Es wird ganz bestimmt kein Spiel sein, das für das Titelrennen in der B-Klasse 7 noch Relevanz haben wird, aber vermutlich hatten die Verantwortlichen des TSV Altenberg und der SpVgg Mögeldorf 2000 ein feines Gespür dafür, dass man den letztmöglichen Tag eines Nachholspiels vor den bevorstehenden Einschränkungen noch ganz gut nutzen könnte. Wobei die Gäste aus dem Nürnberger Osten dies schon nach nur wenigen Minuten bereits wieder bereut haben durften.
Altenberg überrollt Mögeldorf zu Beginn
Von Beginn an überrollten die Altenberger Jungs die Gäste aus Mögeldorf. Keine 120 Sekunden waren absolviert, als Ungermann zur TSV-Führung einnetzte, dem Patzelt - er sollte zum Mann des Tages avancieren - wenig später das 2:0 folgen ließ (5.). Noch innerhalb der ersten zehn Minuten schnürte Ungermann seinen persönlichen Doppelpack zum 3:0. In der Folge fanden die geschockten SpVgg-Akteure besser in die Partie und traten zumeist über den emsigen Grevenkamp (noch ohne Torerfolg) offensiv in Erscheinung. Vielmehr sorgten Ballverluste und Fehlpässe bis zur Pause für die vermeintliche Entscheidung im Hans-Reif-Sportzentrum, nachdem Patzelt auf 5:0 erhöhen konnte (28., 32.). Der dreifache Torschütze durfte dann vorerst Pause machen, sollte aber später noch umso mehr gebraucht werden.
Sensationelle Aufholjagd bleibt ohne Krönung
Als ob ein Ballmagnet hinter einem Tor platziert wurde, drehte sich das Geschehen nach dem Seitenwechsel. Die spärliche Kulisse bekam nun eine Mögeldorfer Mannschaft zu sehen, die zunächst um Schadensbegrenzung bemüht war. Torjäger Grevenkamp gelang nach 49 Minuten zumindest schon der erste Treffer für den Gast. Vier Zeigerumläufe später war Diez zur Stelle und machte das Ergebnis etwas erträglicher. Als dann nach exakt einer Stunde wieder Grevenkamp zuschlug, begannen beide Seiten allmählich nachzudenken. Wieder Diez verkürzte auf 5:4 - und noch 21 Minuten waren auf der Uhr. Altenberg war angeknockt, Mögeldorf trumpfte weiter auf. Die Folge war der 5:5-Ausgleich in der 74. Minute. Es war ein echtes Spektakel, das die wenigen Zuschauer bestaunen durften. Der Peinlichkeit eines 5:0-Pausenvorsprungs noch zu verspielen wollten sich die Altenberger aber doch nicht hingeben - und da war ja noch Jonas Patzelt, der nach schöpferischer Pause auf dem Platz zurückkehrte und mit seinem vierten Streich und dem 6:5 nach 84 Minuten tatsächlich für den Endstand sorgte.
Freilich, für ein 1:0 hätte es auch nur drei Punkte gegeben, aber an so ein Spiel erinnert man sich dann doch etwas länger - und das Langzeitgedächtnis dürfte in den kommenden fußballfreien Monaten zwangsläufig aktiviert werden. Für alle, die das Spiel nicht verfolgen durften, bleibt der Trost: Im kommenden Jahr gibt es (irgendwann) ja noch das Rückspiel in Mögeldorf.
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