Mein Heimatverein: Schildt: "Fühlt sich an wie 200 Jahre" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 09.10.2020 um 06:00 Uhr
Mein Heimatverein: Schildt: "Fühlt sich an wie 200 Jahre"
Was motiviert Fußballer, ihrem Stammverein über Jahrzehnte die Treue zu halten und sich nach der aktiven Zeit in der Führungsetage zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen? anpfiff.info geht dieser Frage nach und hat Dennis Schildt interviewt, der beim FC Zell als Multifunktionär und zeitweise als Spielertrainer die Fäden zieht.
Von Hans-Jürgen Wunder
Dennis Schildt (Macher des FC Zell)

Wie lange sind sie schon bei ihrem Verein?
Dennis Schildt: Seitdem ich die Jugendabteilung durchlaufen habe. Es werden demnächst 20 Jahre. Da sich ein Jahr in Zell wie zehn Jahre anfühlen, ergo 200. 

Was schätzen sie an ihrem Heimatverein?
Dennis Schildt: Die geschichtliche Verbundenheit zum Heimatort, die riesigen Erfolge und die schweren Niederschläge. Was hier unsere alten Mitglieder über Jahrzehnte aufgebaut haben, was daraus entstanden ist und welchen Stellenwert der Verein auch heute noch in Zell genießt. Im Grunde genommen geht der Fußball, bzw. das Vereinsleben zu seinen Anfängen zurück. Dies in all seinen Facetten zu erleben und mitzuwirken, ist schon einmalig. Daran wird man sich immer erinnern und noch in vielen Jahren reden.

Gab es schon einmal die Überlegung, woanders hin zu wechseln?
Dennis Schildt: Ich hatte nur zwei Angebote anderer Vereine in meiner bescheidenen Fußballerkarriere, die ich jedoch alle sofort abgelehnt habe. Ohne auch nur kurz darüber nachzudenken. Ich habe schon vor zehn Jahren gesagt: "Auf meinem Spielerpass wird niemals ein anderer Name als F.C. Zell 1946 e.V. stehen." Daran hab ich mich in guten und schlechten Zeiten stets gehalten und bin auch stolz darauf.

Unvergessen: Den letzten Aufstieg feierten die Zeller Fans im Jahr 2013.
anpfiff.info

Welche Person ist die Seele des Vereins?
Dennis Schildt: Eine Person reicht nicht, auch wenn die Verantwortung auf wenigen Schultern heutzutage ruht. Mir fallen daher mehrere ein, die ich nicht missen möchte. Da ist unser ständig meckernder Oberplatzwart Werner Schobert, der jeden so kleinen Fauxpax bemängelt. Er hat den Verein besonders in den schweren Zeiten, als kein anderer dazu bereit war, stets erhalten und alles für ihn gegeben. Sein Gegenstück und zweiter Platzwart Helmut "Co" Bossog. Genauso groß, genauso furchteinflößend. Doch immer mit einem Lachen und vielen guten Ratschlägen. Dazu unsere Nadja Rudolph, die an Fleiß überhaupt nicht zu überbieten ist und unseren Kassier Florian Flessa, von dem ich gerne die Standhaftigkeit und die Fähigkeit hätte, mal auf den Tisch zu hauen. Unser brummbäriger Damentrainer "Franz" Winkler, der zu jedem Spiel eine Kanne Kaffee trinkt und eine Schachtel Zigaretten raucht. Hinzu haben wir mit Christopher Eller einen neuen Funktionär, der sich unglaublich zum Wohle des Vereins einsetzt. Dazu all die älteren Mitglieder, deren Namen dann doch zu viel sind, mit ihren tollen Geschichten von früher. Ich denke, insgesamt macht es die Mischung und hat es auch schon immer. Ich könnte jetzt noch stundenlang viele Seiten schreiben.

Gegen welchen Verein gab es die packendsten Spiele?
Dennis Schildt: Ich könnte jetzt das letzte große Derby zwischen Zell und Sparneck in der Kreisliga 2005 erwähnen. Das haben wir vor 300 Zuschauern (heutzutage ja eine Seltenheit) unglücklich mit 1:2 verloren und ich war als junger Spieler unglaublich nervös. Aber das war nur ein einziges. Die großen Kämpfe haben wir uns mit dem ASV Stockenroth geliefert. Die waren immer enorm nervenaufreibend, denn egal wo welcher Verein in der Tabelle stand, welcher Verein die besseren Spieler hatte, die Ergebnisse waren jedesmal knapp und oftmals überraschend. Das Derby gibt es ja in der kommenden Spielzeit nicht mehr, da wir eine Spielgemeinschaft eingehen. Hinterher trauern werde ich dem aber sicher nicht, da es mich zu viele Nerven gekosten hat. Da habe ich übrigens auch meinen "schönsten" Spielbericht (auch auf Anpfiff) geschrieben. Am 19.8.2018 bezeichnete ich nicht nur unsere Elf als "Mundwerkweltmeister", sondern bestellte Trainer und Spielführer nach der 1:2-Niederlage in Stockenroth auch zum Rapport. Selten, dass ich so aus der Haut gefahren bin...

Welche Schlagzeile möchten sie über ihren Verein bei Anpfiff am liebsten lesen?
Dennis Schildt: "2046 - der Fußballclub Zell feiert sein 100-jähriges Bestehen!"

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Leser-Kommentare

Saisonbilanz D. Schildt

 
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Steckbrief D. Schildt

Dennis Schildt
Spitzname
Henne Brehmer
Alter
40
Geburtsort
Berlin-Steglitz
Wohnort
Zell im Fichtelgebirge
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
190 cm
Gewicht
80 kg
Starker Fuß
Linksfuß
Lieb.-Position
Allrounder - alle Positionen
Erfolge
Meisterschaften mit dem FC Zell:
Reserverunde: 2003
A-Klasse: 2003, 2008
Kreisklasse: 2005
Sowie Aufstieg in die Kreisklasse 2013

Daten FC Zell

FC Zell
Gründung: 10.09.1946
Mitglieder: 220
Farben: Rot-Weiß
Abteilungen: Fußball

Sportstätte FC Zell

FC-Sportplatz "Werner-Schobert-Arena"
am Saalequelleweg 13
95239 Zell im Fichtelgebirge
ASV-Sportplatz "Alm"
Stockenroth 36
95234 Sparneck


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