. Da ich am Failsberg inzwischen alle Platzfehler kenne, freue ich mich auch darauf unter der Festung Marienberg zu spielen.
Bier oder Wein
Ich trinke immer schon lieber Wein. Silvaner. Trocken. Beziehungsweise eine süße Weinschorle, dann bin ich glücklich.
Dribbling oder Flanke
Natürlich mag ich es gerne, Flanken zu schlagen. Ich bin schon eher die Vorbereiterin, aber wenn es sich anbietet, gehe ich auch gerne ins Dribbling.
Mut oder Wagnis
Es ist beides. Ich hatte letztes Jahr die Möglichkeit nach Würzburg zu wechseln und habe es nicht gemacht. Ich habe die Entscheidung nicht bereut, aber jetzt habe ich all meinen Mut zusammen genommen und werde es in der 2. Liga versuchen.
Handtasche oder Fußballtasche
Definitiv Fußballtasche. Auch wenn ich nur zwei Stunden außer Haus bin würde eine Handtasche niemals ausreichen. Dafür habe ich immer viel zu viel dabei...

Auf ein Wort...

Na dann gewähren Sie uns mal einen Einblick. In meiner Hand-, also Fußballtasche, habe ich immer dabei: Muss ich das jetzt alles aufzählen (lacht)? Zwei bis drei Paar Socken, weil ich immer kalte Füße habe. Dazu noch einen Fußwärmer. Im Winter eine Mütze, im Sommer eine Cap. Dann natürlich Deo, Handcreme, Schminke, Parfüm, eine Sonnenbrille, Tabletten gegen Migräne, meinen Geldbeutel und mein Handy inklusive einer Powerbank, dem Ladekabel und Kopfhörern. Außerdem einen Pullover, eine Jacke und manchmal auch Dinge, die ich vielleicht gar nicht brauche – wie ein zweites Paar Schuhe. Irgendwas zu essen habe ich auch immer dabei: Eine Packung Gummibärchen oder einen Riegel beziehungsweise etwas deftiges wie ein Brot oder eine Brezel.

Das ist ja überschaubar. Wenn ich für ein Produkt Werbung machen dürfte, dann wären es Fußwärmer. Die habe ich Nadja Burkard auch schon angedreht. Die Frensdorfer Mädels haben auch schon gesagt, dass die Würzburgerinnen eine helle Freude an mir haben werden. Die wissen noch gar nicht, was sie erwartet… (lacht).

Abgesehen von Ihrer Rückennummer. Mein Aberglaube ist vielfältig (lacht). Ich trage immer meinen Glücks-Sport-BH, meine Glücksunterhose und meine Glücksschuhe. Wenn ich sehe, dass ich mit dem rechten Fuß in den linken Stutzen schlüpfe, ist das Spiel schon gelaufen, obwohl wir uns gerade erst umziehen. Mein Glückshaarband ist allmählich ziemlich ausgeleiert. Nicht nur deshalb streichelt mir „Gusti“ Amon im Kreis immer den Rücken, damit ich etwas beruhigter ins Spiel gehen kann.

Als ich ein Kind war, war mein Vorbild meine Schwester Stefanie! Sie war von klein auf immer sehr ordentlich und hat alles einfach toll gemacht, deswegen wollte ich es ihr immer nachmachen. Ich habe auch wegen ihr mit dem Fußball angefangen, obwohl sie inzwischen wieder aufgehört hat. Ich fand meine große Schwester einfach schon immer toll!

Karriere in Zahlen M. Gath

Spiele
210
Spiele gewonnen
109
Spiele unentschieden
37
Spiele verloren
64
Tore gesamt
41
Vereine
5
Aufstiege
2
Abstiege
3

Hintergründe & Fakten

Personendaten


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