Nürnberg-Fürth | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Das Amateurfußballportal aus
der Region Nürnberg/Fürth

Börsen-Ticker

Spielersuche | Trainersuche | Testspielsuche

Artikel veröffentlicht am 28.09.2020 um 12:00 Uhr

Keeper's Choice: Philipp Rößner: "Im Tor macht es mir einfach mehr Spaß!"

Torhüter und Linksaußen - wohl ein jeder, der sich für Fußball interessiert, kennt die Fortsetzung dieser Weisheit. Doch stimmt sie wirklich? Nun, Linksaußen gibt es kaum mehr, aber Torhüter. anpfiff.info möchte Ihnen die Spezies mit der Nummer eins auf dem Rücken - meistens zumindest - ein wenig näher bringen. "Keeper's Choice" heißt die neue Rubrik, in der die der Weisheit nach Verrückten zu Wort kommen...

Von Marco Heumann

Philipp Rößner (Keeper des Kreislklassisten SV Sylbach)

Haben Sie besondere Rituale vor dem Spiel?
Philipp Rößner: Ich weiß nicht, ob man es Ritual nennen kann, aber ich höre immer gewisse Lieder zu Hause, bevor ich zum Treffpunkt losfahre wie "We Own It" von Wiz Khalifa, bei Heimspielen "My House" von Flo Rida oder bei Auswärtsspielen "Auswärtsspiel von den Toten Hosen.

Wer war früher Ihr großes Vorbild?
Philipp Rößner: Ganz klar Oliver Kahn, von ihm habe ich auch damals mein erstes Trikot bekommen. Seine Paraden und sein Ehrgeiz haben mich schon immer beeindruckt und auch heute noch schau ich mir gerne auf YouTube Videos von seinen besten Paraden an.

Warum sind Sie Torwart geworden und nicht Feldspieler?
Philipp Rößner: Eine gute Frage! Naja, ich bin damals, das weiß ich noch, zu meinem ersten Training nach Sylbach gegangen und der damalige Coach Alois Brandl fragte mich, auf welcher Position ich spielen möchte und ich sagte, wenn ich mit meinen Kumpels immer beim Bolzen war, bin ich immer im Tor gewesen, das hat mir auch immer Spaß gemacht. Daraufhin sagte er: Okay, das probieren wir einmal aus! Und so bin ich damals Torwart geworden und ich habe diese Entscheidung noch nie bereut. Es war besser so.

Wer ist aktuell der beste Torwart der Welt–und was zeichnet ihn besonders aus?
Philipp Rößner: Meiner Meinung nach ganz eindeutig Manuel Neuer. Das hat er auch erst kürzlich im Champions-League-Finale wieder einmal unter Beweis gestellt. Was ihn auszeichnet ist, dass er mehr oder weniger das gesamte Torwartspiel ganz alleine revolutioniert hat, das Mitspielen, das Rauslaufen, und so weiter. Man kann sagen, dass der Torwart nicht mehr nur der Torwart sein darf, sondern auch gleichzeitig der Libero ist. Das haben wir, meiner Meinung nach, alleine Manuel Neuer zu verdanken. Auf der Linie, im Eins-gegen-Eins, und so weiter ist er natürlich auch bärenstark.

An welche Ihrer Paraden erinnern Sie sich noch genau?
Philipp Rößner: Das war eine aus meinen zwei Jahren in Prappach, im Spiel gegen den FC Hassfurt. Eckball Haßfurt, Kopfball Rico Geilling aufs rechte untere Eck aus meiner Sicht und ich konnte ihn parieren. Direkt nach der Parade kam der Halbzeitpfiff. Jan-Michael Derra stand am ersten Posten auf der linken Seite von meinem Tor war sofort da, hat mich gefeiert und abgeklatscht für die Parade und nach ihm kam die ganze Mannschaft, die mit auf dem Platz stand, und tat es ihm gleich. Das war schon ein geiler Moment.

In Aktion: Philipp Rößner klärt gegen den damaligen Oberthereser Kevin Warmuth.

anpfiff.info

Eine Selbsteinschätzung: Sind Sie beim Elfmeter eher der Killer oder ein leichtes Opfer?
Philipp Rößner: Ich würde mich schon eher als Elfmeterkiller bezeichnen, das wurde ja auch schon einmal hier bei anpfiff.info in einem Bericht thematisiert. Es gibt natürlich auch ein paar Dinge, die man als Torwart tun kann, um den Schützen ein wenig zu irritieren. Jedoch möchte ich diese nicht weiter kommentieren.

Wie stehen Sie dazu: Foulen als letzter Mann oder lieber fair sein und ein Gegentor zulassen?
Philipp Rößner: Schwierige Frage! Aus Fair-Play-Sicht muss man natürlich sagen: Lass ein Tor zu. Jedoch kommt das natürlich auch ein wenig auf die Wertigkeit des Spiels an und auf den aktuellen Spielstand. Wenn das Spiel bereits entschieden sein sollte, ist es auch wieder etwas anderes. Also meiner Meinung nach, ist diese Entscheidung immer situationsbedingt.

Und wer soll als nächstes bei Keeper's Choice Farbe bekennen?
Philipp Rößner: Ich schlage meinen Cousin Niklas Korn von den Spfr. Unterhohenried vor.

Vielen Dank für das Gespräch!