Roßtal-Coach Özcan Gündogan: "Wir wollen die Pole Position behalten!" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 06.11.2020 um 11:45 Uhr
Roßtal-Coach Özcan Gündogan: "Wir wollen die Pole Position behalten!"
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft liefern sich in der Kreisklasse 3 drei Mannschaften, über die Winterpause hat der TSV Roßtal knapp die Nase vorn - ein Führungswechsel, der fast schon ein wenig im Schatten des Derbys zwischen Laubendorf und Langenzenn passierte. An der Sportmeile hat man mittlerweile ein ganz klares Ziel ausgegeben.
Von Marco Galuska
Özcan Gündogan überwintert mit seinem TSV Roßtal an der Spitze.
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Aufstieg, Abstieg, Umzug, Fusion - die turbulente jüngere Vergangenheit in Roßtal scheint abgeschlossen. Beim TSV Roßtal setzt man wieder auf den Nachwuchs und Konstanz - und fährt damit gut: "Wir haben ja schon im Abstiegsjahr aus der Kreisliga den Umbruch eingeleitet - einen Schritt zurück, um Anlauf zu nehmen. Und genauso fühlt sich das derzeit an", sagt Trainer Özcan Gündogan. "Die jungen Spieler sind hervorragend integriert. Es wächst etwas heran, das spürt man. Man sieht auch, dass wir mittlerweile produktiver geworden sind."

Eine Serie, auf die man stolz sein darf

Nicht immer unbedingt verdient, aber mit taktischer Disziplin baute der TSV Roßtal seine Serie aus.
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Seit Anfang Oktober 2019 ist Roßtal in Pflichtspielen ungeschlagen, wie der Roßtaler Coach zufrieden feststellt: "Es ist eine Serie, auf die man stolz sein darf. Wir haben sicher nicht alle Gegner beherrscht, haben bestimmt auch drei, vier Spiele nicht wirklich verdient gewonnen, sind aber immer mit taktischer Disziplin aufgetreten. Denn wir wissen, dass wir jeden Punkt brauchen werden." Vor dem Saisonstart im Sommer 2019 hatte Gündogan noch bewusst abwarten wollen, ehe er das Ziel konkret ausgeben wollte: "Wir mussten erst einmal sieben, acht Spiele abwarten, um zu beurteilen, wo wir stehen. Aber dann war für uns klar, dass wir den Wiederaufstieg anpeilen wollen!"

Jedes Spiel mit hohem Wettkampfcharakter

Dass es in der Kreisklasse 3 so eng zugeht, nahezu alle Mannschaften noch klare Ziele vor Augen haben, macht für Gündogan einen besonderen Reiz aus: "Ich bin froh, dass es diesen Wettkampfcharakter auch wirklich in jedem Spiel gibt. Es geht für jeden um etwas. Wir haben die Pole Position, meiner Meinung zu Recht, und wollen diese auch zuletzt haben, aber dafür muss die Leistung in jedem Spiel stimmen. Denn es gibt hier nicht diesen Leistungsunterschied wie bei den Bayern in der Bundesliga." 

Der TSV Roßtal und Öczan Gündogan bleiben die Gejagten, wenn es 2021 um den Aufstieg geht.
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In der Spitzengruppe mit Roßtal beäugen sich vor allem die beiden Lokalrivalen aus Langenzenn und Laubendorf direkt. Ein Umstand, den Gündogan nicht allzu hoch hängen möchte: "Klar, kann uns das ein wenig zugutekommen, aber ich merke doch selbst in jedem Spiel, dass wir die Gejagten sind. Jeder will uns besiegen! Da ändert es nichts, dass drei Mannschaften um die Meisterschaft spielen."

Wie gehen die Aufstiegskandidaten mit ihrer Rolle um?

Die Rolle des Trios, das Roßtal mit einem Punkt anführt, hat sich vor allem bei den Konkurrenten geändert, wie Gündogan sagt: "Wir werden vom Saisonstart weg als ein Favorit wahrgenommen. Das war bei Laubendorf sicher zu Beginn anders, die sind aus dem Windschatten gekommen, haben eine super Truppe. Langenzenn hatte nach dem Fehlstart eine tolle Serie, aber klar ist auch, dass sie nicht wieder im Endspurt ihren Aufstieg verspielen wollen. Da denkt man vielleicht genauer nach. Es bleibt auf alle Fälle spannend, wie alle da oben damit umgehen!"

Ehe es am letzten Spieltag zum Roßtaler Heimspiel gegen Laubendorf kommt, haben alle Aufstiegskandidaten noch viele Aufgaben zu bewältigen. Vorerst aber ist erst einmal wieder Stillstand auf dem Platz angesagt, was Gündogan aber nicht allzu problematisch sieht: "Der Unterschied zum Frühjahr ist doch, dass wir das Drehbuch schon einmal hatten. Ich spüre da jetzt keine Hektik in der Liga, sondern einen sachlichen Umgang. Denn der Plan steht ja weiterhin, dass man die Saison 2021 zu Ende spielt."

Ihre Pole Position wollen die Roßtaler nicht mehr abgeben.
Manfred Durlak

Dem zusätzlichen Wettbewerb Ligapokal steht der 39-Jährige offen gegenüber: "Ich finde generell, dass man neuen Dingen eine Chance geben soll. Und die Auslastung mit Wettkampfspiele ist gut. Wir hatten zwar erst ein Spiel (4:4 in Schalkhausen, Anm. der Red.), aber das war absolut interessant, sich mit einem Spitzenreiter einer anderen Gruppe zu messen."

Weil man die Leistung des Teams schätzt und den eingeschlagenen Weg weiter beschreiten möchte, wird es im Winter wohl auch kaum Veränderungen geben. "Wir sind mit dem Kader sehr zufrieden, gut und breit aufgestellt. Insofern ist nichts direkt geplant, auch wenn man natürlich immer die Augen und Ohren offen halten wird und es einen Austausch mit ein, zwei Spielern gibt."

Der meist gefoulte Spieler der Liga

Co-Trainer Tolga Toker sorgt nicht nur für die Tore, sondern lebt auch die Mentalität auf dem Platz vor.
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Als "Glücksgriff" hat sich für Gündogan vor der Saison die Verpflichtung von Tolga Toker als spielender Co-Trainer erwiesen. "Seine Mentalität und Einstellung - immer gewinnen zu wollen - ist Gold wert. Auch wenn er es in der Liga nicht leicht hat und wohl der am meisten gefoulte Spieler ist. Da würde ich mir wünschen, dass ihn die Schiris besser schützen", so der Roßtaler Coach, der aber die 16. Saisontore seines Stürmers absolut als Teamleistung einordnet: "Man könnte genauso hervorheben, wie viele Vorlagen von John Jammeh gekommen sind. Es wäre aber nicht fair, wenn man hier nur die Offensive in den Fokus stellt. Das ist ein Verdienst der ganzen Mannschaft!"

Eine Lanze für den Amateurfußball brechen


In seinem Rückblick auf den Re-Start will der TSV-Coach aber nicht nur die Ergebnisse und Leistung auf dem Platz sehen, sondern den Amateurfußball im Ganzen: "Die Wichtigkeit, die der Fußball in der Freizeit hat, ist doch enorm. Man hat gerade in der allgemein schwierigen Phase gesehen, dass das allen richtig gut getan hat. Da gebührt auch wirklich allen Vereinen in Bayern ein Lob, dass hier keinerlei Hotspots aufgetreten sind!"

Gündogan sieht darin ein gutes Zeichen für die Zukunft des Sports. Seine weitere Zukunft in Roßtal wird sich wohl zum Jahresbeginn entscheiden: "Wir haben immer eine jährliche Vereinbarung, die bis zum Ende dieser verlängerten Saison gilt. Ich kann nur sagen, dass ich mich hier sehr wohl fühle. Es macht unheimlich Spaß mit der Truppe zu arbeiten!"

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Tabelle Kreisklasse 3

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
17
44:29
39
2
17
39:20
38
3
17
51:30
38
4
17
55:28
31
5
17
48:46
27
10
17
30:35
17
11
17
38:43
17
12
17
30:58
16
13
17
24:44
15
14
17
29:45
14
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit


Serien TSV Roßtal

Am längsten ungeschlagen
seit 12.10.2019
9 Sp
21 Pkt
27:14 Tore
Am längsten ohne Sieg
10.11.2019 - 20.09.2020
2 Sp
2 Pkt
6:6 Tore
Die meisten Siege in Folge
18.08.2019 - 15.09.2019
5 Sp
15 Pkt
13:5 Tore
Die meisten Remis in Folge
10.11.2019 - 20.09.2020
2 Sp
2 Pkt
6:6 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 18.08.2019
8 Sp
22 Pkt
28:11 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 20.10.2019
5 Sp
11 Pkt
10:6 Tore

Hintergründe & Fakten

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