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Artikel veröffentlicht am 01.10.2020 um 11:15 Uhr

Germanias Mehmet Karanfil: "Der direkte Wiederaufstieg ist das klare Ziel!"

Im Sommer 2019 wechselte Torjäger Mehmet Karanfil nach sieben Jahren beim SV Eyüp Sultan zum Kreisliga-Absteiger SC Germania. Dort läuft es aktuell sehr gut und die Germanen sind auf direktem Kurs zum Wiederaufstieg. fussballn.de hat mit dem Stürmer der Schnieglinger über die kommenden Aufgaben, die Zielsetzung, sowie die schwierige Zeit während des Corona Lockdowns ein Gespräch geführt.

Von Daniel Karnbaum

Mehmet Karanfil (am Ball) und sein SC Germania möchten den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga packen.

Detlef Knispel

Hallo Mehmet, die Corona-Zeit war und ist für uns alle eine spezielle Zeit. Wie hast du diese Zeit des Lockdowns erlebt und die fußballfreie Zeit genutzt?

Mehmet Karanfil: Die aktuelle Situation ist glaube ich für uns alle tatsächlich sehr speziell. Zunächst einmal ist es wichtig, dass wir alle gesund aus dieser Krise hervorgehen. Ich bin ehrlich, anfangs habe ich nicht damit gerechnet, dass die Situation um Corona so ernst ist. Man dachte, es wird vielleicht mal zwei Wochen pausiert und dann wird es schon wieder weitergehen, aber es ist dann doch ganz anders gekommen. Ich kann mich noch an unser gutes Trainingslager in Antalya erinnern. Wir kamen zurück und eine Woche später wurde der Lockdown beschlossen. Anfangs ist jeder für sich selbst laufen gegangen, bis wir die Nachricht bekommen haben, dass der Spielbetrieb auf jeden Fall bis September ausgesetzt wird. Für mich persönlich war das wie ein KO-Schlag. Ich hatte mit so einer langen Pause nicht gerechnet. Ich denke auch, dass mit dieser Entscheidung viele Spieler im Amateurbereich in ein Loch gefallen sind und die Luft raus war. Die freie Zeit habe ich dann viel für meine Familie und meine Freunde genutzt, viel mit ihnen unternommen. Da ich aber den Fußball nicht komplett ausklammern konnte, haben wir des Öfteren online FIFA-Turniere gestartet, um die fußballfreie Zeit zu überbrücken.

Du hast nach sieben Jahren beim SV Eyüp Sultan den Schritt zum SC Germania gemacht. Wie gefällt es dir in Schniegling?

Karanfil: Ich muss sagen, mir gefällt es total gut. Ich bin ehrlich, nach sieben Jahren bei Eyüp, wo man viele Freunde und eine sehr familiäre Umgebung hatte, hatte ich anfangs schon etwas Bedenken, wie das nun bei einem neuen Verein sein würde. Aber die Jungs haben mich sehr gut aufgenommen. Ich habe mich gut eingefügt und wir haben auch hier bei der SCG eine sehr sehr enge Bindung und unternehmen auch privat sehr viel miteinander. Ich fühle mich richtig wohl!

Mehmet Karanfil (Nummer 18) spricht offen über das erklärte Ziel "Wiederaufstieg".

Jasmin Stark

Du hast bisher acht Saisontore gemacht. Hast du dir als Stürmer eine bestimmte Tore-Marke gesetzt, die du in dieser Saison noch erreichen möchtest?

Karanfil: Natürlich wird man als Stürmer immer an seinen Toren gemessen und ich habe mir auch persönlich immer das Ziel gesetzt, möglichst zweistellig in einer Spielzeit zu treffen. Mein persönlicher Erfolg ist aber nicht alles und ich stelle diesen gegenüber dem Mannschaftserfolg hinten an. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft die direkte Rückkehr in die Kreisliga schaffen. Trotzdem möchte ich natürlich so oft wie möglich treffen. Mein Coach Serdar Dinc sagt immer, es bringt uns nichts, wenn du 20 bis 30 Tore machst, die Mannschaft am Ende aber nicht aufsteigt. Da stimme ich meinem Trainer voll und ganz zu. Das Mannschaftsziel hat oberste Priorität!

Ihr kommuniziert also klar und deutlich, dass ihr nächstes Jahr wieder in der Kreisliga spielen möchtet?

Karanfil: Ich denke, als Absteiger ist man so gut wie immer einer der Favoriten, die im Kampf um den Aufstieg gehandelt werden. Wir gehen damit offen um und sprechen unser Ziel "Aufstieg" auch aus. Ich denke, wenn man auf unseren Kader schaut und die einzelnen Spieler betrachtet, sind da auf jeden Fall einige Kicker dabei, die deutlich mehr Potential haben und mindestens Kreisliga spielen können. Deshalb sind wir als Mannschaft auch so selbstbewusst, dass wir das Ziel "direkter Wiederaufstieg" öffentlich kommunizieren.

Das Ziel von Torjäger Mehmet Karanfil (rechts) ist es zweistellig in dieser Saison zu treffen. Für den Mannschaftserfolg stellt er seine persönlichen Ziele aber gerne hinten an.

Jasmin Stark

Am Sonntag steht das Nachholspiel beim TB Johannis 88 auf dem Programm. Ihr könnt mit einem Erfolg die Tabellenspitze zurück erobern. Was erwartest du für eine Partie?

Karanfil: Wir freuen uns alle auf dieses Spiel am Sonntag. Es ist ein Derby, und Derbys haben immer ein wenig ihre eigenen Gesetze. Wir sind zwar Favorit, trotzdem nehmen wir keinen Gegner auf die leichte Schulter. Unser Ziel ist es natürlich mit einem Sieg die Tabellenführung wieder zu übernehmen und dann auch nicht mehr abzugeben. Ich erwarte ein sehr umkämpftes und hitziges Derby, was die Zuschauer sicherlich gut unterhalten wird. Ich bin heiß, die Mannschaft ist heiß und wir müssen wieder eine Topleistung abliefern, um erfolgreich sein zu können!