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Artikel veröffentlicht am 07.11.2020 um 12:00 Uhr
Unterkotzauer Jugendarbeit: Wir wollen fördern, statt fordern
Seit 2016 hat der FSV Unterkotzau eine eigene Jugendabteilung und ist in der heutigen Zeit besonders stolz, noch eigenständig - ohne Spielgemeinschaft oder Jugendfördergemeinschaft - den Spiel- und Trainingsbetrieb am Laufen zu halten. Ein Mann der ersten Stunde ist Alexander Lein. Er betreut die B- und A-Jugendlichen, wobei er seinen eigenen Weg mit den jungen Kickern geht.
Von Maik Schneider
Der Trend im Nachwuchsbereich, gerade im Raum Hof - Marktredwitz - Tirschenreuth, zeigte in den letzten Jahren deutlich nach unten. Immer weniger Jugendliche spielen im Verein Fußball. Das zwingt die Vereine dazu, sich in Spielgemeinschaften oder eben Jugendfördergemeinschaften zusammenzuschließen. Generell spricht nichts gegen diese Wege, denn so können immerhin noch die willigen Kicker unter Wettbewerbsbedingungen gegeneinander antreten. Dass es aber auch als kleiner Verein noch eigenständig geht, zeigt der FSV Unterkotzau. Im Jahr 2016 begann der Verein mit einer D-Jugend Mannschaft, am Spielbetrieb des Bayerischen Fußballverbandes teilzunehmen. Schon im ersten Jahr gelang dem Team das Meisterstück. Trainer bei den Hornets Unterkotzau war damals schon Alexander Müller, der den 2004er Jahrgang nun bis in die U19 hinauf begleitete. Trotz möglichen  Schwierigkeiten, die nicht nur coronabedingt den einen oder anderen Stein in den Weg der Unterkotzauer Jugendmannschaften legten, ist man im Verein stolz, ohne einen Zusammenschluss mit anderen Vereinen arbeiten zu können.

FSV Keeper Vito Fiebrich (li.) bekommt bei den U19-Spielen meist ordentlich zu tun, geht aber in jedes Duell mit hundert Prozent.
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Trainingssaison für das nächste Jahr

In der aktuellen Saison stehen die Hornets mit lediglich zwei Punkten auf dem vorletzten Platz in der Kreisliga Nord der U19-Mannschaften. Zwei Unentschieden gegen die SG FC Döbraberg und die JFG Bayerisches Vogtland haben die Lein-Schützlinge auf der Habenseite verbuchen können. "Wenn wir ein bisschen cleverer gewesen wären, in den ein oder anderen Punktspiel, wären es sicherlich ein paar Punkte mehr", macht der Übungsleiter seinen Kickern allerdings keinen Vorwurf. Stand man doch vor der Saison vor der Frage, ob man denn überhaupt eine U19 melden würde. Sieben Spieler standen Trainer Alexander Lein für die Saison zur Verfügung, doch dann meldete sich die B-Jugend zu Wort und wollte den älteren Jahrgang bestmöglich unterstützen. Da eine Spielgemeinschaft für die FSV-Verantwortlichen nie zur Debatte stand, freute man sich natürlich über die tatkräftige Unterstützung. Daher kam es nicht selten vor, dass teilweise acht U17-Spieler an einem Wochenende in zwei Spielen zum Einsatz kamen. Doch anstatt zu jammern, freuen sich die Junioren auf den Lernprozess in der U19-Kreisliga. "Jede Minute Wettkampfpraxis ist wertvoll", macht auch Trainer Alexander Lein keinen Hehl daraus, den Umständen etwas Positives abzugewinnen. Die U17 kämpft aktuell um die Meisterschaft in ihrer Kreisliga. Auch die verbliebenen A-Jugendlichen haben den diesjährigen Zustand akzeptiert, dass die erste U19-Saison eine harte Nuss werden wird. Doch in noch keinem Spiel haben sich die Hornets aufgegeben und motivieren sich gegenseitig. Das zeigte auch die letzte Partie gegen etablierte SG Wiesla Hof, als man bereits kurz vor der Pause bereits 0:3 zurücklag. Sich aber noch einmal auf 2:3 herankämpfte, ehe die Kräfte nachließen und man sich am Ende deutlich geschlagen geben musste. Als Betreuer reichen Alexander Lein da Sätze, wie "Die sind ja auch zwei Jahre älter, oder die haben auch nur zwei Beine", völlig aus, um die Stimmung in der Mannschaft wieder aufzuhellen. Um den Kickern etwas die Doppelbelastung zu nehmen, variiert der Übungsleiter dabei mit den Trainingseinheiten. 

Kenneth Thielke (pink) ist einer von zahlreichen U17-Kickern die Woche für Woche die A-Jugendmannschaft unterstützen.
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Trainer Alexander Lein will fördern, statt fordern

Dass der Übungsleiter keinen Trainerschein hat, kümmert im Verein niemanden. Denn es ist gerade im Jugendbereich wichtig, nicht nur von den Spielern zu fordern. "Wir sind da schon mehr Betreuer, Pausenclown, Streetworker und Pädagogen und eher ein ganz kleines bisschen Fußballtrainer." gibt Alexander Lein Einblicke in seine Tätigkeiten. Er versucht auch neben dem Platz den Kickern einige Ideale vorzugeben, die sie im Alltag gut gebrauchen können. Da geht es um Respekt, Toleranz, Gleichheit, Fairness und vor allem Achtung seinem Gegenüber. "Manche Jungs kenne ich nun schon die Hälfte ihres Lebens und man merkt, dass sie sich gegenseitig schätzen",macht das Mannschaftsklima Alexander Lein schon etwas stolz. Seine Mission ist es,  den Jahrgang 2004 noch bis ins Jahr 2022 zu begleiten. Dass er den "Haufen" zusammenhält, empfindet er zumindest nicht schwierig. Auch wenn nun bei dem einen oder anderen das Abi oder die Ausbildung auf dem Plan stehen, möchte er mit seiner Philosophie die Kicker auf dem Platz in ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung weiter fördern. Wo bei anderen der Erfolgsdruck nach Siegen und Aufstiegen vorherrscht, sieht der Trainer die Saison seiner Schützlinge relativ entspannt. Gerade bei den B-Junioren, wo der FSV auf einem aussichtsreichen Platz steht, würde er dem Verein lieber empfehlen, nicht aufzusteigen - da die Mannschaft nach der Saison einem großen Aderlass entgegensieht. Aber was in Zukunft geschieht, steht noch in den Sternen, denn zunächst ist die Saison vom BFV offiziell  in die Winterpause verabschiedet worden. Deshalb ist Lein auch nicht ganz unglücklich mit der vorgezogenen Pause: " Wir genießen nun erst einmal die Ruhe, die Taktung war ja mit zweimal Training und zwei Spielen am Wochenende recht hoch. Warten wir mal ab, was im Frühjahr dann machbar ist und was  nicht. Sollte Training erlaubt sein, werden wir das tun - wenn nicht, dann eben nicht!" Der FSV Unterkotzau hat auf alle Fälle einen starken Mann an seiner Seite, der mit den Jugendlichen gut umgehen kann und ihnen Spaß am Sport vermittelt. 

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