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Artikel veröffentlicht am 15.11.2020 um 12:00 Uhr
Rundes Jubiläum: Tirschenreuther Frauen feiern Zehnjähriges
Eine stolze Bilanz. Seit zehn Jahren kicken die FC-Mädels an der Mähringer Straße, obwohl sie nicht an der regulären Punkterunde teilnehmen. In dieser Zeit wurde bereits ein Umbruch vollzogen und Teamchef Maximilian Burger ist zuversichtlich, dass es auch nach der Coronapause weitergeht. 
Von Hans-Jürgen Wunder

"Die Idee, eine Frauenmannschaft zu gründen, ist eigentlich aus unserer Clique heraus entstanden", berichtet Maximilian Burger, der das Team zusammen mit Thomas Schrems und Marco Röckl aufgebaut hatte. Begonnen wurde mit sechs oder sieben fußballwilligen jungen Frauen, doch mit der Zeit tummelten sich bis zu 15 Kickerinnen auf dem Rasen. Und die Euphorie war ansteckend. "Als wir unser zweites Heimspiel ausgetragen haben, sind 150 Zuschauer gekommen. Das waren mehr als zu den Partien unserer ersten Mannschaft", lacht der gelernte Innenverteidiger, der lange Zeit in der FC-Zweiten zu finden war, zuletzt aber aus Zeitgründen kürzer treten musste. Aber war aller Anfang auch in Tirschenreuth schwer. "Das waren alles blutige Anfängerinnen. Wir haben in den ersten beiden Jahren nur trainiert und als dann die ersten Partien bestritten wurden, setzte es natürlich böse Klatschen. Aber die Mädchen haben sich nicht entmutigen lassen."

Coach Maximilian Burger (re.) hat zahlreiche Partien für den FC Tirschenreuth absolviert, auch wenn er jetzt kürzer tritt. 
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Niveau stark angestiegen

Zu Beginn stand nicht zur Diskussion, in den normalen Ligaspielbetrieb einzusteigen, weil das für die Neueinsteigerinnen frustrierend gewesen wäre, heillos unterlegen zu sein. Deshalb wurden zunächst nur Partien mit anderen Hobbyteams vereinbart. Doch die jungen Frauen lernten schnell und es kamen immer mehr Mädchen dazu, die zunächst mit den Jungs die Ballsportart gepflegt hatten - also schon viel Rüstzeug mitbrachten. Damit stieg auch das Niveau der Tirschenreuther Mannschaft. "Plötzlich gewannen wir mit 7:0 oder 8:0 gegen Teams, gegen die wir vorher mit dem gleichen Ergebnis verloren hatte. Es war für mich eine große Freude, die eigene Handschrift zu erkennen", strahlt Maximilian Burger, der die Truppe schon seit geraumer Zeit alleine führt. "Es hat mir von Beginn an gut gefallen und ich bin mit den Mädels gut klar gekommen." Dass seine Freundin, die von der ersten Stunde an mit dabei war, inzwischen nicht mehr mitkickt, ist kein Problem. "Sie weiß ja, wie es dort zugeht." Allerdings reiften mit den guten Ergebnissen Überlegungen, vielleicht doch in den regulären Punktspielbetrieb zu wechseln. "Wir haben das ausführlich diskutiert, uns aber dann entschlossen, in der Hobbyliga zu bleiben. Viele Mädels wollten nicht die regelmäßigen Verpflichtungen am Wochenende."

Es sieht inzwischen richtig gut aus, wie die Tirschenreuther Kickerinnen inzwischen zu Werke gehen.
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Feier nur verschoben 

Um die Zukunft der Truppe macht sich Maximilian Burger keine Sorgen, auch wenn bereits drei Spielerinnen vom Landesligisten Neusorg abgeworben wurden. Eine davon ist die Keeperin, die das über Jahre schwelende Torwartproblem löste. "Ursprünglich wollte niemand zwischen die Pfosten. Aber sie hatte beim Nachwuchsteam des ATSV Tirschenreuth in der Abwehr gespielt und sich super angestellt. Gut, jetzt ist sie eben weg." Doch auch hier wird sich sicher eine neue Lösung finden. Immerhin hat die Frauenabteilung bereits einen Umbruch erfolgreich bewältigt. Viele Kickerinnen aus der Gründungszeit sind inzwischen nicht mehr dabei und dafür junge Mädels nachgerückt. Dass Maximilian Burger so zuversichtlich in die Zukunft blicken kann, liegt auch daran, dass der gesamte Verein hinter dem "Projekt Frauenfußball" steht. Aber natürlich hat Corona auch hier alles zum Erlahmen gebracht. Sogar die Jubiläumsfeier, mit der man an die gelungene Umsetzung der Idee vor zehn Jahren erinnern wollte. Doch das Fest ist nur aufgeschoben und soll dann begangen werden, sobald es die Pandemie-Bedingungen erlauben. Schließlich muss man sein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Im Gegenteil: "Es macht mich auch etwas stolz, dass wir es so weit gebracht haben", gesteht Burger.     

Die Gründungsväter: Marco Röckl, Thomas Schrems und Maximilian Burger (von links).
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Zahlen zum Team

Gründung: Oktober 2010
Erstes Spiel: 3:0 Sieg vs. SG Großkonreuth (23.10.2010)
Höchster Sieg: 10:0 vs. SV Wildenau (2014)
Höchste Niederlage: 0:9 vs. SF Kondrau (2011)
Erfolge: 4x Meister Hobbyliga, 2x Frey Cup Sieger (Halle)
Gesamtbilanz: 49 Siege, 15 Unentschieden, 25 Niederlagen / 194:101 Tore
Rekordtorschützin:
Anna Kohl 95 Tore
Kader: 57 eigesetzte Spielerinnen (Stand 2020)


Saisonbilanz M. Burger

 
19/21
3
0
0
0
R
0
0
18/19
6
0
0
2
R
0
0
17/18
20
1
0
0
R
0
0
16/17
17
1
0
0
R
0
0
15/16
19
2
0
0
R
0
0
14/15
19
1
0
2
R
0
0
13/14
22
0
0
1
R
0
0
12/13
7
2
0
0
R
0
0
11/12
2
0
0
2
0
0
0
Gesamt
115
7
0
7
0
0
0

Daten FC Tirschenreuth

FC Tirschenreuth
Gründung: 1950
Mitglieder: 450
Farben: gelb-schwarz
Abteilungen: Fußball, Eisstock

Sportstätte FC Tirschenreuth

Sportpark Tirschenreuth
Mähringerstraße 30
95643 Tirschenreuth
Unser neues Sportgelände wurde nach fast 3-jähriger Bauzeit 2007 fertiggestellt. Es befindet sich im Osten von Tirschenreuth, stadtauswärts Richtung Mähring auf der rechten Seite und hat eine Fläche von ca. 20000 m². Es ist aus Gründen des Lärmschutzes komplett von naturbewachsenen Erdwällen umgeben. Für die Zuschauer stehen direkt vor dem Vereinsheim ca. 80 Parkplätze zur Verfügung. In der Saison 2007/2008 wurde nach der feierlichen Einweihung der Spielbetrieb auf dem neuen Gelände aufgenommen. Der Sportpark umfasst ein Vereinsheim mit Gaststätte, zwei Rasenspielfelder, ein Kleinspielfeld für E- und F-Jugend, sowie eine weitere Rasenfläche zu Trainingszwecken. Von der Terrasse des Vereinsheims genießen die Zuschauer einen wunderbaren Blick auf das Hauptspielfeld. Der Kabinenausgang für die Spieler liegt direkt auf Höhe der Mittellinie des A-Platzes.


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